Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Geschäftsführung des Hamburger Großmarktes positiv über die Zukunft

"Geschäftsmodelle ändern sich, aber Hamburg bleibt bedeutender Handelsknotenpunkt"

Direkte Handelsbeziehungen zwischen Erzeugern und dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) sowie eine rückläufige Anzahl von Handelsfirmen bedrohen die Mehrheit der deutschen Großmärkte. Das gilt aber keineswegs für den Handelsplatz Hamburg - der nördlichste Großmarkt Deutschlands - der sich nach wie vor als (über)regionaler Handelsknotenpunkt etabliert. Die Großmarktverwaltung freut sich über mehr Anfragen als Mietfläche zur Verfügung steht und mit zahlreichen Veranstaltungen in und außerhalb der zentralen Halle rentiert sich das Gelände besser als je zuvor. Nichtsdestotrotz muss auch der Hamburger Großmarkt sich Mühe geben, um den derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen einen Schritt voraus zu bleiben.


Geschäftsführerin Frau Eliane Steinmeyer tagsüber in der leeren Großmarkthalle, in der nachts das Abholgeschäft stattfindet.

Das Herzstück des Großmarktgeländes wurde in den fünfziger und sechziger Jahren errichtet. Nicht umsonst steht die zentrale Halle, in der nachts das Abholgeschäft stattfindet, derzeit unter Denkmalschutz. Im Gegensatz zu der Mehrheit der 15 Umschlaghallen herum ist der Mittelpunkt des Geländes nicht mit Rampen ausgestattet. Nichtsdestotrotz sei die Halle nach wie vor gebrauchsfähig, so Frau Eliane Steinmeyer - Geschäftsführerin des Großmarktes. ''Es gibt keine Teile, die man aus baulichen Gründen nicht nutzen könnte. Seit einigen Jahren finden zwar Sanierungsmaßnahmen statt: das geschieht aber tagsüber im laufenden Betrieb, sodass das nächtliche Handelsgeschäft nicht unterbrochen werden muss.''

Viele Anfragen
Im Gegensatz zu vielen anderen Großmärkten Deutschlands sind alle Verkaufsstellen in der Hamburger Markthalle zur Zeit vermietet. Und es gibt noch immer Anfragen, bestätigt Frau Steinmeyer. Auch im Untergeschoss der zentralen Halle sind fast alle Lagerräume bereits vergeben. Das hat unter anderem mit den Gebühren zu tun: die Mietpreise sind bereits seit einigen Jahren auf einem moderaten Niveau und hierbei genießen die Händler viele Vorteile. Vor allem die Infrastruktur mit der Nähe zum Hafen und die Lage direkt neben der Autobahn sowie der Innenstadt ist ein großer Anreiz für neue Händler. Für nächsten Herbst ist außerdem die Eröffnung einer Elektroladestation für Lieferfahrzeuge geplant.


Aufgrund dessen etabliert der Hamburger Großmarkt sich nach wie vor als zentraler Handelsknotenpunkt Norddeutschlands, wo die regionale Gastronomie und Großverbraucher sowie Einkäufer aus u.a. Polen und Dänemark sich nachts melden. Das großvolumige Handelsgeschehen findet aber nicht in der zentralen Halle statt, sondern in den 15 Umschlaghallen drum herum. Steinmeyer: ''Die dort ansässigen Handelsfirmen beschäftigen sich auch großenteils mit der Belieferung der großen Einzelhandelsketten. Dadurch ergeben sich für die einzelnen Unternehmen andere Umschlagmengen bzw. Volumina und benötigt entsprechende Flächen von etlichen tausenden Quadratmetern.''

Unterschiedlichste Veranstaltungen
Tagsüber und am Wochenende - wenn kein Großhandel stattfindet - wird ebenfalls versucht das Gelände optimal auszulasten. Vor einigen Jahren eröffnete das “Mehr! Theater am Großmarkt” seine Türe: dies umfasst aktuell etwa 4.000 qm im Erdgeschoss und nochmal 1.000 qm im Untergeschoss der zentralen Halle. Darüber hinaus finden ebenfalls regelmäßig am Wochenende großartige Veranstaltungen statt auf dem Großmarktgelände, sodass die Parkplätze und die Fläche sich auch außerhalb der Handelsgeschehnisse rentieren und eine Nutzfunktion erfüllen.


Zusammen mit der Großmarkt Hamburg Verwaltungsgenossenschaft - in der über 90 Prozent der Handelsfirmen gemeinsam auftreten - hat die Verwaltung sich zum Ziel gesetzt, den Großmarkt an sich in der Region bekannter zu machen. In diesem Rahmen gibt es einen jährlichen Food Market in Hamburg. Da wird dem Endverbraucher nicht nur Obst und Gemüse angeboten, sondern auch Blumen, Feinkost, Spirituosen und hochwertige Gastronomie usw. Steinmeyer: ''Separat machen wir auch nächtliche Führungen wenn hier Betrieb ist, wobei die bisherige Begeisterung erstaunlich groß ist. Die Presse hat sich auf uns gestürzt und die Nachfrage noch weiter angeheizt. Wir sind jetzt ausgebucht bis November.''

Derzeitige Entwicklungen und Zukunft
Trotz der herausragenden Begeisterung für das Großhandelsgeschäft und dessen vielseitiges Angebotes haben auch die Hamburger Handelsfirmen jedoch zwangsläufig mit den derzeitigen Herausforderungen zu kämpfen. Denn vor allem die kleineren inhabergeführten Unternehmen haben nicht selten Probleme, ihre Nachfolge zu sichern, da die neue Generation u.a. aufgrund der nächtlichen Arbeitszeiten häufig andere Wege einschlägt. Diese Firmen werden letztendlich von Handelskollegen übernommen. Steinmeyer: ''Natürlich gibt es Handelsfirmen, die sich mit bestimmten Spezialitäten auskennen und eine entsprechende Zielgruppe bedienen. Meines Erachtens mischen die angebotenen Produkte und die Kundschaft sich jedoch in der Regel gut. Nichtsdestotrotz gibt es auch viele alteingesessene Firmen, die bereits in der vierten oder fünften Generation geführt werden.''


Eine andere Tendenz die nicht unbedingt positiv sei für die Lebendigkeit am Großmarkt sei das rückläufige Abholgeschäft. Denn auch Gastronomie-Unternehmen lassen sich heutzutage zunehmend von ihren Großhandelspartnern beliefern. Da die anderen Handelsplätze Norddeutschlands (Hannover und Bremen) doch ziemlich weit entfernt sind und es auch keine Erzeugergroßmärkte gibt, die unabhängig vom Großmarkt agieren, verfügen die Hamburger Handelsfirmen über einen relativ großen Kundenkreis.

Auch der rasante Anstieg des Online-Geschäfts sei eine Entwicklung die auch am Großmarkt genau verfolgt wird. "Das ist bei Frischwaren natürlich aufgrund der Haltbarkeit und Verderblichkeit etwas schwieriger als bei Kleidung, Büchern o.ä. Zudem ist die spontane Entscheidung besonders bei Obst & Gemüse sehr wichtig: Amazon experimentiert mit Online-Geschäften, aber wir müssen mal abwarten wie sich das über die Jahre entwickeln wird."

Die Geschäftsführung sieht der Zukunft auf alle Fälle positiv entgegen. ''Klar gibt es Herausforderungen, aber ich sehe nichts auf uns zukommen, was möglicherweise das Aus des Großmarktes bedeuten könnte. Wir werden nach wie vor von Einkäufern akzeptiert, die Nachfrage nach Mietflächen ist da. Die Geschäftsmodelle ändern sich, aber das Großmärktgelände mit seiner Umschlagsfunktion etabliert sich nach wie vor als bedeutender Handelsknotenpunkt'', lautet die Schlußfolgerung.

Das Hamburger Marktgelände in Zahlen:
- Gesamtfläche: 27,3 ha
- Umschlagsanlagen: 55.167 m2
- davon vermietet an Marktfirmen: 26.807 m2
- davon im Eigentum von Privatfirmen: 28.360 m2
- Be- und Entladeflächen für Einkäufer: 88.538 m2
- Firmenparkplätze: 17.459 m2

Obst- und Gemüsehalle:
- Länge: 220 m, Breite: 183 m, größte Höhe: 21 m
- Erdgeschoss: 40.000 m2
- Zwischengeschoss: 17.000 m2
- Untergeschoss: 40.000 m2
- Büroräume: 2.500 m2

Weitere Informationen:
Freie und Hansestadt Hamburg
Großmarkt Obst, Gemüse und Blumen
Geschäftsführung: Frau Eliane Steinmeyer
Auf der Brandshofer Schleuse 4 , 20097 Hamburg
Tel.: +49 40 428 54 3121
Fax: +49 40 427 31 1351