Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber

Mehr Gemüse für Patient nach einer Nierentransplantation

Einen Lebensstil zu ändern ist schwierig. Aber vor welchen Hindernissen stehen Patienten nach einer Nierentransplantation, wenn sie sich gesünder ernähren wollen? Und was macht es ihnen einfacher, die Ernährung umzustellen? Karin Boslooper, Ärztin und Forscherin, forscht am Universitätsklinikum Groningen (UMCG) in den Niederlanden danach. Sie befasst sich mit der Ernährung nach einer Nierentransplantation und insbesondere mit dem, was erforderlich ist, die Ernährungsversorgung besser den Bedürfnissen des Patienten entsprechen zu lassen.

"Gelegentlich haben Patienten, mit Endstadium Nierenversagen, vor einer Transplantation eine Diät mit vielen Einschränkungen. Dazu gehören Einschränkungen auf Kalium und Eiweiss. Eigentlich ist das gar keine gesunde Ernährung. Wenn sie erfolgreich transplantiert wurden, fallen dieses Einschränkung weg. Sie sollten dann wieder ein weitgehend normales Essverhalten entwickeln. Im Grunde genommen, wissen wir aber nicht, ob das gut gelingt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Menschen nach einer Nierentransplantation weniger Gemüse essen als der Rest der Bevölkerung. 

Seit November letzten Jahres hat Boslooper drei Diskussionsgruppen, bestehend aus je sechs bis acht Patienten pro Gruppe, geführt. In einer sogenannten Fokus-Gruppendiskussion versucht sie eine sehr breite Palette von Erfahrungen ein zu fangen. Das gesamte Material muss noch analysiert werden, es kommen jedoch schon einige Fakten zum Vorschein. "Teilnehmer, die vor der Transplantation wirkliche Einschränkungen in Hinblick auf ihr Ernährung hatten, finden es schwierig, wieder eine andere Routine zu erlangen. Sie waren zum Beispiel, aufgrund der Einschränkung auf Kalium, seit Jahren daran gewöhnt, wenig Obst und Gemüse zu essen. Dann ist es sehr schwierig für sie, das Essen von Obst und Gemüse wieder zur Routine werden zu lassen. Vor allem Patienten, die, bevor ihnen eine neue Niere zur Verfügung stand, seit Jahren dialysiert wurden, bekommen damit zu tun. Einige Patienten sind so mit ihrer alten Diät verbunden, dass sie sich auch weiterhin daran halten. Sie denken: Ich ernähre mich nach einer bestimmten Diät und das ist gut so, also behalte ich sie so auch bei." 

Aus früheren Untersuchungen am UMCG aber auch aus den Diskussionsgruppen ging hervor, dass es für Patienten einfacher ist, etwas an ihrer Diät oder anderen Anweisungen zu verändern, wenn sie Rückmeldungen über Blut- und Urintests erhalten. "Man kann zum Beispiel den Gehalt von Kalium im Urin ermitteln und dadurch grob feststellen, wie viel Kalium, ein Mineral, dass u. a. häufig in Obst und Gemüse vorkommt, eine Person pro Tag aufnimmt." 

Was auch behilflich ist, ist ein aktiver Partner. "Ein Partner, der in den Prozess einbezogen ist und der gut mitdenkt, was nach einer Nierentransplantation erlaubt ist und was nicht, kann einen grossen Beitrag dazu leisten, dass jemand sich gesund ernährt. Um ein Beispiel zu nennen, was eine Reihe der Teilnehmer nennt: "Ich kümmere mich überhaupt nicht ums Essen. Ich esse, was mir aufgetischt wird. Wenn meine Frau mir jeden Tag frisches Obst hinstellt, dann esse ich es auch. Wenn mir aber niemand Obst reicht, dass würde ich das auch nicht esse." Aber wenn sie kein Obst bekommen, essen sie es nicht. "

Weil Boslooper und ihre Co-Forscher festgestellt haben, dass die Rolle der Partner bei der heimischen Ernährung sehr wichtig ist, werden sie in den kommenden zwei Monaten auch eine Reihe von Gruppendiskussionen mit Partnern führen, damit ihre Rolle besser eingeschätzt werden kann und um heraus zu finden, ob ein Bedarf an Betreuung besteht. Darüber hinaus wird ausserdem eine Fokusgruppe mit Gesundheitsdienstleistern organisiert, um zu sehen, womit sie der Versorgung konfrontiert werden und an welchen Stellen die Betreuung verbessert werden kann.

Boslooper hofft, dass sie Ende 2018 tatsächlich alle Daten analysiert hat und diese zu Papier bringen kann. "Der nächste Schritt ist dann zu schauen, mit welcher Intervention wir ein gesunden Ernährungsmuster stimulieren können, u. a. durch eine bessere Anpassung der Ernährungsversorgung an die Bedürfnisse des Patienten. Wir machen das gemeinsam mit dem Louis Bolk Institut. Das Institut Louis Bolk untersucht, wie sich der Verzehr von Obst und Gemüse in verschiedenen Umgebungen steigern lässt. Wir sind eines der Zentren, die an diesem Projekt teilnehmen. Sie betrachten nicht nur Nierenpatienten, sondern auch junge Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten, Senioren mit Demenz und Sportvereine. Eine breite Palette von Institutionen, in denen sie versuchen, den Konsum von Gemüse zu erhöhen. "

Quelle: NierNieuws 
Erscheinungsdatum: