Eine schwierige Kampagne für italienische Zitronen

Der Zitronenmarkt befindet sich weltweit auf Talfahrt, die durch historisch niedrige Nachfrage und geringen Konsum im Einzelhandel gekennzeichnet ist. Selbst Werbeaktionen zu Schleuderpreisen können den Produzenten keine Erleichterung verschaffen. In einem solchen Rahmen scheint paradoxerweise derzeit der einzige Ausweg die Lieferung an die verarbeitende Industrie zu sein, allerdings zu einem Preis, der lediglich den Erntekosten entspricht. Die Preise decken somit nicht die Produktionskosten.

OP Consorzio APAM vereint 257 Mitglieder und etwa 1.550 Hektar Land im Zitrus- und Gemüseanbau. Die Hälfte der Flächen ist dem Anbau von Bio-Produkten gewidmet. Die bewirtschafteten Ländereien befinden sich auf Sizilien in den drei Provinzen Messina, Syrakus und Catania. Dank der Schaffung einer echten Synergie zwischen den Akteuren der Lieferkette, vom Anbau und der Produktion der Früchte im Feld bis zur Platzierung der Produkte auf den Märkten ist die Organisation fest in der Region verwurzelt. Neben anderen Zitronensorten erzeugt und vermarktet die Genossenschaft auch die IGP Zitrone von Syrakus, die Femminello-Sorte. Dieser Zitrusfrucht werden hohe gesundheitliche Eigenschaften zugeschrieben und sie stößt daher immer auf großes Interesse bei den Einzelhändlern. Darüber hinaus produziert und kultiviert das Konsortium Orangen der Sorten Navel, Tarocco, Ovale und Valencia, Mandarinen, Clementinen und Kumquats. Die Produkte sind Demeter, Biosuisse und Naturland zertifiziert - Ausdruck eines wachsenden Trends für Produkte aus kontrollierter Kette.

"Die Kampagne der italienischen Zitrone", erklärt Carmelo Micale (im oberen Foto), Präsident des OP Consorzio APAM in Torrenova (ME), "leidet insgesamt unter einer Reihe von Konjunkturen, die in den vergangenen Monaten auch die Preise unserer Costa Tramontana-Zitrone einbrechen ließen. Der Inlandsmarkt, zusätzlich zum Rückgang des Konsums der Haushalte, leidet unter den Zitronen, die zu deutlich niedrigeren Preisen aus Spanien kommen. Die spanischen Produktionen haben einige ihrer traditionellen Märkte aufgrund des Krieges verloren, weshalb sie Zitronen nach Europa umleiten, insbesondere nach Italien, Frankreich und Deutschland. Trotzdem haben wir weiterhin Markenwerbung zur Förderung dieser wertvollen Zitrusfrucht auf den italienischen und ausländischen Märkten geschaltet."

Die Costa Tramontana-Zitrone bezieht sich auf einige Sorten von Femminello, die im sub-hügeligen Gürtel der jonischen Messina-Küste (Italien) angebaut werden, zwischen dem Golf von Milazzo und dem Fluss Tusa. Gleichmäßig nach Norden ausgerichtet und den kühlen Nordwinden ("Tramontana") ausgesetzt, ist das Gebiet durch eine besondere Kombination von Umwelt-Boden-Wasser gekennzeichnet, die in den Zitronen eine ausgeprägte Frühreife und hervorragende Handelsqualitäten gibt, die seit über einem Jahrhundert in ganz Europa geschätzt werden. "Die Costa Tramontana-Zitrone ist eine frühe und sehr geschätzte Zitrusfrucht. So sehr, dass wir ein Förderkomitee bestehend aus lokalen Zitrusbauern gegründet haben, mit dem Ziel, die Geschützte Geografische Angabe (ggA) für dieses Produkt zu erreichen", erklärt der Manager.

"Im Gegensatz zu Zitronen verläuft die Orangenkampagne bisher gut, mit durchaus zufriedenstellenden Preisen je nach Größe. Die Preisspanne zwischen dem Bio- und dem konventionellen Produkt wird immer geringer, mit Preisen in der Kampagne um 45/50 Eurocent/Kg. In ein paar Tagen beginnen wir mit der Vermarktung der späten Sorten Valencia und Ovale, für die historisch gesehen eine reibungslose Platzierung auf den Märkten bis mindestens Juli festgestellt wird. Zu den zukünftigen Projekten gehört die Erweiterung des Handelskalenders mit späten Sorten, um den Märkten bis Juli/August Zitrusfrüchte liefern zu können. In etwa drei Jahren werden die Anlagen von Navel Powell in Produktion gehen. Einen Großteil der Ländereien haben wir mit innovativen Sorten, die widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen sind, neu bepflanzt."