Importierte Artischocken aus Tunesien, das know how kommt aus Italien
"Es gibt große Mengen an Artischocken und der Verbrauch reicht nicht aus, das Angebot zu decken. Zum Glück ist das ägyptische Produkt blockiert. Das italienische Produkt erzielt keine guten Preise und nicht einmal die tunesischen haben einen guten Kurs, da die Preise für die Einfuhr des Produktes in Italien hoch sind. Jede Fuhre kostet ca 3000/4000 Euro aufgeteilt in Kosten beim Zoll und Transport." Giuseppe Ventura (Foto), Direktor der La Zucca Rossa di Ventura tätig im Zentrum für Agrargüter und Lebensmittel in Neapel (CAAN).
Giuseppe war vor wenigen Tagen in Tunesien, um sich von der durch die Kunden gefragte Qualität des Produkts zu überzeugen. "Ich bevorzuge italienische Artischocken, aber meine Kunden fragen nach dem ausländischem Produkt und wenn es passt, wie z.B. in Tunesien, gehe ich selbst, um mich vor Ort von der besten Qualität für den Import zu überzeugen."
Bis jetzt hat der Großhändler 4 Ladungen mit ägyptischen Artischocken und 2-3 Wagenladungen aus Tunesien importiert.
Giuseppe betont, und das gilt besonders für Tunesien, dass der Hauptmarkt der angebauten Artischocken Italien ist, zu ca 90%: Das frische Produkt geht auf die Märkte von Fondi, Latina, Rom, Neapel und Apulien. Es sind übrigens Italiener, die die Artischocken in den Arealen in Tunesien anbauen, entweder weil sie umgezogen sind oder die Betriebe für den Anbau transferiert haben.
"Man kann es drehen wie man will. Am Ende waren wir es, die unser know how nach Tunesien gebracht haben. Dort waren sie so schlau die nötigen Techniken zu übernehmen, um eine gewisse Qualität zu erzeugen, die sie Jahr für Jahr verbessern."
Was die Preise betrifft, kann Giuseppe für die Artischocke aus Apulien einen aktuellen Wert zwischen 0,13 und 0,17 Euro pro Stück verzeichnen. Das sizilianische Produkt liegt bei zwischen 0,15 und 0,17 Euro pro Stück. Die Artischocke aus Tunesien fällt nicht unter 0,27-0,28 Euro pro Stück, vorausgesetzt die Qualität stimmt. "Es wird versucht, mindesten die Kosten zu decken. Es gibt in der Produktionskette keinen Verdienst zu melden."
"Ich glaube, der Markt steht still bis Mitte März, mindestens. Ein so kritisches Jahr ist der Ausgleich zum vorherigen guten Jahr. Jetzt heißt es abwarten."