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Verstärkter Obstkonsum trifft auf geringe Erntemenge deutscher Obstbauern

Europas Obstbaubranche blickt aufgrund von ungünstigen Witterungseinflüssen auf ein ertragsschwaches Jahr 2017 zurück. Im Vorfeld der Fachmesse Fruchtwelt Bodensee (23. bis 25. Februar 2018) vermeldet Eugen Setz, Geschäftsführer der Obst vom Bodensee Marketinggesellschaft, einen deutlichen Rückgang der EU-weiten Apfelproduktion um rund 20 Prozent.


Die Referenten der Fruchtwelt Bodensee-Pressekonferenz gemeinsam mit der Bodensee-Apfelkönigin Sabrina Heiß (ganz links) von links nach rechts: Claudia Metzler, 1. Vorsitzende des Klein- und Obstbrennerverbandes Südwürttember-Hohenzollern, Eugen Setz, Geschäftsführer der Obst vom Bodensee Marketinggesellschaft und Petra Rathgeber, Projektleiterin der Fruchtwelt Bodensee

Mit 85 000 Tonnen Äpfeln liegt der Ernteertrag der Bodenseeregion 2017 auf dem niedrigsten Wert seit über 20 Jahren (minus 70 Prozent zum Vorjahr). Sie trifft allerdings auf kauffreudige Konsumenten: "Nach Jahren der Stagnation und sogar rückläufigen Konsums vermelden die Marktanalysten seit Herbst 2017 steigende Einkaufsmengen an Tafeläpfeln. Insgesamt nahm der Obstkonsum um vier Prozent zu", berichtet Eugen Setz. "Das könnte an einem gestiegenen Bewusstsein für gesunde Ernährung, aber auch an der geringen Eigenernte im Hausgarten liegen, die dann über den Zukauf kompensiert wird." Ein erneut hohes Niveau erreicht die Fruchtwelt Bodensee 2018 mit der Zahl von 381 Ausstellern aus 13 Nationen.

"Seit Jahren verzeichnen wir leicht steigende Aussteller und Besucherzahlen - unabhängig von der wirtschaftlichen Situation der Branche. Damit ist die Fruchtwelt Bodensee ein Fixpunkt und international eine bedeutende Plattform für Obstbauern, Landwirte und Brenner aus ganz Europa, die sich hier informieren und ein umfassendes Produktangebot in den Hallen vorfinden", betont Projektleiterin Petra Rathgeber. "Verstärkte Aufmerksamkeit erhalten der neue Bereich ‚Mein Hofladen‘ sowie der Betriebszweig ‚Urlaub auf dem Bauernhof‘. Der internationale Brennertag und die 38. Bodensee-Obstbautage bieten spannende Vorträge zu Themen, die die Branchen derzeit stark beschäftigen". So stehen für die Obstbaubranche in diesem Jahr die Themen Klima, Frost und Vorsorgemaßnahmen im Mittelpunkt, denn im vergangenen Jahr litt insbesondere Kernobst in weiten Teilen Mittel-, Nord- und Osteuropas unter Blütenfrösten.

Die dadurch verbundene Abnahme der Obstproduktion betraf das produktionsstärkste Land Polen mit 30 Prozent sowie Belgien mit 30 Prozent und Deutschland mit 40 Prozent. "Eine wichtige Prognose für den Obstbau ist, dass die Obstblüte früher einsetzen wird und damit die Gefahr für Blütenfröste steigt", berichtet Eugen Setz. Daher sei es für die Obstbauern wichtig, eine Vorsorge zu treffen - beispielsweise mit dem Abschluss einer Versicherung oder der Frostschutzberegnung. "Laut einer Abfrage haben 90 Betriebe in der Region Interesse an solchen Maßnahmen, was aus unserer Sicht auch das sinnvollste wäre, denn die Obstgroßmärkte brauchen Ware", betont Eugen Setz. Allerdings seien die rechtlichen Hürden derzeit noch hoch.

Konventionelle Landwirtschaft versus Bioproduktion
Ebenfalls viel diskutiert wird derzeit das Thema Bioproduktion. Nach den Statistiken verzeichnet der Biomarkt ein globales Wachstum bei Produktionsflächen und Umsatz. In Deutschland stieg der Umsatz im Jahr 2016 um rund 10 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. "Die Politik verknüpft den Trend mit Zielvorstellungen. Landwirtschaftsminister Hauk spricht von 30 Prozent Ökolandbau für Baden-Württemberg bis zum Jahr 2030", berichtet Eugen Setz und ist überzeugt: "Vordergründig werden Kaufkraft und Nachfrage des Verbrauchers ins Feld geführt. Hintergründig ist eine sehr viel breiter angelegte Argumentation und extremer politischer Druck von Ökound Umweltverbänden die treibende Kraft". Seiner Meinung nach bedeutet die Agrarwende ein gesellschaftspolitisches Wagnis: Denn damit seien geringere Erträge verbunden und dies würde den Selbstversorgungsgrad Deutschlands mit Obst weiter nach unten drücken, die Abhängigkeit von Importen wachse. Zudem sei die Ökobilanz von Importen fraglich. Seine Forderung ist daher unternehmerische Freiheit anstatt Ideologie zu fördern.

Preise und Öffnungszeiten
Die Fruchtwelt Bodensee ist vom 23. bis 25. Februar 2018 geöffnet; Freitag und Samstag von 9 bis 18 Uhr, Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Die Tageskarte kostet 11 Euro. Weitere Informationen und einen Überblick zum Vortragsprogramm unter: www.fruchtwelt-bodensee.de.
Erscheinungsdatum: