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Produkt kämpft gegen Konkurrenz von Eissalat und Chinakohl

Viele Hindernisse für den Aufstieg des Chicorées

Nach einigen schweren Jahren ist der Markt für Chicorée wieder leicht im Aufstieg. Die inländische Begeisterung für das salatartige Gemüse ist aber im Vergleich zu den Nachbarländern Niederlande, Belgien und Frankreich immer noch sehr begrenzt. Eingeschränktes Wissen beim Endverbraucher, der bittere Geschmack und eben auch die aufwandreiche Züchtung sind die wichtigste Hindernisse für eine erfolgreiche Durchsetzung, wie die Spezialisten bestätigen. 

Der Geschmack ist natürlich nach wie vor am wichtigsten für den Endverbraucher. Generell geht die Tendenz in der Gesellschaft in Richtung süß anstatt bitter. Darüber hinaus gebe es mittlerweile auch einige erfolgreiche Konkurrenten die eher im Fokuss der Kunden sind, so Theo Münch - Chicorée-Spezialist aus Gelsdorf. Es habe aber auch zum Teil mit dem Unwissen zu tun. ''Hier in Deutschland asoziiert man Chicorée sofort mit Salat. Den typischen bitteren Geschmack bekommt man allerdings nur raus wenn man das Gemüse kocht. Die Älteren unter uns haben noch einen ziemlich reichhaltigen Geschmack, aber um die junge Generation hieran zu gewöhnen, ist nach meiner Sicht sehr schwierig.'' 


Der Anbau des Chicorées lässt sich am besten als sehr aufwandreich kennzeichnen

Einschränkung
Er nennt als Beispiel die Belgier, die mit Werbekampagnen versucht haben die Begeisterung für Chicorée zu vergrößern, ohne Erfolg. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in den Nachbarländern ist aber mit vier bis fünf Kilogramm erheblich höher als die 300 Gramm die man in Deutschland jährlich konsumiert. Münch: ''Ein zusätzliches Problem ist auch, dass Chicorée in geschnitter Form nicht so lange haltbar ist. Dadurch ist es auch schwierig, das Produkt in die Fastfood-Ketten zu bekommen.''

Heutzutage zählt die verantwortliche Arbeitsgemeinschaft nur noch 14 Landwirte, die sich völlig auf dem Chicorée-Anbau zulegen. Wie anders war das früher, als Chicorée zwar im Westen Deutschlands unbekannt war, aber in der ehemaligen DDR in großen Mengen angebaut wurde um die Produktionsquote für Wintergemüse zu erfüllen. Münch: ''Damals gab es etwa 20 Großbetriebe, von denen heutzutage nur noch zwei übrig sind. Während der Umstrukturierung sind sie langsam verschwunden. 1995 gab es noch etwa fünf Anbauer. Von den dreizehn Landwirten, die damals in meiner Gegend mit Chicorée angefangen haben, bin ich auch der einzige, der sich momentan noch damit beschäftigt.''


Die Chicorée-Pflanze in der Dunkelkammer

Hoffnung
Trotz der stetigen Einschränkung des Chicorée-Bereichs ist die heutige Marktlage alles andere als schlecht. Die derzeitige Erzeugerpreise liegen bei 0,90 Euro pro Kg. und sind etwa 0,10 Euro höher als im Vorjahr. Im Vergleich zu den Jahren zuvor geht der Preisunterschied sogar in Richtung 0,20 Euro. ''Wenn die Konkurrenzprodukte teuer sind, geht Chicoree auch mit hoch. Dazu kommt noch, dass Spanien und Italien im letzten Jahr mit ziemlich starkem Frost zu kämpfen hatten und wir aber vernünftig liefern konnten. Momentan hat man in Italien erneut Witterungsproblemen. Bei uns ist die Qualität dagegen im Großen und Ganzen problemlos.''

Nicht nur das mangelhafte Interesse beim Endverbraucher, sondern auch die aufwandreiche Züchtung sei problematisch für die Landwirte. Denn die Wurzeln wächsen nur in einer sogenannten Dunkelkammer zu einem köstlichen Produkt heran. ''Durch dieses zweigeteilte Verfahren ist man auch nicht gleich morgen in der Lage, Chicorée zu produzieren. Erst nach einem Jahr Vorlauf, durch die Flächen liegen zu lassen, Sortenauswahl und dem Anbau könnte man im Herbst die Produkte tatsächlich abernten.'' 

Spezialisiert
Theo Münch hat sich seit 1989 völlig auf Chicorée spezialisiert. Der Fachmann hat damals im Auftrag des regionalen Zentralmarktes mit 3 Hektar angefangen. Seit 2003 verfügt er über eine moderne Halle mit Dunkelkammern. Hier wachsen nicht nur selber angebaute Chicorée-Wurzeln, sondern auch Gewächse, die er von Partnerbetrieben bezieht. Seine heutige Anbaufläche liegt bei ungefähr 40 Hektar. Außer der ganzjährigen Züchtung des Chicorées beschäftigt Münch sich auch mit Rhabarber und Ackerbau.

Weitere Informationen:
Chicorée-Treibbetrieb Theo Münch
Inh. Theo Münch
Burgstr. 2, D-53501 Gelsdorf (Grafschaft)
+49 (0) 22 25-1 79 77