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Seminar zum Thema Weichobst in Polen

Absatz von Blaubeeren nimmt zu mit Deutschland als zweitgrößten Abnehmer

Die Produktion, der Handel und der Absatz von Weichobst wächst in großen Teilen von Europa. Vor allem die Blaubeere kann sich einer wachsenden Beliebtheit erfreuen. Polen ist ein wichtiger Mitspieler auf dem Markt für Blaubeeren. Ein Seminar am 08. Juni in Hegelsom in den Niederlanden durchleuchtete die Entwicklungen, Möglichkeiten und Chancen im polnischen Weichobst-Sektor. 

Polen produziert jährlich circa 15.000 Tonnen Blaubeeren. Davon sind 5.500 Tonnen für den eigenen Markt vorgesehen, 1.000 Tonnen zur Verarbeitung und 13.000 Tonnen für den Export. Zudem werden 4.500 Tonnen Blaubeeren importiert. Diese Zahlen nannte der Bereichsleiter für Obst- und Zieranbau der Rabobank, Arne Bac auf dem Seminar zum Thema Weichobst in Polen; Chancen und Gefahren für die Niederlande. 

Seminar für Weichobst in Polen
Der Staatliche Dienst für unternehmend Holland-RVO, organisierte in Zusammenarbeit mit der Rabobank und der niederländischen Botschaft in Warschau am 8. Juni 2017 ein Seminar über die Entwicklungen im polnischen Weichobst-Sektor. Während des Seminars wurden die Stärken und Schwächen der polnischen Weichobst-Produktion und die Chancen und Gefahren für die Niederlande unter die Lupe gelegt. 

Anbau, Handel und Absatz von Weichobst standen auf dem Seminar zur Diskussion. Obwohl zum Weichobst eine breite Skala an Früchten wie z. B. Erdbeeren, Himbeeren und rote Johannisbeeren, lag der Schwerpunkt auf der Produktion von Blaubeeren und den Chancen und Möglichkeiten für niederländische Unternehmer. Eine der Möglichkeiten ist, als niederländischer Unternehmer selbst in Polen zu produzieren. Zwei Sprecher, Ad Hurks und Ronald Veens, teilten ihre praktischen Erfahrungen mit der Produktion in Polen mit den Teilnehmern. 

Klima ist ein wichtiger Faktor
Das Klima ist ein wichtiger Faktor in der erfolgreichen Produktion. Polen kennt ein kontinentales Klima. Das bedeutet strenge Winter und oftmals trockene und warme Sommer. Außerdem ist der Frost im Frühjahr ein Phänomen, das den Erfolg beeinflusst. Polnische Erzeuger reagieren hierauf mit mehr Investitionen in geschützten Anbau. Auch die Verfügbarkeit von Wasser spielt eine immer größer werdende Rolle, lies der Landwirtschaftsminister Martijn Homan wissen. Polen hat nicht viele Wasserquellen und hat nun, durch die Klimaveränderung, auch immer öfter mit langen Perioden von Trockenheit zu tun.

Im Allgemeinen sind die Resultate der Blaubeer-Produktion in Polen gut. Der Selbstkostenpreis, das Produkt ist qualitativ gut, es wird in neue Anpflanzungen investiert und es gibt mehr Raum für den Konsum im eigenen Land. Dem gegenüber stehen Minuspunkte wie z. B. die begrenzte Flexibilität, eine fragmentierte Produktion und steigende Lohnkosten durch sinkende Arbeitslosigkeit. Weil viele Polen in West-Europa arbeiten, werden in der polnischen Produktion zunehmend Kräfte aus der Ukraine eingesetzt. Laut Daten des polnischen Auslandsministers hat Polen im letzten Jahr gute 1,2 Millionen Visa an ukrainische Einwanderer erteilt, von denen es bei der Hälfte um eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis ging. Die Zahl der Ukrainer in ist einer Grauzone. Nach Schätzungen stammen jedoch 95% der in Polen arbeitenden Ausländer aus der Ukraine.

Erfahrungen mit Handel
Eine weitere Möglichkeit für niederländische Unternehmer ist der Einkauf von Blaubeeren in Polen, z. B. als Ergänzung zum eigenen Sortiment und die dann selber zu verpacken und zu verhandeln. Ein Beispiel hierfür ist der Betrieb von Moor Berries, der dem niederländischen Einzelhandel das ganze Jahr durch Blaubeeren anbietet. Polen ist einer der Lieferanten, lies Ronald Veens von Moor Berries wissen. Moor Berries betreibt Handel mit einigen Ländern weltweit, bei denen die Produktionen an einander anschließen. Außer den Niederlanden und Polen sind es Südafrika, Chili, Marokko, Spanien und die Balkanländer. 

Veens' Erfahrungen mit polnischen Produzenten sind gut. Er ist bereits seit fünfzehn Jahren in dem Land aktiv. Er hat festgestellt, dass eine langjährige Zusammenarbeit und die deutliche, ehrliche Kommunikation mit den polnischen Produzenten das Erfolgsrezept sind. Die Produzenten erzielen weniger Punkte in Hinblick auf Flexibilität und nicht jeder Produzent in Polen ist in der Lage, Bedingungen wie Global Gap und Anforderungen auf dem Gebiet von Arbeitsbedingungen zu erfüllen. Das sind Punkte nach denen Einzelhändler immer mehr fragen.

Zunahme Absatz Blaubeeren
Alle Sprecher des Seminars haben festgestellt, dass der Absatz von Weichobst, vor allem der von Blaubeeren zunimmt. Die Rabobank stellte die Fakten mit der folgenden Grafik dar. 



Vor allem im Vereinigten Königreich nimmt der Konsum stark zu. Das Land ist der größter Abnehmer von Blaubeeren aus Polen. Im letzten Jahr gingen fast 3.500 Tonnen Blaubeeren von Polen in das Vereinigte Königreich. Deutschland ist mit 1.900 Tonnen der zweitgrößte Abnehmer von Polen und die Niederlande nimmt fast 1.500 Blaubeeren ab. 

Die zunehmende Beliebtheit von Blaubeeren spiegelt sich auch in der zunehmenden Anbaufläche in den Niederlanden aus. Die betrug 2016 fast 800 Hektar ist wächst seit 2010 stetig. Auch die Supermärkte wollen mehr mit Blaubeeren machen, ließ Veens wissen. Der Einzelhandel hat großes Interesse in Werbeaktionen mit Blaubeeren aber wohl unter der Bedingung, dass ausreichend Angebot von gleicher Qualität vorhanden ist. Die geforderte Quantität ist mit dem Umfang der niederländischen Anbaufläche, nach Ansicht von Veens, nur schwer zu realisieren. Ein Land wie Polen ist dann interessanter. 


Polen als Absatzmarkt
Der polnische Verbrauchermarkt wächst und das gilt auch für den Absatz von Weichobst. Es ist wohl ein typisches Saisonprodukt. Es wird viel in den Supermärkten verkauft. Lt Homan werden diese durchschnittlich gute 40 Mal pro Monat, über durchschnittlich sieben Supermarktketten von Polen besucht werden. Der polnische Konsument reagiert sehr empfindlich auf Preise, ist Werbeaktionen treuer als einer Supermarktkette und gibt circa 17-25% seines Budgets für Nahrungsmittel aus. Die wichtigste Supermarktkette in Polen ist Biedronka aber es gibt außerdem noch gut 20 weitere Supermarktketten. Die Menge der Supermarktketten in Kombination mit der Preisempfindlichkeit der polnischen Konsumenten sorgen für einen ständigen Preisdruck, wodurch der Wachstum der Discountmärkte wie Lidl und Aldi im Westen langsamer verlaufen.

Quelle: Agroberichten Buitenland
Erscheinungsdatum: