Was passiert auf dem Tomatenmarkt?
Als im übrigen für die Königin der Tafeltomaten, der Vittoria Kirschtomate, die Marktpreisliste tagelang 0,40-0,45 Euro anzeigte, erzitterten viele Produzenten. Es gibt in solchen Fällen viele Fragen zu stellen, als erste: Wie vielen Betrieben gelingt es, sich aus weiteren ähnlichen Rückschlägen zu retten?
Schauen wir auf die Vorgeschichte: Die Kampagne 2016/17 verzeichnet im November einen ersten Anstieg, als die hohen Temperaturen die Zunahme der Viren begünstigten, die Rodungsmaßnahmen für einige Areale, bei 70-80% des Anbaus, zur Folge hatten.
Viele dieser neuen Pflanzen hatten nicht einmal Zeit zum wachsen, als im Januar erst Frost und danach Überschwemmungen abwechselnd bis Februar folgten: Totale Dezimierung! Produzenten, die noch Kraft aufbrachten, pflanzten zum dritten Mal an, in dem Versuch zumindest die Kosten reinzuholen, aber viele schaffen das nicht und geben auf. Aus Mangel an Produkt schießen die Preise in den Himmel, zum Entrüsten der Vereinigung der Verbraucher (und nicht nur derer), die schwerwiegende Desinformation in Bezug auf den Rapport zwischen Frage und Angebot aufweisen.
Die Saison wurde mit durchschnittlichen Preisen fortgeführt, bis vor einigen Wochen der erste Kollaps eintrat. Der Rückgang kommt überein mit dem Wärmebeginn, um schwankend bis zum Abschluss des Jahres fortzufahren. Dieses Jahr aber, im Unterschied zum letzten Jahr, gibt es keine Proteste, um mit dem Finger auf die Politiker zu zeigen, nicht auf die EU oder die Euro-Marokkanischen Abkommen, da es auch in diesen Gebieten Schäden durch Kälteeinbrüche zu verzeichnen gab, sogar in dem kontroversen Spanien. Darüber hinaus sind die Gewächshäuser in dem Gebiet Vittoria und Acate voll mit grünen Tomaten, eigentlich zu spät, dadurch das sie zwei, drei Mal neu angepflanzt werden musste, ohne dass der Produzent auch nur einen Cent gesehen hat.
Eine explosive Situation, wenn man bedenkt, dass der größte Exporteur, die Niederlande, in diesen Tagen einen Preiskollaps registrierten. Wenn auf Sizilien der Mangel an Programmierung und Genauigkeit überwiegen, kann man das sicherlich nicht über die Niederlande sagen, wo alles mit mathematischer Präzision gehandhabt wird.
Man muss sich tatsächlich fragen: Was passiert mit der Tomate? Das haben wir Luciano Trentini gefragt, Experte und Berater für Gemüseproduktionen der Arbeitsgruppe für die Verkaufsförderung der Gemüseerzeugnisse, eine Gruppe der Europäischen Kommission.
Oben: Luciano Trentini
"In einigen Tagen wird es ein spezielles Treffen zum Thema Tomate in Brüssel geben. Um auf die Frage zurückzukommen, muss gesagt werden, dass in Nordeuropa von einem Überangebot gesprochen wird, das durch eine reichliche Produktion und durch ein Vergrößern der Anbauflächen für den Tomatenanbau bestimmt wird".
"Die ständige Verbesserung der Anbaustechniken sorgen für eine Vergrößerung des zur Verfügung stehenden Rohmaterials und es zeichnet sich ein Rückgang ab, der sich jedoch in den nächsten Wochen noch erholen könnte. Soviel über das bekannte Gesetz des Überangebots. Wir erinnern uns, dass diese Situation negative Auswirkungen auf unsere Märkte haben könnte, angesichts der Tatsache, dass wir 40% unseres Bedarfs aus den Niederlanden importieren".
Laut Trentinis Meinung "ist es für katastrophale Prognosen zu früh, da die Verkaufssaison noch lange läuft. Wenn die Situation in den Niederlanden schwierig ist, scheint man das in Frankreich nicht zu spüren, vor allem wenn man bedenkt, dass sich die Produktion um einige Prozentpunkte verkleinern müsste, im Vergleich zu einer stabilen Anbaufläche. Gleichzeitig sind die Einfuhren aus Marokko verringert und die Marktpreise sind im Durchschnitt leicht höher im Vergleich mit denen aus 2016".