Die Vermarktung des Dithmarscher Weiß- und Rotkohls verläuft momentan in relativ ruhigen Bahnen, wie uns Dirk Johannßen von Kohl Direkt mitteilt. "Die Vermarktung in Richtung LEH verläuft ohne große Aktionen. Auch der Export nach Skandinavien ist fast das ganze Jahr über ein konstanter, beständiger Absatzmarkt. Normalerweise sollte um die Jahreszeit auch der Export in Richtung Zentral- und Osteuropa so langsam in Schwung kommen, hier lässt die Nachfrage bis auf vereinzelnde Anfragen noch auf sich warten." Zu den Absatzmärkten im Osten zählen unter anderem Polen, Tschechien, Slowakei sowie Ungarn, die nach Abschluss der heimischen Saison mit Dithmarscher Kühlhausware beliefert werden.
Dirk Johannßen ist Kohlerzeuger im Kreis Dithmarschen und Mitgründer der 2021 gegründeten Vermarktungsplattform Kohl Direkt. Trotz der nassen Feldbedingungen während der Einlagerung seien die bisherigen Qualitäten im Großen und Ganzen in Ordnung gewesen.
Auch die Preissituation könnte Johannßen zufolge etwas besser sein. "Sowohl bei Steigen- als auch Sackware sind die Preise seit Januar um circa 5 EUR/100 kg gesunken. So ganz genau lässt sich dieser Abwärtstrend nicht erklären. Ich könnte mir jedoch gut vorstellen, dass dies auch zum Teil mit der Kaufzurückhaltung seitens des Verbrauchers zusammenhängt. Aus Sicht des Erzeugers sind die Kosten, insbesondere in der Lagerung, in letzter Zeit stark gestiegen bei gleichbleibenden oder sinkenden Preisen. Insofern beobachten wir einen gegenläufigen Trend, was wiederum die Margen stark beeinträchtigt."
Minimale Flächenausweitung erwartet
Langsam aber sicher blickt man auch bereits auf die kommende Saison, die mit der Ernte des Frühkohls im Sommer traditionell eingeläutet wird. Johannßen: "In der letztjährigen Saison hat es hohe Preise für den Frühkohl gegeben. Dementsprechend hat der Frühkohl, zum Beispiel im Vergleich mit Getreide oder sonstigen Ackerbaukulturen, wieder an Attraktivität gewonnen, weshalb eine leichte Flächenausdehnung nicht auszuschließen ist."
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Dirk Johannßen
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