Die hohen Erwartungen an den Chicorée-Markt haben sich im Februar nicht ganz erfüllt. "In KW 1 bis 5 haben wir einen Durchschnittspreis von etwa 2,10 EUR gesehen. In KW 6 bis 8 bewegten sich die Preise um einen Euro. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Nachfrage und die Preise in der kommenden Zeit steigen werden", sagt Jurgen Ratelband von Tolpoort Vegetables. "In den vergangenen Wochen gab es ein vernünftiges Angebot auf der belgischen Versteigerung. Auch die Nachfrage ging aufgrund der Feiertage und des Karnevals etwas zurück. Der Export nach Italien war etwas schwieriger. Frankreich exportiert eine relativ große Menge Chicorée nach Italien, was die Preise weiter unter Druck setzte. Daher mussten wir entgegen den Erwartungen eine Zeit lang stillstehen. Gleichzeitig sollten wir nicht vergessen, dass wir vor zwei Jahren mit diesen Preisen sehr zufrieden gewesen wären, aber aufgrund der gestiegenen Anbau- und Erntekosten sind diese Preise jetzt auch notwendig."
"Außerdem haben wir gesehen, dass es ein großes Angebot an anderen Freilandprodukten gab, wie Blumenkohl und Brokkoli aus Frankreich und Spanien. Bei diesen Produkten hat es in den vergangenen Wochen viele Aktionen gegeben und das hat zu einer Verschiebung der Nachfrage geführt. Insbesondere beim Blumenkohl war das Angebot extrem, was sich auch in den Preisen widerspiegelte. Zum Beispiel wurde französischer Blumenkohl für sieben Euro pro Kiste angeboten. Die Lieferungen waren stark vorgezogen worden, doch jetzt zeichnet sich ab, dass die Lieferungen aus beiden Ländern im März rasch zurückgehen werden. Das wird hoffentlich auch zu einer höheren Nachfrage und einem höheren Preis für Chicorée führen."
Danny Duijs und Jurgen Ratelband
"Ein weiterer Aspekt, der den Chicorée-Markt belastet, ist, dass die frühen Sorten je nach Erzeuger jetzt auslaufen. Die jetzt aufkommenden Rassen, insbesondere die Sorte Flexine, weisen einen hohen Phythoptora-Druck auf. Das sehen wir auch in den Versuchsfeldern, die wir eingerichtet haben. Erzeuger, die bereits auf die Sorte Vintor umgestellt haben, werden voraussichtlich etwas weniger darunter leiden. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Krankheitsdruck fortsetzt, aber er wird auf jeden Fall Druck auf das Angebot ausüben", erwartet Jurgen. "Alles in allem gibt es einige Unwägbarkeiten in Bezug auf das Angebot. Das könnte sich in den kommenden Monaten durchaus in Engpässen und höheren Preisen für Chicorée niederschlagen. Auch das spezifische Gewicht ist niedriger, was bedeutet, dass es weniger Kilos gibt. Damit ist die Situation ganz anders als im Vorjahr. Damals konnte jeder relativ einfach Aktionen planen. Jetzt zögern die Leute, sie frühzeitig festzulegen."
Weitere Informationen:
Jurgen Ratelband
Tolpoort Vegetables
Tolweg 7
1616 AT Hoogkarspel, Niederlande
Tel.: +31 (0)228 565781
jratelband@tolpoort.com
www.tolpoortvegetables.com