Am Zusammenfluss von Mosel und Saar, in Grenznähe zu Luxemburg, gilt der Trierer Hafen bereits seit Jahrzehnten als trimodaler Transportknotenpunkt (Bahn, Binnenschiff, Straßentransport) mit einem umfangreichen Leistungsangebot. Hauptumschlaggüter sind festes und flüssiges Massengut wie Erd- und Mineralöle, aber auch Erze und Metalle. Künftig soll auf dem Hafengelände nun eine Mehrzweckhalle mit einer Gesamtkapazität von 15.000 m² samt trimodalen Terminals entstehen. Hafenchef Volker Klassen hat dabei auch die Obst- und Gemüsebranche ins Auge gefasst und nutzte die Gelegenheit, die Neubaupläne neulich auf der Weltleitmesse Fruit Logistica in Berlin vorzustellen.
Luftbild des Hafengeländes samt Standort der geplanten Halle. / Bild: Hafen Trier
"Einer der größten Sekthersteller Deutschlands sitzt bei uns in Trier und erhält viel Grundwein aus Spanien, der sowohl per Zug als auch per Kesselwagen angeliefert wird. Gleiches könnte ich mir auch im Bereich Obst und Gemüse vorstellen. Wir befinden uns in der Mitte zwischen der iberischen Halbinsel und Nord- sowie Zentraleuropa. Insofern sehe ich das Potenzial, künftig zu einem Hub in der Fruchtlogistik zu werden", erklärt Klassen die Grundidee hinter dem Bauplan. "Ich könnte mir eine Umschlagfunktion, etwa für Trailertransporte aus Spanien, vorstellen, indem ein Teil der Menge dann bei uns vor Ort teilweise eingelagert und im ca. 200 km-Radius weiter disponiert wird. Der Rest wird dann per Trailer weiter transportiert, beispielsweise nach Berlin, Skandinavien oder Osteuropa."
Einige konkrete Anfragen zur neuen Multi-User-Halle gab es bereits, fährt Klassen fort. "Wünschenswert wäre natürlich eine Vollauslastung auf 15.000 m², dennoch wäre das Projekt auch mit 5.000 m² bereits realisierbar. Nach Erhalt der Baugenehmigung würde der Spatenstich dann im Frühling oder Sommer 2025 folgen."
Volker Klassen nutzte die Gelegenheit die Neubaupläne auf der Fruit Logistica zu präsentieren. Er war als Unteraussteller auf dem Gemeinschaftsstand deutscher Logistikunternehmen in der Halle 21 vertreten.
Marketing und Entwicklung der Hafenlogistik
Der Schwerpunkt lag bereits seit der Entstehung des Hafens in den 60er-Jahren auf der Logistik rundum fossile Brennstoffe (hauptsächlich Diesel und Heizöl). Klassen: "Dieses Segment ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, während das Thema Metallrecycling an Bedeutung gewonnen hat. Insgesamt ist die örtliche Hafenwirtschaft gut durch die Corona-Krise gekommen. Es sind auch einige Unternehmen mit einem Bezug zum Lebensmittelsektor am Hafen beheimatet. Bestes Beispiel dafür ist der Verpackungshersteller Westrock. Unser Ziel ist es, unser Leistungsspektrum in den kommenden Jahren zu differenzieren, gute Nischen zu finden, um somit eine ganze Bandbreite an Sektoren zu bespielen." Aus diesem Grundgedanken heraus hat das Hafenmanagement eine umfassende Marketingstrategie ins Leben gerufen. Unter dem Titel "Ich bin Hafenfan" bekennen sich SportlerInnen, KünstlerInnen, VertreterInnen aus der regionalen Politik und Wirtschaft sowie UnternehmerInnen und Mitarbeitende des Hafens Trier in kurzen Videoclips und starken Bildern zum Transportknotenpunkt an der Mosel.
In den vergangenen Jahren wurde auch das Leistungsspektrum im Bereich Bahntransport weiter ausgebaut. "Durch die Schaffung von Bahnlinien nach Antwerpen sowie Rotterdam können beide Seehäfen nun dreimal wöchentlich mit Containertransporten angefahren werden. Darüber hinaus arbeiten unsere Logistikunternehmen ebenfalls eng mit dem Hafen im luxemburgischen Mertert zusammen. Wie bereits erwähnt wollen wir das bislang noch jungfräuliche Thema Trailerverkehr, auch mit Blick auf den Ausbau unseres Containerterminals, weiter voranbringen", schlussfolgert der Hafenchef.
Weitere Informationen:
Volker Klassen
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