Der Auftakt der belgischen Spargelsaison verläuft noch nicht so, wie es sich viele Händler gewünscht hätten. Das Saisonprodukt schlechthin wird immer mit Spannung erwartet, aber im Moment sind die Preise auf einem sehr hohen Niveau. "Wir arbeiten derzeit mit Einkaufspreisen, mit denen man einfach nicht in großen Mengen arbeiten kann", sagte uns Geert Baecke von Tino's Fruit in Belgien am 1. März.
"Wir bieten sie natürlich an, aber statt 1.500 bis 2.000 Kilo pro Tag, wie in anderen Jahren, sind wir jetzt bei 300 bis 400 Kilo pro Tag", so der Geschäftsführer aus Flandern weiter. "Die Einkaufspreise für geschälten Spargel liegen derzeit bei etwa 17 EUR, dann muss man sie für 18 oder 19 EUR verkaufen. Kein Restaurant will sie zu diesen Preisen auf seine Speisekarte setzen. Im Vergleich dazu war es letztes Jahr viel wärmer und wir lagen bei Preisen um die zehn Euro. Das macht es viel interessanter."
"Ich habe gehört, dass es sowohl hier als auch in den Niederlanden mehr Angebot geben wird. Ende vergangener Woche gab es auch in Mechelen etwas mehr Angebot als Anfang der Woche. Es sieht also so aus, als ob die Preise in den nächsten zwei Wochen leicht sinken werden, aber danach stellen sich zwei neue Probleme", sagt Geert. "Einerseits fällt Ostern in diesem Jahr auf das Wochenende des 1. April, was früh ist. Andererseits hätten wir schon vorher von Gewächshäusern auf Freilandspargel unter Folie umstellen müssen. Aufgrund der starken Regenfälle konnten wir jedoch nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt auf die Felder gehen, um die Abdeckungen anzubringen. Infolgedessen wird es in etwa drei Wochen eine Versorgungslücke geben, wie ich erwarte. Das fällt jetzt genau mit der Zeit vor Ostern zusammen, wenn die Nachfrage in Flandern normalerweise explodiert."
Für Geert sind es also fluktuierende Wochen mit dem Beginn des Spargels. "Jetzt sehr hoch, dann leicht rückläufig und dann wieder stark ansteigend. Danach wird der Druck wahrscheinlich etwas nachlassen. Die Preise bleiben traditionell bis Ostern hoch, aber danach fallen sie auch immer schnell. Die Nachfrage ebbt ein wenig ab und die Preise gehen oft um die Hälfte zurück. Letztendlich rechnet sich die Saison aber einfach. Man zahlt einen Monat etwas mehr als in anderen Jahren und nach Ostern zahlt man wieder weniger als in anderen Jahren. Am Ende bleiben die Umsätze insgesamt gleich. Es ist nur eine Herausforderung, dass jetzt eigentlich alles genau falsch läuft, was das Timing angeht."
Geringe Margen
Die Herausforderungen für Tino's Fruit hingegen beschränken sich nicht auf den Spargel. Der Großhändler stellt fest, dass im Moment alles teuer bleibt. "Es geht tatsächlich mit dem Wetter auf und ab. Voriges Jahr gab es schon viel mehr Angebot, aber Produkte wie Blumenkohl haben es einfach schwer, in Gang zu kommen. Wir sehen das bei vielen Produkten und später, wenn das Wetter schöner wird, kommt alles auf einmal auf den Markt, was die Preise in den Keller treibt. Derzeit haben wir es aber ohnehin mit Preisen zu tun, die leicht 30 bis 40 Prozent teurer sind als im Vorjahr."
Und das schlägt sich vor allem in den Margen nieder, erklärt Geert. "Ich traue mich einfach nicht, zu viel zu verlangen. Schauen Sie sich die Erdbeeren an: die kosten heute sieben Euro pro Tray. Wenn ich dann alles weitergeben muss, ist man bei zehn Euro für einen Tray Erdbeeren. Wenn ich das von meinen Kunden verlange, erklären die mich für verrückt. Ich muss also mit minimalen Margen arbeiten, was das Verdienen fast unmöglich macht. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Personalkosten in Belgien im Jahr 2024 noch einmal um zwölf Prozent gestiegen sind, bleibt unter dem Strich wenig übrig. Ich verdiene jedenfalls nicht zwölf Prozent mehr, um das auszugleichen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will auch keine zwei EUR-Preise. Es sollte nur jeder daran verdienen können. Das ist schließlich das Ziel. Es bleibt zu hoffen, dass das Wetter bald wieder besser wird. Das könnte alles retten. Es wird mehr Angebot geben und die Leute werden schneller zu einem schönen Produkt greifen. Wir werden abwarten und sehen."
Weitere Informationen:
Geert Baecke
Tino's Fruit
Sluisstraat 55-57
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