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Hans Lehar, Geschäftsführer der OGA / OGV Nordbaden eG:

"Erstes Kooperationsjahr zwischen OGV Bruchsal und OGM Oberkirch mit Höhen und Tiefen"

Angesichts der kurzfristigen Vertriebsübernahme der OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG blickt die OGA/OGV Nordbaden eG in Bruchsal auf ein äußerst bewegtes Jahr zurück. "Es war ein Schnellschuss und der Notlage in Oberkirch geschuldet. Eine geplante und gut vorbereitete Kooperation sieht anders aus und benötigt ein bis zwei Jahre – wir hatten gerade zwei Monate. Es lief nicht alles rund und optimal und dennoch war es eine gelungene Rettungsaktion und herausragende Leistung unseres Teams", sagt Hans Lehar, Geschäftsführer der OGA / OGV Nordbaden eG. Ferner sprach er über die Umsatzsteigerung des Unternehmens, Pläne für das Jahr 2024 sowie über die Entwicklung bei Produkten wie Zwetschgen und Bio-Granatäpfeln.


Hans Lehar am Stand der OGA/OGV Nordbaden eG auf der expoSE 2023 in Karlsruhe

Suboptimale Startbedingungen
Der Beginn der Vertriebskooperation war nicht einfach, was eindeutig der Kurzfristigkeit geschuldet sei. "Innerhalb von acht bis zehn Wochen zwei zum Teil sehr unterschiedlich arbeitende Unternehmen unter einen Hut zu bringen, ist extrem herausfordernd. Wir mussten die jeweiligen Arbeitsprozesse identifizieren, prüfen, koordinieren und schließlich zusammenführen. Hinzu kam, dass beim OGM kein erfahrenes Vertriebsteam mehr vorhanden war und neue Kolleginnen und Kollegen sich zunächst in Oberkirch zurechtfinden mussten. Dies war auch der Grund, warum ein Hilferuf an uns gerichtet wurde", konstatiert Lehar. "Wir mussten einerseits die entsprechenden Ansprechpartner finden und andererseits die Abläufe schnell verstehen. Es ist auf beiden Seiten nicht alles optimal gelaufen. Wir sind jetzt dabei, mittels Arbeitsgruppen die verschiedenen Bereiche zu beleuchten und zu evaluieren, was gut und schlecht lief. Im kommenden Jahr werden wir mit anderen Voraussetzungen starten."

Vertriebsübernahme der gesamten Produktpalette
Das gesamte Obstsortiment des Oberkirchner Unternehmens wurde von der OGV übernommen, angefangen mit Erdbeeren, gefolgt von der ganzen Beerenpalette, sprich: Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren und Stachelbeeren. "Die OGM-Ware stellt eine gute Ergänzung zu unserem Portfolio dar. In einigen Bereichen ist Oberkirch größer aufgestellt als die OGV, insbesondere bei Erdbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Zwetschgen und Äpfeln. Industrieware und bestimmte Lizenzsorten bei Äpfeln wurden von Oberkirch weiterhin selbst vermarktet."

Herausforderung aufgrund von mehrfachem Zwetschgenvolumen
"Die größte Herausforderung war für uns die große Zwetschgenernte in Mittelbaden und die sehr unterschiedliche Arbeitsweise und Steuerung der Warenaufbereitung bei der großen Anzahl von Erzeugerbetrieben. Zum Jahresbeginn mussten wir uns zunächst informieren, welche konkreten Planungen für das Jahr 2023 von Oberkirch bereits initiiert wurden. Hier gab es leider Überraschungen, die die Vermarktung nicht gerade erleichtert haben", stellt Lehar fest. "Wir haben in Bruchsal eine leistungsfähige und schlagkräftige Packstation. In Oberkirch gibt es auch eine Packstation, der überwiegende Warenanteil bei Zwetschgen wird jedoch von Erzeugerbetrieben direkt in fertigen Gebinden geliefert. Auch das war eine Herausforderung, zu jedem Zeitpunkt die richtige Menge an individuellen Verpackungen bereitzustellen. Hier gibt es in der nächsten Saison noch Optimierungsbedarf. Insgesamt wurden ca. 10.000 Tonnen Zwetschgen vermarktet".

Zwetschgen und Trauben aus der Republik Moldau
Seit drei bis vier Jahren handelt das Unternehmen mit Ware aus der Republik Moldau. "Zum Start der Geschäftsverbindungen mussten wir noch viel Aufbauhilfe leisten, da einige Zertifizierungen für den EU-Markt gefehlt haben. Zwetschgen sind dabei das Hauptprodukt, welches wir aus Moldau beziehen, vorrangig die Spätsorte Stanley. Sobald wir mit der deutschen Ernte durch sind, können wir die Saison gut durch diese Spätsorte ergänzen", sagt Lehar.

Abgesehen von den Zwetschgen starte man nun auch allmählich mit dem Verkauf von Trauben aus Moldau. "Vor zwei Jahren gab es die ersten Versuche, wobei auch hier die Zertifikate fehlten. Mittlerweile arbeiten wir mit zertifizierten Betrieben zusammen, die sämtliche Anforderungen erfüllen, die der europäische Markt verlangt. Dabei bieten wir die sehr schön beduftete und sehr gut schmeckende Traubensorte namens Moldova an. Sie ist eine dunkelblaue, kernarme Sorte mit einem hervorragenden Geschmack."

Bio-Granatäpfel im LEH gelistet
Zum ersten Mal sind auch Bio-Granatäpfel aus der Türkei von der OGA/OGV im LEH gelistet worden. "Die Kampagne ist im Dezember 2023 angelaufen. Wir haben zwei Jahren daran gearbeitet. Außerdem wollen wir über die Wintermonate mehr Beerenartikel importieren, was zurzeit noch in einem bescheidenen Umfang geschieht. Die Beeren beziehen wir vor allem aus dem Mittelmeerraum, aus Portugal, Spanien, Marokko und Ägypten."

Die Erdbeersaison lief im Vergleich zum Vorjahr gut. "Mit der Erdbeerkampagne sind wir und die meisten Produzenten bundesweit recht zufrieden. Beim Beerensortiment gab es allgemein keine Übermengen und stabile Preise. Aufgrund der Kostensteigerungen in den letzten Jahren müssen die Erlöse allerdings deutlich höher ausfallen. Es wird sich zeigen, ob der Verbraucher bereits ist, diese Kostenentwicklung mitzugehen und den Produzenten eine kostendeckende Produktion zu ermöglichen. Ansonsten muss man mit Anbaurückgängen rechnen".


Das Team OGA/OGV Nordbaden eG sowie Mitglieder der OGM Mittelbaden eG.

Steigende Kosten, rückläufige Flächen
Von der im Oktober 2022 erfolgten Mindestlohnerhöhung von 25 Prozent sowie den hohen Kosten für Materialien wie Kartons, Holz, Folien, Dünger oder Pflanzenschutzmittel blieben auch die Betriebe der OGA/OGV nicht verschont. "Die Situation bei vielen Betrieben ist sehr ernst und wenn keine entsprechenden Erlöse erzielt werden, werden Betriebe ihre Flächen zurückfahren oder sogar ganz aufhören. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, die man im gesamten Bundesgebiet spürt. Auch die zunehmenden Vorschriften, Verbote und Auflagen haben ein unerträgliches Maß erreicht. Wir müssen alle aufpassen, dass wir die deutsche Produktion nicht im großen Stil verlieren. Der Gesetzgeber ist gefordert, den Bogen nicht zu überspannen. Es wäre sehr schade und nicht im Sinne des Verbrauchers, wenn am Ende alles importiert werden muss. Das kann nicht die Lösung sein. Auch der Fachkräfte- und Personalmangel stellt inzwischen ein ernst zu nehmendes Problem dar."

Über 90 Millionen Euro Umsatz
Die OGV erreicht in diesem Jahr einen Umsatz von über 90 Millionen Euro. "Dies ist ein neues Rekordergebnis und in erster Linie der Vertriebskooperation mit Oberkirch geschuldet. Wir hatten aber auch Steigerungen mit unserem eigenen Sortiment, insbesondere bei Spargel, Zuckermais und unserem eigenen Handelsgeschäft. Es war ein sehr arbeitsintensives, anstrengendes und schwieriges Jahr. Die Umsatzsteigerung von 65 Prozent spricht für sich. Wir richten den Blick schon wieder nach vorne und sind auf die neuen Herausforderungen gespannt".

Weitere Informationen:
Hans Lehar
OGA / OGV Nordbaden eG
Industriestr. 1-3
D-76646 Bruchsal
Telefon +49 7251 8002-0
Telefax +49 7251 8002-99
mail@oga-bruchsal.de
http://www.oga-bruchsal.de