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Schwierige Zeiten für Obst- und Gemüseproduzenten

Nach drei schwierigen Geschäftsjahren ist die Stimmung bei den Obst- und Gemüseproduzenten der OGA NORDBADEN EG in Bruchsal (OGA) derzeit getrübt. Nach witterungsbedingten Ernteausfällen durch extreme Nässe und Frost in 2016 und 2017 und einer schwierigen
Vermarktung in 2018 ist man mit dem Geschäftsverlauf bei der nach EU-Recht anerkannten Erzeugerorganisation nicht zufrieden. Dies war das Fazit der Generalversammlung am 20.11.2018 in Bruchsal, bei der über die Geschäftsergebnisse der Jahre 2017 und 2018 sowie aktuelle Themen der Obst- und Gemüsebranche berichtet wurde. Im Geschäftsjahr 2017 reduzierte sich der Umsatz durch erhebliche Frostschäden auf 41,1 Mio. Euro (VJ 43,4 Mio. Euro). Zusammen mit der angeschlossenen Vertriebsorganisation OGV NORDBADEN EG wurde im Geschäftsjahr 2017 ein Gesamtumsatz von 62,4 Mio. Euro (VJ 62,5 Mio. Euro) erzielt. Aufgrund großer Erntemengen und der unbefriedigenden Preissituation in der Saison 2018 rechnet man im Geschäftsjahr 2018 erneut mit einem Umsatzrückgang.

Das  Unternehmen verfügt über zwei Standorte in Bruchsal und Heidelberg, 116 Mitgliedsbetriebe in Baden-Württemberg, Hessen und anderen Bundesländern und zählt zu den bedeutendsten Lieferanten des Lebensmitteleinzelhandels mit deutschem Obst und Gemüse. Schwerpunkte im Sortiment sind Spargel, Erdbeeren und Beerenobst, Zwetschgen, Äpfel, Zuckermais, Kürbisprodukte und zahlreiche Kulturen
aus dem gärtnerischen Gemüseanbau.

Anbaurückgang durch unzureichende Erlössituation
Die Anbauausweitung und Rekordernte 2017 bei Spargel in Deutschland mit 131.000 Tonnen sowie die ähnlich große Ernte in 2018 haben den Produzenten bundesweit die Grenzen der Spargelvermarktung aufgezeigt. „Der anhaltende Kostendruck, die unbefriedigende Erlössituation im Lebensmitteleinzelhandel sowie zunehmende Probleme in der Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften zwingen viele Erzeugerbetriebe zur Reduzierung ihrer Anbauflächen“, so Hans Lehar,
geschäftsführender Vorstand der OGA / OGV NORDBADEN EG.

Auch beim Erdbeerenanbau in Deutschland stehen Veränderungen an. Die Anbaufläche ist bereits rückläufig und die Inlandsproduktion auf ca. 120.000 Tonnen gesunken. Alternativen sieht man im geschützten Tunnelanbau, der sich auch für andere Beerenfrüchte eignet und von der OGA gefördert wird. Dieser ermöglicht eine frühzeitige, sichere und kontinuierliche Ernte sowie eine umweltschonendere Produktion. Diese kostenintensive Produktionsform hat jedoch ihren Preis und erfordert
eine Unterstützung durch den Handel und Verbraucher.

Billigste Lebensmittel in Deutschland
Innerhalb der Europäischen Union gilt Deutschland als das Land mit den billigsten Preisen für Lebensmittel. Dabei genießen Produkte aus deutscher Landwirtschaft bzw. der deutschen Lebensmittelindustrie aufgrund ihres hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards weltweit ein hohes Image. Aus Sicht der Produzenten und Landwirte ist beim Verbraucher und in der Gesellschaft ein verändertes Werteverständnis für Lebensmittel erforderlich. „Höchste Qualität zum günstigsten Preis ist auf Dauer nicht zu haben“, so Hans Lehar zur derzeitigen Stimmung bei den Betrieben. Bemängelt werden die häufigen Werbeaktivitäten des
Einzelhandels, die durch permanente Sonderangebote bei Lebensmitteln ein „billiges Lebensmittelimage“ vermitteln. Wenn auch in
Zukunft ein landwirtschaftliches Produkt aus deutscher Herstellung gewünscht wird, muss sich die grundsätzliche Einstellung zu Lebensmitteln in der Gesellschaft ändern. Für Medien, Unterhaltung
oder Freizeit wird weitaus weniger gespart, als bei Lebensmitteln.



Imageproblem Landwirtschaft
Als bedauerlich wird das derzeit negative Image der deutschen Landwirtschaft in der Öffentlichkeit gesehen. Den zahlreichen Interessenvertretungen und Branchenverbänden gelingt es nicht, mit
einer Stimme zu sprechen und den Verbraucher über die hohe Qualität deutscher Erzeugnisse und die Arbeit und Leistungen der Produzenten und Erzeugerbetriebe umfassend zu informieren. Stattdessen werden für inzwischen viele umweltpolitische Sachverhalte und Probleme
ausschließlich die Landwirtschaft verantwortlich gemacht. „Es fehlt an sachlicher Information, Aufklärung und offensiver Kommunikation in der Öffentlichkeit“, so Hans Lehar selbstkritisch an die eigene Branche gewandt.
 
Erfolgreiche Kooperation mit französischer PRIMLAND-Gruppe
Erfolgreich verlief das 2. Jahr der Zusammenarbeit mit der französischen PRIMLAND-Gruppe, einem genossenschaftlichen Verbund in Südfrankreich, Portugal und Italien und bedeutendster
Produzent und Vermarkter von französischen Kiwi-Früchten. PRIMLAND nutzt die Logistik-Plattform OGA / OGV Bruchsal für die Einführung ihres neuen Produktes Kiwibeeren auf dem deutschen Markt. In Bruchsal werden die frisch geernteten Früchte im Zeitraum August bis November
zwischengelagert, im Auftrag von PRIMLAND aufbereitet und an deren Kunden im ganzen Bundesgebiet ausgeliefert. Der vor wenigen Jahren bezogene OGA-Neubau im Bruchsaler Industriegebiet mit hochmoderner Technik und umfangreichen logistischen Möglichkeiten war für die französischen Kiwi-Spezialisten ein willkommener Ausgangspunkt für diese Produkteinführung in Deutschland. Denkbar ist auch eine weitere Zusammenarbeit auf Produktionsebene.

Für weitere Informationen:
Hans Lehar, Geschäftsleitung
OGA / OGV NORDBADEN EG
Industriestraße 1-3
76646 Bruchsal
Telefon 07251-8002-0
Hans.Lehar@oga-bruchsal.de
www.oga-bruchsal.de


 

Erscheinungsdatum: