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Cupalma und Orsero bündeln ihre Kräfte für den Export von kanarischen Bananen nach Italien

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Wettbewerbs auf dem europäischen Obst- und Gemüsemarkt präsentieren Cupalma, der größte Bananenanbauer auf den Kanarischen Inseln, und der europäische Obstkonzern Orsero über seine spanische Tochtergesellschaft Hermanos Fernández ein gemeinsames Exportprojekt. Ziel ist es, Bananen von den Kanarischen Inseln mit geschützter geografischer Angabe auf den europäischen Markt zu bringen, erstmals in Italien.

Mit einem Jahresumsatz von über 95 Millionen EUR ist Cupalma die größte Genossenschaft auf den Kanarischen Inseln. Sie zählt mehr als 1.800 angeschlossene Erzeuger und hat eine Jahresproduktion von rund 40.000 Tonnen. Orsero, Marktführer im Vertrieb und in der Reifung von Obst in Südeuropa, erzielt einen Umsatz von über 1,6 Milliarden EUR, verfügt über 21 Reifungsstandorte und hat mehr als 10.000 Kunden.

Wir sprachen mit Raúl Martín (RM), dem Vorsitzenden von Cupalma, und Alessandro Canalella (AC), dem kaufmännischen Direktor der Orsero-Gruppe und Vorstandsmitglied von Hermanos Fernández, über die Herausforderungen innerhalb der Branche, die Vertriebsstrategie auf dem Festland und ihr neues Exportprojekt nach Italien.

© Hermanos Fernandez

Wie kam es zu der Initiative, gemeinsam Bananen nach Italien zu exportieren?

AC: „Die Antwort ist einfach: Hermanos Fernández, unsere spanische Tochtergesellschaft. Sie haben Bananen in ihrer DNA und waren innerhalb unserer Gruppe schon immer Fürsprecher der kanarischen Banane. Sie schlugen vor, das Produkt auch außerhalb des spanischen Festlands zu vermarkten, wo Orsero bereits vertreten ist."

RM: „Wir arbeiten bereits seit 1988 intensiv mit Fernández zusammen. In diesem Jahr haben wir beschlossen, gemeinsam einen Schritt weiterzugehen und eine exklusive Zusammenarbeit einzugehen. In diesen Gesprächen entstand auch der Plan, die kanarische Banane in andere Teile Europas zu exportieren."

Was war die größte Herausforderung bei der Zusammenarbeit zwischen einer Genossenschaft und einem internationalen Konzern?

RM: „Unsere Verbindung zu Hermanos Fernández besteht schon seit Langem, daher war die Zusammenarbeit mit einer Struktur wie Orsero kein Problem. Die größte Herausforderung bestand darin, gute Verbindungen zwischen dem Anbaugebiet und dem Vertrieb herzustellen. Mit Fernández verfügen wir bereits über ein solides Netzwerk auf dem spanischen Festland, das Qualität garantiert und unseren Erzeugern faire Erträge bietet. Mit Orsero wollen wir dies nun auf europäischer Ebene wiederholen."

AC: „Wir sind zwar ein großes Unternehmen, agieren aber immer noch als Familienunternehmen mit Familien aus Spanien und Italien, aber auch mit Investoren, die gemeinsam an einer europäischen Gruppe arbeiten. Wir haben umfangreiche Erfahrung mit Genossenschaften weltweit und verstehen daher ihre Besonderheiten und was nötig ist, um ein gemeinsames Projekt zum Erfolg zu führen."

Was genau bedeutet die Vereinbarung mit Fernández für den Absatz auf dem Festland?

RM: „Wir haben natürlich eine Vertraulichkeitsklausel, aber ich kann sagen, dass es sich um eine exklusive Langzeitvereinbarung handelt. Diese soll die Erträge für die Erzeuger durch eine stärkere Marktposition verbessern, unterstützt durch eine solidere finanzielle Basis und Kosteneinsparungen, die sich aus Skaleneffekten ergeben."

Was bedeutet die kanarische Banane für das Sortiment von Orsero außerhalb Spaniens?

AC: „Bei Orsero glauben wir an die Entwicklung von Spitzenprodukten, und die Banane von den Kanarischen Inseln mit dem BGA-Gütesiegel ist das beste Beispiel dafür. Indem wir sie auch außerhalb Spaniens anbieten, können wir Synergien zwischen unseren Vertriebsunternehmen und der Lieferkette schaffen. So schaffen wir zusätzliche Absatzmöglichkeiten für die Erzeuger, und das das ganze Jahr über."

© Hermanos Fernandez

Welche Trends sehen Sie beim Bananenverbrauch in Europa?

AC: „Ob es nun um Bananen oder andere Obst- und Gemüseprodukte geht, der europäische Verbraucher legt immer mehr Wert auf Qualität, Herkunft und Geschmack. Die kanarische BGA-Banane punktet in all diesen Bereichen."

© Hermanos Fernandez

Wie sehen Sie die Zukunft des europäischen Bananenanbaus angesichts der Regulierung und der internationalen Konkurrenz?

RM: „Die Vorschläge für den neuen Mehrjahreshaushalt der EU (2028–2034), in dem Agrarsubventionen enthalten sind, stellen eine ernsthafte Bedrohung für unseren Sektor dar. Die Europäische Kommission schlug eine Kürzung um 20 % und die Streichung der GAP als separaten Haushaltsposten vor. Glücklicherweise hat das Europäische Parlament inzwischen einen Bericht verabschiedet, der sich dagegen ausspricht. Aber wir verfolgen die Entwicklungen aufmerksam."

AC: „Die große Herausforderung für europäische Erzeuger besteht darin, deutlich zu machen, wie der Preis ihres Produkts zustande kommt. Dabei spielen Nachhaltigkeit, Arbeitnehmerrechte und Lebensmittelsicherheit eine wichtige Rolle. Wir müssen den Verbrauchern erklären, wie die Lieferkette funktioniert und was Lebensmittel wirklich wert sind, wenn wir wollen, dass die europäische Landwirtschaft und der Gartenbau bestehen bleiben."

Welche neuen Märkte möchten Sie mit dieser Allianz erschließen?

AC: „Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen. Zunächst möchten wir uns in Italien eine starke Position aufbauen und die Kunden vom einzigartigen Wert der kanarischen Banane überzeugen. Dabei ist Vorsicht geboten: Es handelt sich um ein Premiumprodukt, und das müssen wir deutlich machen. Aber natürlich hoffen wir, dieses Modell später auch in anderen Ländern, in denen wir tätig sind, einzuführen."

RM: „Wir möchten zunächst die Entwicklung in Italien abwarten. Aber es liegt auf der Hand, dass wir auch Länder wie Portugal und Frankreich im Blick haben, wo europäische Bananen geschätzt werden. Aber wir gehen Schritt für Schritt vor."

Wenn Sie diese Zusammenarbeit in einem Satz zusammenfassen müssten, wie würde dieser lauten?

„Eine Allianz, die auf Vertrauen, Qualität und Engagement basiert."

Fakt: Im Jahr 2024 wurden in Europa schätzungsweise 5,95 Millionen Tonnen Bananen konsumiert, davon 650.000 Tonnen aus europäischer Produktion. 425.000 Tonnen davon stammten von den Kanarischen Inseln.

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