„Der costa-ricanische Maniokexport durchläuft eine turbulente Phase", sagt Pablo Quirós von Tubertico, einem Unternehmen, das seit über zwanzig Jahren im Anbau und Export tropischer Knollen wie Maniok, Jamswurzel, Malanga und Eddoes tätig ist. „Unser Umsatz ist unverändert, aber wir laden weniger Container. Die Verbraucher haben einfach weniger Geld zur Verfügung", erklärt er. Die Nachfrage geht zurück und der Preis für Maniok ist historisch hoch.
© Tubertico
Etwa 80 % der Exporte von Tubertico gehen in die Vereinigten Staaten und in die Karibik, vor allem nach Puerto Rico, Guadeloupe und Martinique. Aber mit der jüngsten Erhöhung der amerikanischen Importzölle von 10 auf 15 % sucht das Unternehmen nun ausdrücklich nach neuen Absatzmärkten. Europa – insbesondere Spanien und Frankreich – steht dabei ganz oben auf der Liste. „Maniok ist unsere Visitenkarte", sagt Quirós.
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Der Anbau hat jedoch unter extremen Wetterbedingungen zu leiden. Zu viel Regen führt nicht nur zu geringeren Erträgen, sondern beeinträchtigt auch die Qualität. Das hat zu einer Verknappung geführt, die den Preis weiter in die Höhe treibt. Gleichzeitig sind die Preise für andere Knollenfrüchte wie Malanga und Jamswurzel deutlich gesunken.
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Ein weiteres Hindernis sind die europäischen Vorschriften für die Verwendung von Paraffin in der Schutzschicht von Maniok. Vor allem Spanien überwacht dies streng. „Wir stellen auf pflanzliches Wachs um. Das sieht vielleicht anders aus, aber es ist notwendig, um auf dem europäischen Markt zu bleiben", so Quirós.
Auch der starke Kurs des costa-ricanischen Colón gegenüber dem Dollar beeinträchtigt die Rentabilität des Exports. „Dieser Effekt macht sich sowohl beim Volumen als auch beim Preis unmittelbar bemerkbar", sagt er. Hinzu kommen die hohen Logistikkosten und die Notwendigkeit, weniger abhängig vom amerikanischen Markt zu sein.
Tubertico verschifft jährlich etwa 200 Container, je nach Kundennachfrage mit Voll- oder Mischladungen. Derzeit handelt es sich dabei ausschließlich um frische Maniok, aber es wird an einer Tiefkühlproduktlinie gearbeitet, um das Sortiment zu erweitern und neue Kunden zu gewinnen.
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Trotz aller Hindernisse bleibt Quirós optimistisch, was die Zukunft tropischer Knollen in Europa angeht. „Maniok ist glutenfrei und unglaublich vielseitig. Viele Europäer lernen ihn durch lateinamerikanische Freunde kennen, und sobald sie ihn probiert haben, kommen sie wegen seines Geschmacks und seiner Textur immer wieder darauf zurück."
© TuberticoWeitere Informationen:
Pablo Quirós
Tubertico
Costa Rica
Tel.: +506 8948 4292
[email protected]
www.tubertico.com