Die Geschäfte verliefen unisono recht ruhig. Die Herbstferien hatten die Unterbringungsmöglichkeiten punktuell etwas eingeschränkt. Dennoch blieben die Notierungen laut BLE für gewöhnlich konstant. In München erweiterte sich die Preisspanne der inländischen Annabelle in beide Richtungen, ausschlaggebend hierfür war die Herkunft der Offerten.
Es gibt viel zu viele Kartoffeln in diesem Jahr. Und das hat den Preis gedrückt. Seit November 2024 ist der Erzeugerpreis, also das, was Hubbert pro Tonne Kartoffeln bekommt, um rund 42 Prozent gefallen. Zwischen acht und 15 Euro werden pro 100 Kilogramm aufgerufen, so niedrig waren die Preise zuletzt 2021.
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Nach Abschluss der Einlagerung versorgen sich Packbetriebe und Handel auch in der laufenden Woche weiterhin mit Speisekartoffeln frisch ab Feld. Am Industriekartoffelmarkt ergeben sich weiterhin keine Änderungen. Die Ernte der Industriekartoffeln ist weit fortgeschritten.
Niedersachsen:
Die Preise sind im Keller, der Markt überfüllt und das Wetter macht die Ernte zusätzlich schwer. „Wer die Kartoffeln jetzt noch nicht gerodet hat, der muss sich beeilen", sagt Thorsten Riggert, Vorsitzender des Pflanzenausschusses im Landvolk Niedersachsen. „Die aktuellen Wetterbedingungen machen es unmöglich, noch groß was reinzuholen." Zwar läuft die Ernte von Verarbeitungs- und Stärkekartoffeln offiziell noch bis Ende November, doch der anhaltende Regen erschwert die Arbeit massiv. „Sobald es aufhört, muss sofort rausgefahren werden", sagt Riggert.
Sachsen-Anhalt:
Auch in Sachsen-Anhalt seien die Anbaubedingungen in diesem Jahr ideal gewesen. Es gab eine gleichmäßige Regenverteilung und kaum Hitzeschäden. „Die Ernte in diesem Jahr ist super", freut sich Ulf Gehrmann, Vorsitzender der Agrargenossenschaft Zörbig. Auch die Qualität der Ware sei in diesem Jahr überzeugend: Die Knollen seien überwiegend groß, schwer und makellos, heißt es vonseiten der Genossenschaft.
Rheinland-Pfalz:
Deutschlandweit wird es die größte Kartoffelernte seit 25 Jahren sein, doch bei den Pfälzer Grumbeere ist buchstäblich der Wurm drin – nämlich die Larve des Schnellkäfers. Das Anbaurisiko werde immer größer, bestätigen Kartoffelerzeuger unisono.
Am Kartoffelmarkt bleibt die grundsätzliche Marktlage unverändert. Die Ernte dürfte inzwischen bundesweit abgeschlossen sein, aus den Überschussgebieten bleibt dennoch ein Angebotsdruck aus Zwischenlagern bestehen. Im LEH finden sich zunehmend wieder Gebinde ab 5 kg, spürbare Impulse setzen aber weder Aktionen, noch der Export. Die Lager sind überdurchschnittlich gut gefüllt, Aufschläge für hochwertige Lagerware sind aber vorerst nicht absehbar.
Schleswig-Holstein:
Nach dem Ende der Haupternte zeigt sich ein weiterhin hoher Angebotsdruck. Die Preise können jedoch ihr niedriges Niveau behaupten. Im Handel können weiterhin nur beste Qualiäten abgesetzt werden. Abfallende Ware geht an Biogasanlagen, in die Fütterung oder bleibt auf dem Feld. Doch auch für Lagerware sind keine Preisaufschläge in Sicht. In dieser Woche bremsen Feiertage den Handel. Ab der nächsten Woche hofft man auf eine Belebung der Nachfrage im LEH durch das Ferienende und den Monatsbeginn. Sonderangebote bringen bislang nur eine leichte Absatzbelebung im LEH.
Hessen:
Im Land Hessen gibt es im Vergleich zur Vorwoche keine nennenswerten Preisveränderungen.