Wenn Inhaber Cor Heemskerk über die Vergangenheit spricht, hört man mehr als nur Geschichte. Man hört Leidenschaft. Für das Unternehmen, für die Menschen, für Rijnsburg. Und wenn Geschäftsführerin Jantine Heemskerk das Wort ergreift, hört man Visionen, Ehrgeiz und die tief verwurzelte Überzeugung, dass das, was gut ist, immer noch besser werden kann. Zusammen erzählen sie die Geschichte von Heemskerk: ein Familienunternehmen, das seit 65 Jahren fest verwurzelt ist und den Blick auf die Zukunft richtet. Für das Jubiläumsmagazin haben wir uns mit Cor Heemskerk und Jantine Heemskerk zusammengesetzt und mit ihnen über die Vergangenheit, über Veränderungen und über die gesunden Ambitionen von Heemskerk gesprochen.
Ein Kindheitstraum aus Rijnsburg
Cor: "Ende der 1950er Jahre, als die Welt, auch die von Obst und Gemüse, noch ein wenig anders war, begann mein Vater sein Abenteuer. Mein Großvater hatte ein Großhandelsgeschäft auf dem Amsterdamer Markt, und dort war die ganze Familie beschäftigt. Mein Vater, damals 19 Jahre alt, dachte: ‚Das wird nichts, all diese Brüder auf einem Haufen.' Als ich dann ein Amsterdamer Unternehmen sah, das Gemüse schnitt, dachte ich: 'Was ein Amsterdamer kann, sollte ein Rijnsburger doch auch können'. Und so fing es an. Mit geschnittenem Suppengemüse. Die Kunden? Lokale Großhändler. Kühlung? Die gab es noch nicht. Das Engagement? Vor allem sehr harte Arbeit."
© Heemskerk fresh&Easy
1960 begann das unternehmerische Abenteuer in der Scheune hinter dem Elternhaus an der Vliet in Rijnsburg und bald darauf am Vinkenweg. Dort wuchs das Unternehmen unter der Leitung von Wim Heemskerk. Produkte wie Grünkohl, Endivie und Eintopfmischungen wurden in das Sortiment aufgenommen. Während viele dachten, dass Sohn Cor nach der Gartenbauschule direkt in das Geschäft einsteigen würde, entschied er sich anders. "Ich fand, mein Vater hat mich ausgebremst. Also habe ich selbst die Initiative ergriffen und als Großhändler angefangen. Fünf Jahre lang habe ich hart gearbeitet und wenig verdient, aber viel gelernt. Und schließlich habe ich mich Ende der 80er Jahre doch entschlossen, den Schneidebetrieb zu übernehmen. Im Nachhinein war das eine vernünftige Entscheidung. Der Großhandel war zu klein, und der Einzelhandel begann sich zu entwickeln. Da musste man Größe schaffen."
Innovativ mit Salatmischungen
Von dem Moment an, als Cor das Ruder übernahm, drehte sich alles um Entwicklung und Innovation. Maschinen hielten Einzug, neue Produkte folgten. Wie zum Beispiel Beutel mit gemischtem Salat. "Das war ein Risiko. Ich sagte: 'Frisch ist gesund', mein Vater und Onkel Piet waren skeptisch. 'Ein Mensch ist kein Kaninchen', sagten sie. Aber sie lagen falsch. Salatmischungen erwiesen sich tatsächlich als Hit." So wuchs das Unternehmen zu einem der größten Gemüseverarbeiter der Niederlande heran. Dabei blieb ein Prinzip immer bestehen: Zuverlässigkeit. "Keine falschen Versprechungen. Wenn man 6 % Paprika verspricht, dann packt man keine 3 % rein."
Die Heemskerk-Kultur: Menschen machen das Unternehmen
Wenn es etwas gibt, das Cor immer wieder betont, dann ist es die Bedeutung der richtigen Mitarbeiter. "Maschinen kann man kaufen. Ein Gebäude auch. Aber die Mitarbeiter, das sind die Menschen, die das Unternehmen groß machen." Selbst als Heemskerk Anfang der 1990er Jahre ein Angebot für den Bau einer Fabrik in Lelystad erhielt, einschließlich hoher Subventionen, blieb das Unternehmen in Rijnsburg. "Weil unsere Leute von hier kommen. Die Unternehmenskultur ist von Bescheidenheit und Nüchternheit geprägt. Keine Starallüren. Nur harte Arbeit. Und jeder ist wichtig, vom Mechaniker bis zum Direktor."
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Die Lektionen von Cor
Cor ist jetzt 65 Jahre alt und blickt mit Stolz und einem Hauch von Wehmut zurück. "Die wichtigste Lektion? Man ist nie am Ziel. Es gibt immer einen nächsten Schritt. Und ich habe gelernt, dass Menschen das Allerwichtigste sind. Roboter sind effizient, aber sie haben keine Seele. Das Beste ist immer noch, etwas gemeinsam mit Menschen aufzubauen." Seit seinem Rücktritt als Geschäftsführer hat sich seine Rolle verändert. "Ich stehe an der Seitenlinie. Früher habe ich die Richtung vorgegeben. Jetzt tue ich das nicht mehr. Und das ist auch gut so."
Zeit für eine neue Generation
Das Tagesgeschäft hat Jantine übernommen. Für sie ist klar: Das Fundament ist solide, aber die Zukunft erfordert ständig neue Erkenntnisse. "Die Welt um uns herum verändert sich schnell. Die Verbraucher müssen dabei unterstützt werden, mehr Obst und Gemüse zu essen, der Markt konsolidiert sich, die Herausforderungen bei der Beschaffung nehmen zu, Arbeitskräfte sind knapp und die Zusammenarbeit in der Kette ist entscheidend, um Effizienz zu erreichen. Man muss Schritt halten und sicherstellen, dass man eine klare Antwort auf diese Fragen hat, während man täglich mehr als 500.000 Packungen produziert und ausliefert. Das erfordert Teamarbeit und Führung. Wir investieren viel Zeit und Energie in diese Arbeit, und sie ist notwendig, um als Unternehmen immer einen Schritt voraus zu sein."
Convenience ist der größte Wachstumstreiber
Bei Heemskerk dreht sich alles um den Zusatznutzen. "Mit unseren Produkten bieten wir den Verbrauchern nicht nur Zeitersparnis, sondern auch Inspiration. Wir machen es einfach, sich schmackhaft und gesund zu ernähren. Außerdem entlasten wir unsere Kunden durch hohe Liefertreue, gleichbleibende Qualität und das Versprechen, dass wir halten, was wir sagen. Der Grundsatz von Cor, keine falschen Versprechungen machen zu wollen, ist also auch 2025 noch aktuell. Darüber hinaus bieten wir gezielte Beratung, um die Kategorie weiter wachsen zu lassen. Das tun wir mit unserem bestehenden Sortiment, aber auch mit neuen Konzepten. Gemüse spielt dabei die Hauptrolle, denn wir sind der Meinung, dass man immer bei sich und seinem Beruf bleiben sollte. Unser Portfolio ist inzwischen breit gefächert, mit verarbeitetem Gemüse, Salat, Mahlzeitsalaten, Frischwarenpaketen und jetzt auch Fertiggerichten. Und Obst, auch wenn wir das nicht mehr selbst produzieren, sondern dafür mit Fruity Pack zusammenarbeiten. Eine gute Wahl."
Neue Märkte, neue Chancen
Die strategische Streuung spiegelt sich auch in der Kundenstruktur wider. Während der Schwerpunkt vor allem auf dem Einzelhandel lag, konzentriert sich Heemskerk jetzt auch auf den Foodservice und die Lebensmittelindustrie.
Jantine: "Wir wollen weniger abhängig von einem Segment sein. Außerdem sehen wir immer mehr Möglichkeiten im Foodservice und in der Lebensmittelindustrie, weil auch dort der Fokus auf Gemüse und Gesundheit wächst. Die Arbeitskräfte für das Schneiden von Gemüse werden immer knapper, und das können wir in Rijnsburg oft viel billiger machen." Geografisch blickt Heemskerk auch über die Niederlande hinaus. "Deutschland zum Beispiel, wo Convenience noch in den Kinderschuhen steckt, bietet viele Möglichkeiten. Andere Länder in Nordwesteuropa sind ebenfalls interessant. Aber wir bleiben realistisch: Dort ist die Entwicklung von Convenience eher eine Evolution als eine Revolution."
Intelligenter, schneller, flexibler
"In einer Welt, in der Geschwindigkeit und Effizienz von entscheidender Bedeutung sind, ist die Roboterisierung unvermeidlich. Manuelle Arbeit ist und bleibt notwendig, aber wo es möglich ist, automatisieren wir oder setzen Roboter ein. Dies ist in unserem Markt mit steigenden Arbeitskosten und hohem Margendruck notwendig. Die Konzentration auf die Robotisierung bedeutet nicht, dass Menschen weniger wichtig sind. Im Gegenteil: Wir benötigen qualifizierte Mitarbeiter, um die Maschinen zu bedienen. Das macht die Arbeit des Bedieners anspruchsvoller. Ich wage zu behaupten, dass die Robotisierung ohne ein gutes Team keinen Nutzen hat. Um zu robotisieren, müssen wir große Mengen produzieren und Größenvorteile erzielen. Zugleich wollen wir flexibel bleiben und auf Trends und Innovationen reagieren. Nur so werden wir auf dem Markt, auf dem wir tätig sind, relevant bleiben."
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Verlässliche Partner
"Die enge Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten war schon immer wichtig. Wir arbeiten gerne mit festen, zuverlässigen Partnern zusammen. Wir arbeiten mit Erzeugern zusammen, die schon seit mehr als 25 Jahren für uns anbauen. Wenn man sich gegenseitig auf Trab hält und immer wieder herausfordert, stärkt man einander. Angesichts der extremen Klimabedingungen wird die Bedeutung guter Partner immer größer. Diese Partner befinden sich in verschiedenen Regionen, denn eine Risikostreuung ist notwendig, um sich gegen natürliche Einflüsse zu wappnen. Auf diese Weise ist man im Falle von Dürren oder Überschwemmungen weniger anfällig. Alle Erzeuger werden sorgfältig ausgewählt, sowohl diejenigen, die uns bereits seit 25 Jahren beliefern, als auch neue Partner. Qualität und Lebensmittelsicherheit sind unsere Priorität. Innerhalb von vier Stunden müssen wir zurückverfolgen können, woher ein Sack Salat kommt - bis hin zur Parzelle." Wie Wim Heemskerk (Cor's Vater) zu sagen pflegte: "Wir sind kein Krankenhaus, wir können Gemüse nicht besser machen. Also müssen wir nur die allerbeste Qualität verwenden."
"65 Jahre Unternehmertum und Handwerkskunst - das ist keine Kleinigkeit. In dieser Zeit lernt man, dass man sich immer wieder neu erfinden muss, sowohl als Unternehmen als auch als Mensch. Ich habe im Laufe der Jahre viele Veränderungen erlebt, und jede Phase erfordert einen anderen Ansatz. Man muss darauf reagieren, ohne sich selbst oder seine Werte zu verlieren. Das erfordert Entscheidungen, auch wenn diese nicht immer populär sind. Aber was wirklich zählt, ist, dass jeder das tut, was ihn antreibt. Denn was man gut kann, macht einem in der Regel auch Spaß. Wenn jeder seine Stärken ausspielt, man sich aufeinander verlassen und gemeinsam lachen und weinen kann, dann kann man jede Herausforderung meistern!"
Weitere Informationen:
Heemskerk fresh & easy
Vinkenweg 32
2231 NS Rijnsburg, Niederlande
Tel.: +31 (0)71 402 13 38
[email protected]
www.heemskerkfresh.com
