Die Herbstsaison bringt frischen Wind für die deutsche Schokoladenindustrie: Sie wird immer nachhaltiger, gesünder und „plant-based". Da diese Trends die Verbraucher zunehmend überzeugen, werden sie immer mehr von der Industrie übernommen, die damit ihr großes Engagement zeigt. Diese Entwicklung spiegelt sich in der zunehmenden Verwendung lokaler Zutaten wider, wie z. B. der europäischen Mandel, die hauptsächlich in Spanien und Portugal angebaut wird.
Im Jahr 2024 stammten 27 % der deutschen Mandelimporte aus diesen beiden Ländern, die den größten Anteil an der europäischen Produktion ausmachen und nach den Vereinigten Staaten zusammengenommen der zweitgrößte Produzent der Welt sind. Nach nur 19,3 % im Jahr 2020 entspricht dies einem Anstieg um fast 8 Prozentpunkte in nur fünf Jahren.
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Einer der großen Vorteile der europäischen Mandeln ist ihre Nachhaltigkeit, angefangen beim verantwortungsvollen Umgang mit Wasser. So werden nahezu 80 % der Anbauflächen in Spanien und Portugal mit Regenwasser gespeist, der Rest wird nach Bedarf bewässert, was in einem von Trockenheit bedrohten Gebiet wie der Iberischen Halbinsel ein Landwirtschaftsmodell mit geringem Wasserverbrauch und minimalem ökologischen Fußabdruck darstellt. Und nicht nur das: Diese Art des Anbaus trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Förderung der von Entvölkerung bedrohten ländlichen Gebiete bei.
Die europäische Mandelproduktion erfüllt die höchsten Standards der Welt: die der Europäischen Union, die auch die Kreislaufwirtschaft, den Umweltschutz und die soziale Verantwortung fördert. Somit kommt ihr Anbau nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch den lokalen Gemeinschaften. Dazu kommt das äußerst vollständige Nährstoffprofil der Mandel mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Proteinen (was die Herstellung von Schokolade für Vegetarier und Veganer ermöglicht), Kalzium und ungesättigten Fetten – alles Eigenschaften, die sie zu einem der gesündesten Snacks auf dem Markt machen.
Deutsche Schokoladenindustrie setzt auf Qualität
Die wachsende Nachfrage nach gesünderen und nachhaltigeren Produkten hat die deutschen Hersteller dazu veranlasst, verschiedene pflanzliche Zutaten, wie z. B. Mandeln, aufzunehmen. „Europäische Sorten wie Guara, Lauranne und Belona gewinnen dank ihrer Vielseitigkeit, ihres einzigartigen Geschmacks und ihrer ausgezeichneten Leistung bei Prozessen wie dem Rösten immer mehr an Bedeutung", berichtet Pere Ferré, Präsident des spanischen Verbands SAB-Almendrave.
Diese Sorten ermöglichen es den Herstellern auch, Schokoladen mit weniger Zucker und einem höheren pflanzlichen Anteil herzustellen und sich damit den Vorlieben der Verbraucher anzupassen.
Diese und andere Eigenschaften der europäischen Mandel hervorzuheben, ist das Ziel der von der Europäischen Union kofinanzierten Kampagne Sustainable EU Almond, die und von SAB-Almendrave und dem portugiesischen CNCFS (Centro Nacional de Competências dos Frutos Secos) ins Leben gerufen wurde. Diese Arbeit wird in verschiedenen Foren in Europa, insbesondere in Deutschland, durchgeführt, so wie auf der kürzlich zu Ende gegangenen Messe ANUGA 2025, die wieder einmal den Großteil der Lebensmittelbranche in Köln versammelte, wo das Projekt mit einem eigenen Stand vertreten war. „Wir wollen auf den wichtigsten Branchenveranstaltungen in Deutschland präsent sein, um den Fachleuten alle Geheimnisse dieses ganz besonderen Produkts zu zeigen", erklärte der Präsident des CNCFS, Albino Bento.
Nicht umsonst entsteht in Deutschland gerade eine neue Generation von Tafeln, Pralinen oder Brotaufstrichen, die auf revolutionäre Weise Genuss mit Umweltbewusstsein und Gesundheit verbinden und in deren Mittelpunkt die europäische Mandel steht.