Die Zitrusfrüchtekampagne in den Ebenen von Rosarno und Gioia Tauro beginnt einige Tage früher als in den Vorjahren. "In diesem Jahr haben die nächtlichen Temperaturschwankungen die Reifung der Clementinen der Sorte Comune, mit der wir Anfang November offiziell in die Saison starten werden, beschleunigt", erklären Tiziano und Biagio Porretta von Arpo Distribuzioni, einem auf die Erzeugung und Vermarktung von Zitrusfrüchten spezialisierten Unternehmen in Italien.
© Arpo Distribuzioni
Das Wetter bleibt entscheidend: Geringe Niederschläge und Wetterveränderungen haben zu einem durchschnittlichen Produktionsrückgang von 30 % geführt, eine Zahl, die mittlerweile als wiederkehrend gilt. Die Folge ist ein erheblicher Fruchtabfall und ein insgesamt geringeres Angebot, das jedoch durch mittelgroße bis große Früchte und eine ausgezeichnete Qualität ausgeglichen wird.
"Wir müssen jedes Jahr mit diesem Verlust rechnen, er ist fast schon zur Norm geworden", erklärt Tiziano Porretta. "Es mangelt nicht an Schwierigkeiten, auch im Bereich des Pflanzenschutzes mit der schrittweisen Reduzierung zugelassener Wirkstoffe, aber unsere Strategie bleibt weiterhin, den Fokus auf Qualität und die Professionalität unserer Erzeuger zu legen."
Arpo hat seine Produktionsbasis im Laufe der Jahre erweitert und es geschafft, einen langfristigen Kalender aufzubauen, der im November mit Clementinen beginnt, sich mit Navel-Orangen und den Blutorangen Moro und Tarocco fortsetzt und bis Mai mit späten blonden Sorten wie Lane Late, Powell und Valencia reicht. "Wir sind darauf spezialisiert, unseren Kunden Kontinuität zu bieten, arbeiten mit verschiedenen Sorten und garantieren stets hohe Standards. Nur so kann man wettbewerbsfähig bleiben", fügt Biagio Porretta hinzu.
Der Export bleibt das Herzstück des Geschäfts und macht zwischen 80 und 90 % des Volumens aus. Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich sind konsolidierte Märkte, die jedoch stark von der spanischen Konkurrenz bewacht werden, während Osteuropa sich als strategisches Gebiet bestätigt, obwohl der geopolitische Kontext und der Rückgang des Konsums im Allgemeinen die Betreiber dazu veranlassen, vorsichtig vorzugehen. "Das Geheimnis besteht darin, die Mengen gut zu planen und eine Überflutung des Marktes mit übermäßigen Mengen zu vermeiden. Nur so kann die Kontinuität des Absatzes gewährleistet werden."
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An positiven Anzeichen mangelt es nicht: Mehrere Kunden haben bereits einen Teil der Mengen für die neue Saison mit Vorbestellungen gebucht, die etwa 50 % der Verfügbarkeit abdecken. Dies ist ein Beweis für das Vertrauen, das im Laufe der Jahre dank einer Marke, die alles auf „Exportqualität" setzt.
Auf der kommerziellen Seite vertreibt Arpo etwa 50 % seiner Produkte an Großhandelsmärkte und den Rest an große Einzelhandelsketten. "Große Einzelhandelsketten sorgen mit wöchentlichen Programmen für Stabilität, während traditionelle Märkte nach wie vor wichtig sind, um Flexibilität und Nachfragespitzen zu bewältigen", erklärt Biagio Porretta.
Wenn es eine Zeit gibt, auf die sich alle Anbieter freuen, dann ist es zweifellos Weihnachten. Traditionell war die Weihnachtszeit immer die Hochsaison für den Konsum von Zitrusfrüchten, mit straffen Zeitplänen und großen Mengen, die der gesamten Lieferkette eine Atempause verschafften. In den vergangenen Jahren hat sich das Szenario jedoch radikal verändert. "Es ist nicht mehr so wie früher – die Zeitpläne enden früher und die Mengen bleiben gering. Die Kaufkraft und die Dynamik, die Zitrusfrüchte einst zu einem Symbol der Feiertage gemacht haben, fehlen."
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Was sich abzeichnet, ist eine tiefgreifende Veränderung der Konsumgewohnheiten. Nach der Pandemie ist das Kaufverhalten vorsichtiger und wählerischer geworden, während internationale Spannungen und steigende Kosten die Kaufbereitschaft der Familien weiter gebremst haben. Doch trotz des komplexen Bildes bleibt die Hoffnung auf eine Wende, zumindest in den Wintermonaten. "Weihnachten bleibt eine Chance, wenn auch eine kleinere als in der Vergangenheit. Wir hoffen, dass die Festtage dem Konsum wieder etwas Schwung verleihen, denn die Qualität ist hoch. Es wäre das beste Geschenk, wenn die Familien wieder Orangen und Clementinen als Symbol für Geselligkeit und Saisonalität auf ihren Tisch bringen würden", so Tiziano und Biagio Porretta abschließend.
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Biagio Porretta
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