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Suriname-Special – Teil 12

Zitruserzeuger erzielt gute Preise auf dem surinamischen Markt und in der Karibik

"Grüne Orangen? Das ist hier ganz normal", sagt man auf der Boerderij Goliath, wo man genau weiß, wie sich das tropische Klima Surinames auf den Zitrusfrüchteanbau auswirkt. Das Unternehmen und die Plantage, die 2010 gegründet wurden, haben sich heute zu einem wichtigen Akteur im surinamischen Obstanbau entwickelt.

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.de350 Hektar Orangen und andere Früchte

Vor 15 Jahren wurde ein Stück Land, das vom Staat für die Landwirtschaft vergeben worden war, mit Orangenbäumen der Sorte Pera Rio bepflanzt, einer brasilianischen Saftorange mit einem Saftanteil von 53 %. "Um das Rad nicht neu erfinden zu müssen, hat man sich von Anfang an dafür entschieden, das nordbrasilianische Anbaumodell zu kopieren. Sonnenstunden, Bodenbeschaffenheit, Niederschlag – alles entspricht den Bedingungen in Suriname." Und genau wie im Norden Brasiliens färben sich die Orangen nicht orange, da dafür ein Temperaturunterschied von mindestens 14 Grad zwischen Tag und Nacht erforderlich ist. "Aber sie schmecken genauso gut."

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.deDie Plantage liegt mitten im Dschungel, 110 km von Paramaribo entfernt.

Orangen, Limetten und Mandarinen
Orangen machen 90 % des Zitrusangebots der Boerderij Goliath aus. Daneben werden auch Limetten und Ponkan-Mandarinen angebaut. Diversifizierung steht auf der Wunschliste: Verschiedene Sorten von Orangen und Mandarinen sind in Vorbereitung. Aber Geduld ist im Obstanbau unerlässlich. "Von der Aussaat bis zum pflanzbaren Material dauert es 18 Monate. Und dann noch drei Jahre, bis der Baum produktiv ist. Es dauert fünf Jahre, bis man etwas von dem sieht, was man heute entscheidet."

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.de

Guter lokaler Markt
90 % der Zitrusfrüchte werden derzeit auf dem lokalen Markt verkauft. "Die Preise für Zitrusfrüchte in Suriname sind recht gut. Außerdem gibt es hier kaum Konkurrenz." Dennoch blickt das Unternehmen auch über die Grenze: 10 % der Ernte werden in die Karibik exportiert. Dank der Mitgliedschaft in Caricom müssen surinamische Exporteure keine Einfuhrzölle in der Karibik zahlen, ein Vorteil, den Brasilien, der Zitrusproduzent in der Region, mit einer Abgabe von 40 % nicht hat.

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.de
90 % der Zitrusfrüchte werden derzeit auf dem lokalen Markt verkauft. Goliath verfügt über ein Dutzend Kleinbusse, die mit einer Saftpresse ausgestattet sind. Von dort aus bieten sie an strategischen Punkten in der Stadt frischen Saft an.

"Wir sind sogar einer der wenigen Zitrusfrüchteerzeuger innerhalb von Caricom", heißt es stolz. An Europa besteht daher kein Interesse. "Außerdem sind die Preise dort zu niedrig und sie wollen unbedingt orangefarbene Tafelorangen. Unsere Früchte sind grün und zum Auspressen gedacht."

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Fische und Hühner
Derzeit gibt es 325 Hektar Zitrusbäume, mit Aussicht auf eine Erweiterung auf 500 Hektar. Das bedeutet kontrollierte Abholzung. "Wir lassen bewusst Teile des Waldes stehen. Drohnen und Lasertechnik führen Bodenmessungen durch, um genau zu wissen, wo Abholzung sinnvoll ist und wo nicht. Das Abholzen von Sumpfgebieten hat keinerlei Wert." Auf zuvor – fälschlicherweise – urbar gemachtem Sumpfgebiet wurden inzwischen zwölf Fischteiche angelegt. Die Fische sind nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle, sie fügen sich auch in das nachhaltige Ökosystem des Hofs ein. "Wenn man den Teichboden säubert, erhält man perfekten Dünger für die Bäume."

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Auf zuvor urbar gemachtem Sumpfgebiet wurden inzwischen zwölf Fischteiche angelegt. Die Fische sind nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle, sie fügen sich auch in das nachhaltige Ökosystem des Hofs ein.

Neben Fischkot erhalten die Zitrusbäume auch Hühnerkot. Hühnermist wird von lokalen Hühnerzüchtern gekauft. Außerdem wird Sägemehl – die Rückstände einer alten Sägemühle und zerkleinerte alte Zitrusbäume – dem Boden zurückgegeben. "Bestimmte Bodenstücke sind karg oder haben einen falschen pH-Wert. Man muss also ein Auge für die Bodenverbesserung haben. Das ist hier jedoch ein Prozess von zehn bis 15 Jahren."

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Auf dem Weg zur Verpackungsstation

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Eine weitere schöne Ladung

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.de
Kleine Netzverpackungen

Auf dem Anbaubetrieb wird die gesamte Energie mit Sonnenkollektoren erzeugt – es steht kein Strom aus dem Netz zur Verfügung – und das Wasser für die Bewässerung, das in Hülle und Fülle vorhanden ist, stammt aus Quellen auf dem Hof. Nachhaltiger kann man nicht produzieren. Die Mitarbeitenden – die meisten sind Brasilianer mit Erfahrung im Zitrusfrüchteanbau – wohnen auf dem Gelände in gepflegten Unterkünften, mit einem Gemüsegarten und Hühnern für den Eigenbedarf - und für Dünger. Der Unterschied zu Brasilien? "In Brasilien sieht das Ernte-Team nie das Innere einer Verpackungsstation. Hier machen die Mitarbeitenden alles: vom Beschneiden der Zweige und Pflücken der Limetten bis zum Befüllen der Kisten und sogar zum Fischen. Sie finden das großartig."

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.deUm die Verpackungsstation herum stehen moderne Wohnblocks, in denen das Personal untergebracht ist.

Mangos und Avocados
Wenn die 100.000 Bäume voll produktiv sind – jeder liefert etwa 40 Kilogramm Obst –, erwartet die Boerderij Goliath jährlich 4.000 Tonnen Zitrusfrüchte, von denen die Hälfte für den Export in die Karibik bestimmt ist. Die Logistik ist bereits geregelt, die Verpackungsstation ist betriebsbereit, und erste Erfahrungen mit Kombinationsladungen von Orangen und Limetten in die Karibik wurden bereits gesammelt. "Ein voller Container mit Limetten ist selten möglich – die Ernte ist nicht kontinuierlich und der Markt ist nicht groß genug dafür –, aber einen Kombinationscontainer können wir immer füllen."

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.deDas stolze Goliath-Team

Und die Boerderij Goliath blickt weiter in die Zukunft. Es wurden bereits 1.000 Mangobäume gepflanzt, die in drei Jahren in Produktion gehen werden. "Mangos sind leicht anzubauen. Und sie verkaufen sich gut an unseren Ständen am Straßenrand. Wenn sie Anklang finden, ist die Erweiterung beschlossene Sache." Auch Avocados stehen auf der Wunschliste. "Es gibt genug Wasser, und es gibt definitiv einen Markt dafür."

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.deEigene Orangenbäume

Die Zukunft sieht also rosig aus für die Boerderij Goliath. "Die Menschen werden sich immer mehr ihrer Gesundheit bewusst. Und wenn die Ölbohrungen 2028 wirklich anlaufen, haben die Menschen hier auch mehr Geld zur Verfügung. Das kommt auch unserem Absatz zugute."

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.deOrangen sortieren

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.de

© Pieter Boekhout | FreshPlaza.de

Weitere Informationen:
Boerderij Goliath
Bigi Poika (Suriname)
Tel: +597 7260542
[email protected]
www.boerderijgoliath.com

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