Der niederländische Zierpflanzen- und Nutzpflanzenanbau wird voraussichtlich im Jahr 2024 das Umsatzniveau von 2023 übertreffen. Obwohl die offiziellen Zahlen für das vierte Quartal noch nicht vorliegen, geht aus einer Schätzung in einem neuen Bericht von BDO hervor, dass das Jahresergebnis das des Vorjahres übertreffen wird. Der Bericht, der später in diesem Monat erscheint, bietet einen Überblick über Marktentwicklungen, Trends, Herausforderungen sowie Fusions- und Übernahmeaktivitäten. Unsere Organisation erhielt bereits einen exklusiven Einblick. Kevin van Herk und Martijn Ceelaert, Mitarbeiter der M&A-Abteilung von BDO und tätig im Bereich Food & Flowers, erläutern die wichtigsten Punkte.
Martijn Ceelaert und Kevin van Herk
Zwischen 2019 und 2024 sank die Zahl der Gartenbaubetriebe auf 3.250, was einem Rückgang von 6,6 Prozent entspricht. Demgegenüber wuchs die Gesamtfläche der Zierpflanzenbetriebe um 1,2 Prozent auf 4.550 Hektar und die der Gartenbaubetriebe auf 5.710 Hektar. "Wir beobachten Konsolidierungsbewegungen in verschiedenen Teilmärkten", erläutert Kevin van Herk. "Beispielsweise sind im Tomaten- und Orchideenmarkt aufgrund der Energieintensität und des Wettbewerbsdrucks deutliche Skaleneffekte durch Konsolidierungen zu beobachten. Auf der einen Seite gibt es den Aufstieg von Private-Equity-Partnern im Gartenbau, gleichzeitig entscheiden sich aber auch immer mehr Familienbetriebe dafür, ihre Kräfte zu bündeln, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern."
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Größenwachstum
Martijn Ceelaert ergänzt: "Der Bedarf an Skalierung wächst. Unternehmer erkennen die strategischen Vorteile von Zusammenschlüssen oder Kooperationen. Hinzu kommt, dass die Nachfolge in Familienunternehmen nicht immer direkt gewährleistet ist, was Alternativen interessant macht. Obwohl einige Unternehmen weiterhin unabhängig agieren werden, erwarten wir, dass sich der Konsolidierungstrend in den kommenden Jahren fortsetzen wird."
"Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den Branchen", fährt Martijn fort. "So besteht der Blumengroßhandel noch weitgehend aus kleineren, unabhängig operierenden Akteuren. Diese arbeiten oft mit geringen Margen, die jedoch für ein gutes Einkommen ausreichen. Dennoch erwarten wir, dass auch innerhalb dieser Gruppe in Zukunft Bewegung entstehen wird, wobei Übernahmen zu Skaleneffekten und gesünderen Margen führen werden."
Versorgung sichern
Der Konsolidierungstrend ist auch in einem größeren Rahmen zu beobachten. Als kleines Beispiel außerhalb des niederländischen Zierpflanzen- und Gartenbausektors verweist Martijn auf die Übernahme im O&G-Handel, wo die Supermarktkette Edeka das niederländische Unternehmen De Groot International mit seiner Reiferei übernommen hat. "Irgendwie ist das sehr logisch, denn Supermärkte wollen ihre Lieferungen sichern, und Bananen sind seit Jahren das meistverkaufte Obst im Supermarkt."
Der Bericht enthält zwölf Übernahmegeschäfte aus dem Jahr 2024, verteilt auf die Bereiche Zierpflanzen, Lebensmittelgartenbau und Zulieferer. Außerdem hat BDO eine Übersicht über eine Reihe wichtiger Akteure pro Segment erstellt, darunter eine Wettbewerbsmatrix des niederländischen Marktes. "Die Liste ist sicherlich nicht vollständig", betont Martijn, "aber sie gibt einen guten Einblick in die Dynamik und die führenden Akteure in diesem Sektor."
Der Bericht befasst sich auch mit neuen Technologien in der Branche. "Vertikale Landwirtschaft hat sich beispielsweise weniger schnell entwickelt als erwartet, was unter anderem auf die hohen Energiepreise und die technologischen Herausforderungen bei der Ausweitung auf verschiedene Kulturen zurückzuführen ist", so Kevin.
Ein weiteres auffälliges Thema ist der Anbau von Cannabis in Kanada und den Vereinigten Staaten, der auch auf die Niederlande übergegriffen hat, wo der erste Versuch mit legal angebautem Cannabis gestartet ist. "BDO war an der Finanzierung einer der ersten legalen Cannabisanbauanlagen in den Niederlanden beteiligt", erzählt Martijn. "Das war ein besonderes Projekt, bei dem wir unter anderem mit der Rabobank zusammengearbeitet haben. Es ist schön zu sehen, dass auch größere Finanzinstitute bereit sind, in innovative und komplexe Projekte im Gartenbau zu investieren, und es zeigt, dass auch in komplexen Fällen eine Finanzierung möglich ist, wenn Innovation und Branchenentwicklung zusammenkommen."
Internationale Möglichkeiten
Die Expansionsmöglichkeiten innerhalb der Niederlande sind nach wie vor begrenzt, vor allem wegen des Platzmangels. "Wir sehen daher, dass viele niederländische Unternehmen ihren Blick ins Ausland richten", sagt Kevin. "Darüber hinaus werden niederländisches Fachwissen und Technologie weltweit eingesetzt. Obwohl die Niederlande beim überdachten Anbau flächenmäßig nur an elfter Stelle stehen, sind sie technologisch führend - 99,1 Prozent der Gewächshäuser sind Hightech. Bei all den klimatischen Veränderungen werden der Gewächshausanbau und das niederländische Know-how nur noch interessanter werden."
Geopolitische Auswirkungen und zunehmender Druck
Laut BDO können die anhaltenden geopolitischen Unruhen und die wirtschaftliche Unsicherheit eine verstärkende Wirkung auf die Konsolidierungsbewegungen haben. "Risiken wie steigende Energiepreise, Störungen in der Logistik oder der Finanzierung betreffen vor allem kleinere Unternehmen", erklärt Kevin. "Das haben wir auch während der Energiekrise gesehen: Kleinere Gärtner hatten es schwer, einige verkauften ihre Beteiligungen im Energiebereich oder gaben ihren Betrieb ganz auf. Dadurch entstanden Übernahmechancen und größere Marktteilnehmer konnten ihre Position festigen."
Die Marktstudie wird Ende des Monats auf der Website von BDO Food&Flowers verfügbar sein. Möchten Sie den Bericht früher erhalten? Dann kontaktieren Sie Martijn oder Kevin und erhalten Sie den Bericht vor der Veröffentlichung.
Weitere Informationen:
Martijn Ceelaert / Kevin van Herk
BDO Accountants & Advisors
Tel: +31 30 2 849 851
[email protected]
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www.bdo.nl/nl-nl/branches/food-flowers