Mit dem nahenden Osterfest und der Frühlingssonne geht in Belgien und den Niederlanden die Erdbeersaison wieder richtig los. "Ende März/Anfang April steigen die Menschen von den spanischen Lieferungen auf heimische Erdbeeren um. Es war ein langer Winter, aber zum Osterwochenende hin wird die Erdbeere wieder zum Verkaufsschlager in den Supermärkten, Fachgeschäften und bei den Verbrauchern", sagt Guy Van Leene vom Großhändler Thiry Gent in Flandern.
Thiry Gent, Teil der Primamundo-Gruppe, ist auf dem lokalen Großhandelsmarkt tätig und beliefert Kunden in Ost- und Westflandern, Flämisch-Brabant (Region Brüssel) und einem Teil der Niederlande (Zeeuws-Vlaanderen). "Anfang April haben wir festgestellt, dass sich das lokale Erdbeerangebot im Vergleich zu den erwarteten Anlieferungen verdoppelt hat. Wenn auch der Export etwas steigt, kann das nur positiv sein", erklärt Guy. "Wenn die Erdbeeren nur in Belgien verkauft werden sollen, gibt es momentan zu viele, aber ich vermute, dass bei den Mengen, die jetzt ankommen, der Export zunehmen wird."
"Das hören wir auch vom Markt", fährt der Händler fort. "Es war schwierig, nach Frankreich zu verkaufen, weil es dort viele eigene Erdbeeren gibt, aber auch wegen der spanischen Erdbeeren, die auf den Markt gekommen sind. Ich sehe jedoch, dass jetzt auch einige Exporteure, die ausschließlich mit Frankreich zusammenarbeiten, anfangen zu kaufen. Die Nachfrage wird also steigen."
Kein Tagesgeschäft mehr
Dennoch sieht Guy eine bevorstehende Verschiebung beim Erdbeerabsatz in Belgien voraus. "Ich muss sagen, und das war auch vergangenes Jahr der Fall, dass die enormen Preisschwankungen, die wir heutzutage oft sehen, nicht gut für den Handel sind. Eine leichte Schwankung ist in Ordnung und kann sich durchaus lohnen, aber wenn man Erdbeeren zu Beginn der Woche für 2 bis 3 EUR pro Packung kauft und zwei Tage später 5 EUR dafür bezahlt, dann sind das Schwankungen, die wir unseren Kunden nicht erklären können. Es wird dann auch zunehmend vorgeschlagen, Festpreisvereinbarungen zu treffen."
"In den Niederlanden ist dies bereits viel üblicher, aber in Belgien ist es noch nicht weit verbreitet", fährt er fort. "Langsam aber sicher stellen wir jedoch fest, dass sich die Stimmung auch hier in diese Richtung bewegt. Der Tageshandel ist nicht mehr machbar, insbesondere für unsere Supermärkte. Wir können einem Category Manager nicht erklären, dass eine Erdbeere heute 1,50 EUR und morgen 3 EUR kostet. Daher schauen sich die Leute schon jetzt immer mehr langfristige Preisvereinbarungen an. Das ist keine Veränderung, die wir in dieser Saison vollständig durchziehen werden, aber ich denke, sie kommt. Darauf müssen wir uns vorbereiten."
Was die Qualität in der Sommersaison angeht, ist Guy zufrieden. "Es sieht alles sehr gut aus. Die frühe Sonneneinstrahlung hat dem Wachstum gut getan, sodass wir uns über den Geschmack der Erdbeeren wenig bis gar nicht beschweren können. Im vergangenen Jahr sah das natürlich ganz anders aus, da herrschte aufgrund des nassen und dunklen Frühjahrs eher Pessimismus. Dann kommen die Früchte später und außerdem haben die Menschen keine Lust auf Sommerfrüchte. Der derzeitige Sonnenschein ist ein Geschenk der Natur, das uns hoffentlich noch eine Weile erhalten bleibt."
"Bei schönem Wetter gibt es immer eine Nachfrage. Ich stehe in häufigem Kontakt mit Erzeugern, denen ich sage: 'Pack einfach noch ein paar Erdbeeren mehr rein.' Wenn das schöne Wetter anhält, verkaufen sich die Erdbeeren von selbst. Wir sehen auch fast keine Dumpingpreise mehr. Das war schon voriges Jahr nicht der Fall, und ich erwarte das auch in diesem Jahr nicht. Wenn die Sonne weiterhin mitspielt, werden wir einen schönen Sommer habe, mit dem Mai als Angebotsspitze", so Guy abschließend.
Weitere Informationen:
Guy Van Leene
Thiry Gent
Brugse Steenweg 7/40 magazijn 25
9940 Evergem, Belgien
Tel: +32 (0)9 222 57 11
[email protected]
www.primamundo.com