Der moderne Gartenbaubetrieb Höfler Gemüse GbR. im Herzen des Knoblauchlandes erntet das ganze Jahr über Mini-Gurken, in den lichtarmen Phasen bis in den März hinein aus belichtetem Anbau. "Seit 2021 verfügen wir bei den Mini-Gurken (1,7 ha) über Belichtungssysteme. Die Nachfrage nach Mini-Gurken ist im Winter zwar geringer, dafür aber recht konstant. Die gestiegenen Energiekosten schlagen hier aber erheblich zu Buche. Solange wir gute Erträge und Preise haben, können wir diese Mehrkosten einigermaßen auffangen, was uns allerdings in der letztjährigen Saison (2024) nicht gelungen ist. Zugegebenermaßen würde ich die Investition im Nachhinein nicht mehr machen. Als wir damals in die Belichtungsanlagen investiert haben, waren die Gaspreise noch auf relativ niedrigem Niveau, weshalb die Kalkulation natürlich unvergleichbar mit dem jetzigen Stand der Dinge war", schildert Simon Höfler, der gemeinsam mit seinen zwei Brüdern die Geschicke des Unternehmens leitet.
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Das Tomatensortiment der Fa. Höfler umfasst sieben Sorten, darunter neben Ochsenherz- auch Strauch-, Eier-, Cherrystrauch-, Dattelstrauch-, Cocktailstrauch- und Pflaumencocktailtomaten. Tomaten werden ab Mitte-März geerntet, bei Paprika startet man ab Anfang-Mitte April sukzessive in die neue Erntekampagne.
Mangel an HR-Sorten im Tomatenanbau
"Wir haben den Vorteil, dass wir mit Tomaten und Paprika relativ früh am Markt sind. Wir pflanzen im Vergleich zu den meisten Kollegen rund sechs Wochen früher und sind dann im Endeffekt rund drei bis vier Wochen früher am Markt. Insofern haben wir dem LEH gegenüber einen gewissen Wettbewerbsvorteil", fährt Höfler weiter fort.
Der regionale Ausbruch des im Erwerbsgartenbau gefürchteten Tomatenvirus (Tobrfv) bereitete auch der Firma Höfler große Sorge. "Zum Glück sind wir bislang vom Jordanvirus verschont geblieben. Wir haben uns zwar überlegt unsere Anlagen mit neuen, resistenten Sorten zu bestücken. Problem ist aber, dass es bei den Ochsenherztomaten, die mengenmäßig zu unseren bedeutendsten Tomatenkulturen zählen, bisher noch keine vernünftige Alternative gibt. Auch bei den Cherry- und Datteltomaten setzen wir mangels Alternativen weiterhin auf die bewährten Sorten. Bei den Strauchtomaten haben wir in der Saison 2024 bereits auf HR-Sorten umgestellt, die Erträge blieben aber erheblich hinter den Ergebnissen der altbewährten Sorten zurück", bilanziert der Tomatengärtner.
Simon Höfler betreibt auf rund 8ha Unterglasanbau (davon 4,7 ha Gurken, 2,3ha Tomaten und knapp 1ha Paprika) und vermarktet seine Erträge sowohl über die nahe gelegene Franken-Gemüse eG als auch in Eigenregie an den LEH sowie über die bayerischen Großmärkte. Im kleinen Stil wird ebenfalls Zitronengras angebaut.
Rückgängiger Ingweranbau
Neben dem Unterglasanbau von Fruchtgemüse und Feldsalat widmet sich die Familie Höfler seit nunmehr fünf Jahren ebenfalls der Produktion des frischen Ingwers. Höfler: "Nachdem wir das Vermarktungspotenzial für regionalen Ingwer am Großmarkt festgestellt haben, wurde die Produktion relativ schnell aufgestockt. Im Anbau stellte sich jedoch heraus, dass die Fruchtfolge recht herausfordernd ist, sprich bei mehrfacher Bepflanzung der gleichen Fläche geht der Ertrag spürbar zurück. Von den ursprünglichen LEH-Kunden, die unsere Ware gelistet haben, ist leider nur noch einer übrig geblieben, der wiederum seine Tonnagen stark zurückgefahren hat."
Dies habe im vergangenen Jahr bereits dazu geführt, dass am Ende Ware entsorgt werden mussten. "Dementsprechend haben wir uns entschlossen, die Anbaukapazitäten in diesem Jahr von rund 0,7 auf etwa die Hälfte zu reduzieren." Die benötigten Ingwerjungpflanzen werden selbst vermehrt und ab KW 13 angepflanzt. Das Erntefenster erstreckt sich von Ende Juli bis Anfang Dezember. Die Vermarktung erfolgt sowohl lose über den Großmarkt als auch abgepackt in 250-300g Einheiten im LEH.
Einblick ins belichtete Gewächshaus: Mitte Februar wurde die Anlage mit neuen Mini-Gurkenpflanzen bestückt. Vom Betriebsablauf her käme der belichtete Tomatenanbau für den Betrieb derzeit nicht in Frage.
Weitere Informationen:
Simon Höfler
Höfler Gemüse GbR
Spargelfeldweg 1
90425 Nürnberg
Tel: 0911 3770641
[email protected]
www.hoeflergemuese.de