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Böhmer-Gruppe setzt auf Differenzierung in der Warenbeschaffung

"Wir sehen die Türkei als interessante Alternative zum südeuropäischen Anbau"

Im Zuge der zunehmenden Wetterextreme und der gestiegenen Anforderungen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels versuchen die Lieferanten des europäischen LEH, gezwungenermaßen ein breites Portfolio an Waren aus verschiedenen Herkunftsländern anzubieten. Auch die Böhmer-Gruppe mit Sitz in Mönchengladbach, seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner des deutschen Lebensmitteleinzelhandels, hat in den letzten Jahren mehrere Anbauprojekte und strategische Allianzen auf die Beine gestellt, sowohl im konventionellen (Böhmer Frische GmbH) als auch im Bio-Segment (Bivano GmbH), um dem LEH immer wieder eine geeignete Alternative anbieten zu können.

Carsten Gogoll ist operativer Manager bei sowohl der Bivano GmbH als auch der Böhmer Frische GmbH. Beheimatet sind beide Tochterunternehmen der Böhmer-Gruppe im leistungsstarken Logistikzentrum am Rande Mönchengladbachs.

Bio-Heidelbeeren: Seefracht gewinnt an Bedeutung
Aufgrund erhöhter Sensibilität seitens des LEH versucht die Bivano GmbH, die 2014 gegründete Bio-Sparte des Konzerns, in Sachen Bio-Heidelbeeren möglichst auf Luftfracht zu verzichten. "Seit KW 36 bieten wir nun im dritten Jahr peruanische Schiffsware an, die sich einer hohen Akzeptanz vonseiten des LEH erfreut. Unser Partner im Ursprung hat seine Farm inzwischen komplett auf Bio umgestellt. Bis dato wurden uns überwiegend überzeugende Qualitäten offeriert, wobei nun aufgrund größerer Mengen im konventionellen Bereich auch etwas mehr Preisdruck im Bio-Segment entsteht", schildert Geschäftsführer Carsten Gogoll.

Um den Bedarf entsprechend decken zu können, habe die Bivano GmbH im letzten Quartal ergänzend argentinische Flugware am Spotmarkt bezogen, die sich allerdings trotz Luftfracht schwächer als die peruanische Schiffsware präsentiert habe. Man stelle generell auch fest, dass die Qualitäten argentinischer Bio-Ware vergleichsweise etwas volatiler seien. Die Versorgung mit argentinischer Bio-Flugware neigte sich Mitte-Dezember dem Ende entgegen, gleichzeitig trafen erste chilenische Flugheidelbeeren, gefolgt von Schiffsware, auf den Markt. Es sei davon auszugehen, dass die chilenische Schiffsware verglichen mit Peru günstiger sein wird, so Gogoll.

"Witterungsbedingt wurde die west-/osteuropäische Bio-Heidelbeerkampagne in der Saison 2024 relativ früh beendet, doch dank unseres Netzwerks in Übersee konnten wir unsere Kunden jedoch bedarfsgerecht bedienen, sodass es einen recht nahtlosen Übergang gegeben hat." erklärt der Manager zufrieden. Wenn ab Ende Januar marokkanische sowie spanische Bio-Heidelbeeren traditionell vermehrt auf den Markt treffen, wird es für die Mönchengladbacher etwas ruhiger, da man in dieser Zeit nur für die Spitzenabdeckung mit portugiesischer Ware "hilft". Unter "normalen" Witterungsbedingungen beginnt die wichtigste Vermarktungsperiode für die Obst- und Gemüsespezialisten ungefähr Anfang Juni mit der ersten Ware aus den Balkan-Ländern und Rumänien, gefolgt von deutscher, niederländischer und polnischer Ware. Ab Juli kann die Bivano GmbH auf polnische Bio-Heidelbeeren aus eigenem Vertragsanbau zurückgreifen. Seit letztem Jahr werden ebenfalls Bio-Himbeeren sowie -Brombeeren aus diesem Projekt bezogen. Gogoll: "Auch in den Niederlanden haben wir nun einen zweiten Erzeuger für Bio-Heidelbeeren hinzugewinnen können."

Wachsendes Engagement in der Türkei
Nicht nur im Bio-Bereich, sondern auch im konventionellen Geschehen wird der Lieferantenstamm stets den Gegebenheiten angepasst. Die Türkei etabliert sich dabei für das Tochterunternehmen Böhmer Frische GmbH als Beschaffungsland der Zukunft, bestätigt Gogoll, der sich kürzlich vor Ort über die Möglichkeiten in mehreren Anbauregionen des Landes erkundigte. "Wir beziehen bereits seit einigen Jahren Granatäpfel und Porree sowie kleinere Mengen an Gemüse, darunter Eissalat und Blumenkohl, aus der Türkei und erweitern das Portfolio ständig z. B. um Rispentomaten und Zitrusfrüchte. Wir verfügen seit Neuestem auch über eigenes Personal vor Ort zur Begleitung dortiger Produzenten, etwa in puncto Qualitätsmanagement. Für viele Produzenten sind die sich mitunter schnell ändernden Anforderungen der europäischen Gesetzgebung sowie die Spezifikationen des deutschen und europäischen Lebensmitteleinzelhandels eine große Herausforderung und unsere Unterstützung wird dankend angenommen. Wir sehen, dass bereits viel passiert ist."

Das Team der Böhmer Frische hat nun auch das Potenzial der türkischen Heidelbeererzeugung für sich erkannt. Gogoll: "Wir sehen die Türkei als interessante Alternative zum südeuropäischen Anbau, insbesondere Spanien. In Sachen Heidelbeeren finden wir in der Türkei beste Voraussetzungen zur Verfrühung unserer Hauptsaison. Konkret werden wir in der kommenden Saison bereits erste türkische Heidelbeeren anbieten, und zwar im Zeitraum ab Mitte April. Hierdurch können wir das südeuropäische Angebot in der ausschleichenden Saison mit modernen, qualitativ hochwertigen Sorten für ca. 6-8 Wochen bis zu Beginn der deutschen bzw. west-/osteuropäischen Saison ergänzen. Wir sprechen hier zunächst von einem Potenzial von 50-80 Tonnen die Woche."

Einblick in den polnischen Heidelbeeranbau

Alternative zu Spanien
Das Hauptziel sei es, die Versorgungssicherheit in einer traditionell kritischen Phase der Saison stets zu gewährleisten, führt Gogoll weiter aus. "Sinn und Zweck dieses Engagements ist es nicht, andere Ursprünge zu ersetzen, sondern vielmehr, unser Sortiment sinnvoll zu ergänzen und unseren Kunden eine Alternative zu Spanien zu bieten. In Sachen Heidelbeeren haben wir dabei natürlich den Vorteil, dass wir selbst keinen Vertragsanbau in Spanien haben, sodass kein interner Wettbewerb in diesem Produktsegment entsteht. Ausgehend davon, dass sich die Hauptursachen für die zuletzt immensen Verzögerungen an der türkisch-bulgarischen Grenze relativieren werden, besteht neben dem Landweg aber auch die Möglichkeit des Seetransportes. Geplant ist, dass wir die Heidelbeeren lose in Bulk verladen und dann tagesfrisch bei unserem langjährigen spezialisierten Partnerbetrieb in unserer Region verpacken lassen. Auch wenn bei Aktionen für verschiedene Konfektionen die Möglichkeit besteht, die Beeren direkt beim Erzeuger in der Türkei verpacken zu lassen, gilt für uns unsere Prämisse 'Qualität vor Preis' ", heißt es abschließend.

Bilder: Böhmer Frische GmbH

Weitere Informationen:
Carsten Gogoll
Böhmer Frische GmbH / Bivano GmbH
Marie-Bernays-Ring 39
41199 Mönchengladbach
T: +49 (0) 21 66 / 96 81-741
[email protected]
[email protected]
www.bivano.de
www.boehmer-frische.de