Der Saisonauftakt bei Orangen aus den Gärten Siziliens sei dieses Jahr eher holprig gewesen. "Aufgrund der Trockenheit und des Wassermangels waren die ersten Blondorangen der Sorte Navelina, die ab dem 20. November bei uns eintrafen, überwiegend kleinfallend. Die darauffolgende Sorte Washington Navel, die wir ab KW 50 offeriert haben, war qualitativ betrachtet schon wesentlich besser. Dennoch gehen wir davon aus, dass die Washington Navel bereits Ende-Februar zur Neige gehen wird, während wir sie normalerweise etwa bis Ostern anbieten können", berichtet Francesco Di Bari, Ein- und Verkäufer bei der Sapros GmbH am Großmarkt Karlsruhe.
Blutorangen der Sorte Moro (l) und Tarocco.
Währenddessen läuft auch die Vermarktung der Blutorangen auf Hochtouren, fährt der Fruchtgroßhändler fort. "Wir bieten seit KW 51 sowohl Moro als auch Tarocco an, wobei letztere Sorte im Verkauf nicht nur beliebter, sondern auch rund 0,40 EUR/kg teurer ist. Wir gehen aktuell davon aus, dass wir beide Sorten etwa bis Ostern anbieten werden können." Über das gesamte sizilianische Orangensortiment hinweg, habe es im Vergleich zum Vorjahr eine erneute Preissteigerung um bis zu 0,30 EUR/kg gegeben, was vor allem den hohen Transportkosten geschuldet sei. Im Übersee-Bereich seien die Preisanstiege mitunter noch gewaltiger gewesen, führt Di Bari weiter aus.
Francesco Di Bari ist Ein- und Verkäufer bei der Sapros GmbH am Großmarkt Karlsruhe.
Rückgängiger Blutorangenkonsum
Im Laufe der Jahre sei die Blutorange zum Feinschmeckerartikel schlechthin geworden. Di Bari: "Bis vor 10-15 Jahren haben auch wir teilweise gesackte Blutorangen an den LEH verkauft. Diese Zeiten liegen nun endgültig hinter uns. Heutzutage sind die Blutorangen vor allem im besseren Fachhandel, sprich in Fachgeschäften und auf Wochenmärkten, vorzufinden. Gleichzeitig werden die Wochenmärkte in unserer Region eher weniger, was wiederum dazu führt, dass viel Fachwissen und auch ein Stück Beratung rundum die Produkte verloren geht. Gerade für einen Artikel mit einem gewissen Aufklärungsbedarf wie die Blutorange ist das besonders nachteilhaft. Wir stellen schon fest, dass viele jüngeren Verbraucher gar nicht mehr wissen, was eine Blutorange tatsächlich und welche Sorten es gibt."
Der Anbau von Exoten gewinnt seit einigen Jahren an Bedeutung auf Sizilien.
Exportpotenzial für sizilianische Exoten
Im Zuge des Klimawandels gehen viele sizilianischen Erzeuger nun andere Wege. Neben Zitrusfrüchten wachsen und gedeihen auch immer häufiger exotische Früchte auf der sonnenverwöhnten Insel. "Wir haben kürzlich eine Mustersendung an sizilianischen Hass-Avocados bekommen. Die Ware war auf den ersten Blick etwas grasgrün und auch die Sortierung war nicht, wie man es gewohnt ist. Geschmacklich war sie aber sehr überzeugend: Sie war im Vergleich zur Überseeware etwas cremiger und hatte einen hervorragenden Brixwert. Wir wollen dieses Produkt nun definitiv ins Sortiment aufnehmen und könnten uns eventuell auch vorstellen, künftig weitere Exoten, etwa Bananen und Mangos, aus Sizilien anzubieten", heißt es abschließend.
Bilder: Sapros GmbH
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Francesco Di Bari
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