Die inländischen Chargen dominierten weiterhin augenscheinlich den Markt. Sie wurden von wenigen französischen und niederländischen Partien flankiert. Bezüglich der angebotenen Sorten hatte sich nichts Wesentliches verändert. Die Nachfrage nach Speisekartoffeln hatte sich bei herbstlichem Wetter verschiedentlich etwas verstärkt. Dennoch blieben die Notierungen laut BLE im Großen und Ganzen auf dem Niveau der Vorwoche.
Niedersachsen:
Neue Schädlinge, neue Probleme: Die Schilf-Glasflügelzikade breitet sich derzeit rasant aus und macht Kartoffel- und Rübenbauern das Leben schwer. Darauf machen die Verbände der Kartoffel- und Zuckerrübenanbauer in Niedersachsen aufmerksam. Denn das Insekt mit den transparenten Flügeln überträgt die bakteriellen Krankheiten SBR ("Syndrom Basses Richesses") und Stolbur/RTD („Rubbery tap root disease"). "Die Bakteriosen führen nicht nur zu hohen Ertrags- und Qualitätsverlusten, sondern auch zu einer verminderten Verarbeitungs- und Vermarktungsqualität", erklärt Thorsten Riggert, Vorsitzender des Pflanzenausschusses im Landvolk Niedersachsen und der Fachkommission der Union der deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA), gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Der Anbau von Kartoffeln, Gemüse und Zuckerrüben sei durch die Zikade existenziell bedroht.
Rheinland-Pfalz:
Am Kartoffelmarkt ist die Nachfrage weiterhin saisontypisch ruhig, eine Belebung vor den Feiertagen wird erst noch erwartet. Abpacker berichten von sehr unterschiedlichen Qualitäten der angelieferten Ware, die Sortierabgänge sind teilweise sehr hoch. Für gute Lagerware werden die Aufschläge akzeptiert. Aus norddeutschen Überschussgebieten und auch Bayern wird weiterhin von Feldware berichtet, die nur mit Preiszugeständnissen in den Markt kommt.
NRW:
Am Speisekartoffelmarkt ergeben sich wenig Änderungen. Am Industriekartoffelmarkt stehen derzeit die Qualitäten im Fokus. Diese zeigen sich sehr heterogen. Erhalten bleiben am Industriekartoffelmarkt die deutlichen Preisunterschiede zwischen Standard- und Fast Food-Sorten.
Kartoffelhandelshaus Weuthen beobachtet einen guten Speisekartoffelabsatz im deutschen LEH, während vorwiegend festkochende Speisekartoffeln weiterhin gesucht seien. Gleiches gelte für grobfallende, trockene Kleibodenware für den ungewaschenen Export. Währenddessen gibt es rege Exporte in Richtung Osteuropa, was wiederum für Entlastung in Niedersachsen und Ostdeutschland sorgt. "Die Verleseabgänge durch Grüne, Drahtwurm usw. sind derweil hoch. Daher könnte die netto verfügbare Erntemenge 2024 kleiner sein als prognostiziert."
Hessen:
Im Land Hessen hat es im Vergleich zur Vorwoche keine nennenswerte Preisveränderung gegeben.
Sachsen:
Auch in Sachsen seien die Abgabepreise der Erzeuger für konventionelle, waschfähige Speisekartoffeln im Vergleich zur Vorwoche unverändert geblieben.
Schleswig-Holstein:
Der Markt für Speisekartoffeln wird weiterhin als ruhig und ausgeglichen beschrieben. Von einer Nachfragebelebung durch das Weihnachtsgeschäft ist hierzulande weiterhin noch nichts zu spüren. Man verspricht sich aber diesbezüglich in den nächsten Wochen entsprechende Impulse, bevor die Nachfrage dann im Januar saisonbedingt wieder nachgibt. Die Preisspanne ist weiterhin sehr groß. Während sich für durchgeschwitzte Ware die Lageraufschläge behaupten konnten, müssen die Restmengen an frischer Ware mit teilweise deutlichen Abschlägen vermarktet werden, da sie oftmals hinsichtlich der Qualität mängelbehaftet sind. An der EEX in Leipzig haben die Kartoffelkurse des meistgehandelten April-Termins die leichte Abwärtsbewegung der Vorwochen fortgesetzt, beziehungsweise etwas verstärkt.