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35. Spargeltag im Rahmen der expoSE am 20. November 2024 in Karlsruhe

Gelegenheit zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch

Das Landwirtschaftsamt im Landratsamt Karlsruhe und das Regierungspräsidium Karlsruhe bieten in Zusammenarbeit mit dem Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. ein spezielles Forum für Erzeugerinnen und Erzeuger im Rahmen der expoSE – Europäische Leitmesse für die Spargel- und Beerenproduktion – an. Der bereits zum 35. Mal stattfindende Spargeltag gibt den Besucherinnen und Besuchern in Form von Vorträgen und Diskussionen, Gelegenheit zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch.

Spargel ist in Nordbaden ein wichtiges Standbein für viele landwirtschaftliche Betriebe. Kulturführung und Vermarktung erfordern ein hohes Maß an Kenntnissen über aktuelle Entwicklungen und Versuchsergebnisse. Landwirtschaftliche Erzeugnisse sind in hohem Maße von veränderten Rahmenbedingungen betroffen, durch den Handel, durch stark gestiegene Kosten und ebenso durch Auflagen bezüglich nachhaltiger Produktionsprozesse. Badischer Spargel ist ein Aushängeschild für die Region und genießt überregional einen hervorragenden Ruf.

Abteilungspräsident Dr. Ulrich Kraft vom Regierungspräsidium Karlsruhe wird die Veranstaltung eröffnen. Der Auftaktvortrag wird auch in diesem Jahr wieder durch einen internationalen Gast gehalten:

Espárrago del sur de Espana – Grünspargel aus dem Süden Spaniens
Antonio Zamora, Betriebsleiter eines Spargelhofes und Präsident der Genossenschaft Centro Sur sowie Vizepräsident des Konsortiums I.G.P Espárragos de Huétor Tájar, wird Anbauverfahren und Vermarktung von Grünspargel im Süden von Spanien, mit Schwerpunkt Andalusien vorstellen. Espárragos de Huétor Tájar ist die Kulturform eines Wildspargels, der im 13. Jahrhundert in Granada entstand und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wiederbelebt wurde. Der Vortrag und die Präsentation finden in spanischer und deutscher Sprache statt, Handouts in englischer Sprache stehen zur Verfügung.

Spargel im Nachbau
Dr. Sebastian Weinheimer, Leiter des Lehr- und Versuchsbetriebs für Gemüsebau des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, wird die Ergebnisse des Spargel-Nachbauversuches vorstellen, der im Jahr 2020 gepflanzt wurde. Das Thema ist von großer Bedeutung, da bei Spargelanlagen im Nachbau mit einem Ertragsverlust von circa 20 Prozent gerechnet werden muss.

Spargelfliege – Bohnenfliege – Was tun?
In den vergangenen Jahren haben Probleme mit Spargelfliegen in den Anlagen zugenommen. Neben dem Wegfall wirksamer Pflanzenschutzmittel spielten dabei auch regionale Witterungsbedingungen eine Rolle. In den letzten beiden Jahren kam zudem mit der Bohnenfliege ein fast vergessener Schädling zurück. Dr. Ludger Aldenhoff, Berater des Beratungsdienstes Spargel und Erdbeeren (BDSE), mit langjähriger Erfahrung, wird die aktuelle Situation darstellen, die Entwicklungszyklen der Fliegen beleuchten und verbleibende Maßnahmen zum Schutz von Spargelrhizom und Stangen erläutern.

Spotlight
In einem neuen Format wird die Spargelberaterin des Landkreises Karlsruhe, Isabelle Kokula, in aller Kürze die wichtigsten Neuigkeiten zu den Themen laufende Spargelversuche, Marktneuerungen, Pflanzenschutz, Saisonarbeitskräfte und Termine zusammenfassen.

Kostenexplosion
Die Preise für Düngemittel, Maschinen und sonstige Betriebskosten sind in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. Den größten Faktor stellen beim Spargel als arbeitsintensiver Kultur die Lohnkosten dar, die seit Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 um etwa 70 Prozent angestiegen sind. Ralf Große-Dankbar, seit vielen Jahren Spargelberater in Nordrhein-Westfalen mit einem Schwerpunkt auf Betriebswirtschaft und Preiskalkulation, wird ein selbst entwickeltes Kostenkalkulationsprogramm vorstellen, das als Entscheidungshilfe dienen kann, auf welcher Fläche der Spargelanbau noch lohnt.

Reduktion von Pflanzenschutzmitteln im Spargelanbau
Im Juli 2020 wurde in Baden-Württemberg das Biodiversitätsstärkungsgesetz verabschiedet. Als wichtigen Bestandteil enthält es die Zielsetzung zur Reduktion des Einsatzes von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln um 40 bis 50 Prozent bis zum Jahr 2030. Vor diesem Hintergrund hat die Landwirtschaftsverwaltung ein Netz aus Demonstrationsbetrieben aufgebaut, auf denen insbesondere praxisrelevante Methoden zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln als Diskussions- und Schulungsplattform erarbeitet, erforscht und etabliert werden. Tom Terbrüggen, Mitarbeiter des Netzwerkes Demobetriebe PSM-Reduktion am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg, erarbeitet zusammen mit einem Praxisbetrieb in Nordbaden Möglichkeiten der Pflanzenschutzmittelreduktion im Spargelanbau und wird von den Ergebnissen der vergangenen zwei Jahre berichten.

Erstmalig werden in diesem Jahr alle deutschsprachigen Vorträge des Spargeltages zusätzlich als Präsentationen in englischer Sprache gezeigt.

Weitere Informationen:
www.expo-se.de

Erscheinungsdatum: