Mengen- sowie vermarktungstechnisch blickt die norddeutsche Blaubeerbranche auf eine durchwachsene Kampagne zurück. "Die Erträge waren ingesamt etwas niedriger als im Vorjahr, was vor allem den Hochwasserschäden geschuldet ist. Darüber hinaus haben wir in diesem Jahr rund 95 Prozent unserer Heidelbeeren maschinell geerntet, weshalb wir unter dem Strich etwas mehr Ausschuss hinnehmen mussten. Die Qualitäten unserer Heidelbeeren waren bis zum Saisonende am 23. August jedoch allesamt zufriedenstellend", berichtet Hannes Badenhop, Geschäftsführer der Blaubeergarten GmbH mit Sitz im niedersächsischen Grethem.
Der Startschuss der diesjährigen Ernte fiel am 16. Juni, rund zwei Wochen früher als im Vorjahr. Die Vermarktung kam jedoch recht holprig in Schwung, bilanziert Badenhop. "Die heimische Ware wird bei vielen LEH-Ketten nur noch gebraucht, wenn preisgünstigere Importware nicht vorhanden ist. Dennoch sind wir unsere Ware los geworden, wobei etwas mehr Menge als üblich als Industrieware Verwendung fand. Insbesondere im mittleren und späten Bereich stehen wir in direktem Wettbewerb mit Ware aus Osteuropa, allen voran Ukraine, Polen, Rumänien und Serbien." Die Preise seien verglichen mit noch vor 10-15 Jahren recht stabil geblieben bei stark gestiegenen Kosten. Dementsprechend gebe es nur wenig Spielraum für Vergünstigungen, führt Badenhop weiter aus.
Insgesamt sind bereits fünf Erntemaschinen im Einsatz (FreshPlaza.de berichtete)
Duke weiterhin führend im Anbau
Man beobachte einen starken Trend hin zu süßeren, festeren Heidelbeersorten. "Wir hätten Interesse an einigen neuen Sorten, besonders im späten Bereich. Durch die niedrigen Margen fehlt mir allerdings die Motivation Investitionen zu tätigen und neue Sorten anzupflanzen. Mit einem Anteil um rund 45 Prozent des Gesamtvolumens ist die Sorte Duke weiterhin führend auf unserem Betrieb, gefolgt von Draper und Bluecrop." Letztere Sorte verliere jedoch tendenziell an Bedeutung, heißt es weiter.
Auch das CA-Lager zur Verlängerung der Saison wurde in diesem Jahr nicht in Anspruch genommen, fährt der Blaubeerspezialist fort. Das sei aufgrund der hohen Energiepreise und der ohnehin schon geringen Margen in diesem Jahr überhaupt keine Option gewesen. Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen sieht Badenhop die Zukunft der norddeutschen Heidelbeerbranche eher kritisch. Flächenrückgänge seien daher nicht auszuschließen.
Bilder: Blaubeergarten GmbH
Weitere Informationen:
Hannes Badenhop
Blaubeergarten GmbH
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29690 Grethem
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