Mit einem Anteil von 34 Prozent war die Tomate auch im Wirtschaftsjahr 2022/23 das wichtigste Bio-Gewächshausgemüse in Almería, so die Daten der andalusischen Preis- und Marktbeobachtungsstelle. Der Anteil der Strauchtomaten lag bei 48 Prozent und überholte damit zum ersten Mal die Kirschtomaten.
"Die Ernte der biologischen Strauchtomaten wird dieses Jahr später anlaufen, aber das gilt eigentlich für so gut wie alle Gewächshausgemüsesorten in Almería", sagt Emilio López vom Familienunternehmen Caña y Retama, das sich auf den biologischen Anbau von Strauchtomaten spezialisiert hat. "Wir haben Gewächshäuser in La Cañada und in Retamar. Dadurch können wir ein wenig mit den Temperaturen spielen und die Anpflanzung zu zwei verschiedenen Zeiten organisieren. In Retamar ist es ein paar Grad kühler als in La Cañada, sodass wir dort etwas früher beginnen können. Tatsächlich sind wir dort wie üblich vorgegangen: Pflanzung Anfang August und erste Ernte zwischen dem 15. und 20. Oktober. Aber in La Cañada hat sich alles ein wenig nach hinten verschoben. Offenbar hatten auch die Baumschulen selbst Probleme und brauchten mehr Zeit, um die Pflanzen fertigzustellen."
"In der Lieferkette hängen wir natürlich alle voneinander ab", sagt López. "In dem Moment, in dem ein Glied ausfällt, verzögern sich alle anderen. So bedeutet zehn Tage später pflanzen nicht immer auch zehn Tage später ernten, denn wenn die Kälte einsetzt, verlangsamen die Pflanzen auch ihr Wachstum. Es gibt derzeit Gewächshäuser in La Cañada, in denen immer noch nicht geerntet wird."
Immer mehr Bio-Tomaten in Almería
In der vergangenen Saison betrug der Umsatz mit Bio-Tomaten nach Angaben der andalusischen Regierung ein Fünftel des Umsatzes mit konventionellen Produkten. Das zeigt die wirtschaftliche Bedeutung dieser Pflanze. "Der Bio-Tomatenanbau läuft aus mehreren Gründen gut. Erstens ist der Wachstumszyklus etwas länger als bei konventionellen Tomaten. So kann man sich etwas länger auf dem Markt halten. Außerdem sind die Preise in der Regel viel stabiler. In kalten Perioden, wenn die Erträge sinken, können konventionelle Tomaten manchmal höhere Preise erzielen als die ökologische Sorte, aber im Allgemeinen sind die Preise viel unbeständiger. Sie können stark ansteigen, aber auch genauso stark fallen."
"Vor einigen Jahren gab es nur sehr wenige Pflanzenschutzmittel für den ökologischen Anbau, aber jetzt entwickeln mehrere Unternehmen Produkte für den ökologischen und rückstandsfreien Anbau. Diese Produkte werden zunehmend auch im konventionellen Anbau eingesetzt, da sie keine Resistenzen bei Schädlingen hervorrufen und keine Probleme mit Rückstandshöchstmengen verursachen. Außerdem sind sie bereits genauso wirksam wie die Produkte für den konventionellen Anbau."
"Natürlich wird es immer auch konventionellen Tomatenanbau geben, denn nicht alle Erzeuger sind bereit oder in der Lage, sich an die Protokolle und Anbaupraktiken zur Düngung oder Bodendesinfektion anzupassen, die für eine Bio-Zertifizierung erforderlich sind. Allerdings kann jeder konventionell anbauen. Und das zu geringeren Kosten, wie sich in Marokko deutlich zeigt. Der ökologische Anbau bleibt also etwas Besonderes, und das ist ein Vorteil, den wir nutzen sollten."
Weitere Informationen:
Caña y Retama
Cortijo el Malagueño 10
04120 La Cañada (Almería) - Spanien
Tel: +34 950 292 228
[email protected]
https://cayre.es