Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Österreich: Reiser Biopilzzucht nimmt neue Substrathalle in Betrieb

"Limitierender Faktor für den österreichischen Bio-Edelpilzsektor war bislang die Substratversorgung"

Die Biopilzzucht Reiser im niederösterreichischen Rohrau geht neue Wege in der Herstellung von hochwertigem Pilzsubstrat für die Bio-Pilzzucht. Pünktlich zum Jahreswechsel konnte die neue Substrathalle mit einer Gesamtkapazität von 1.200m2 in Betrieb genommen werden. "Mit dem neuen Gebäude in Mannersdorf am Leithagebirge erweitern wir die Kapazitäten unserer Myzelaufzucht und können damit nun Pilzsubstrate, sprich das vom Pilzmyzel durchwachsene Nährsubstrat, für unsere heimischen Pilzproduzenten anbieten. Dies ist einigermaßen vergleichbar mit der Jungpflanzenaufzucht im Gemüsebau", schildert Geschäftsführer David Reiser (r) auf Anfrage.


Fassade der neuen Halle im August 2023

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
Der Wille, die qualitativ hochwertigsten Pilzsubstrate herzustellen sowie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit innovativ zusammenzuführen, habe diesem Projekt seine Form gegeben, fährt Reiser fort. "Die gesamte Erdhügelhalle wird mit Erde eingedeckt und begrünt, nur die Gebäudefront bleibt frei. Durch die Körperwärme der Pilze, die bei der Myzelaufzucht entsteht, haben wir einen ganzjährigen Kühlbedarf in unseren Räumen. Der begrünte Erdmantel unseres Gebäudes hilft uns unseren Energiebedarf aktiv zu senken und dient zugleich als Lebensraum, Wasser- und CO2-Speicher." Produziert wird ausschließlich mit nachhaltiger Energie, nämlich Strom aus erneuerbaren Quellen, Holzpellets für den Dampfkessel, sowie dem Einsatz von Wärmerückgewinnungssystemen bei der Dampfproduktion und den Lüftungsanlagen.


Einblicke in die eigene Bio-Pilzzucht: Shiitake (l) und Kräuterseitlinge (r)

Reiser, der ebenfalls einen Bio-Ackerbaubetrieb bewirtschaftet, widmet sich seit nunmehr acht Jahren der Edelpilzzucht nach ökologischen Richtlinien. Das für den eigenen Zuchtbetrieb benötigte Substrat wurde bereits im bescheidenen Stil hergestellt. "Um unseren Betrieb weiter ausbauen zu können, war der Bau einer neuen Halle nach modernsten Standards erforderlich", so Reiser, der dank der Kapazitätserweiterung in der Lage ist, wöchentlich ca. 20 bis 30 Tonnen Bio-Pilzsubstrat zu produzieren und vermarkten. "Uns hilft dabei die guten Beziehungen zu regionalen Bio-Landwirten, von denen wir unter anderem Bio-Stroh beziehen. Das, was wir nicht in der Nachbarschaft beziehen können, kommt immer noch aus Österreich, etwa aus der Steiermark."

Ein weiterer Beweggrund zum Ausbau seiner Substratherstellung sei der starke Zuwachs der österreichischen Bio-Pilzbranche gewesen. Reiser: "Es sind in den vergangenen Jahren viele kleinere Betriebe und Direktvermarkter dazugekommen. Interessanterweise handelt es sich dabei in vielen Fällen um Landwirte, die ihre Viehzucht aufgeben und den Sprung in die Edelpilzzucht wagen." Bio-Shiitake, Kräuter- und Austernseitlinge seien mittlerweile auch flächendeckend in den Filialen der großen LEH-Ketten vorzufinden, betont Reiser, der selbst auch zum Teil regionale LEH-Märkte mit Frischpilzen beliefert.


David Reiser (r) und seine Mitarbeiterin Claudia im Impfraum

Substratversorgung bremst Marktwachstum
Gleichzeitig habe die diesjährige Inflation und damit einhergehende Kaufzurückhaltung auch den österreichischen Bio-Markt, allen voran die Reformhäuser und Bio-Supermärkte, spürbar zurückgeworfen. "Dennoch ist die Nachfrage nach Bio-Pilzen im regulären LEH weiterhin gegeben. Limitierender Faktor für das weitere Wachstum bei sämtlichen Bio-Edelpilzen ist meines Erachtens die Substratversorgung. Dies wollen wir nun ändern, indem wir nicht nur über Lösungsansätze reden, sondern sie auch tatsächlich in die Tat umsetzen."

2024 wird in jeglicher Hinsicht ein spannendes Jahr für den engagierten Pilzzüchter. "Wir haben die Produktion in der neuen Substrathalle erst aufgenommen, stellen aber fest, dass viele Kunden sehnlichst auf uns warten. Noch sind wir zu viert in der Produktion, wenn alles nach Plan läuft, wollen wir unsere Belegschaft in diesem Jahr sukzessive auf sechs bis sieben Mitarbeiter erweitern. Je nach Kundenbedarf würden wir gerne auch Substrate für weitere Edelpilzsorten, etwa Shimeji oder Enoki, ins Portfolio aufnehmen", so Reiser abschließend.

Bilder: Biopilzzucht Reiser GesbR

Weitere Informationen:
David Reiser
Biopilzzucht Reiser GesbR
Am Teich 4a
2452 Mannersdorf am Leithagebirge
Fon: +43 680 3270994
[email protected]
https://biopilzzucht.at/