Mit dem Eintreffen zyprischer und italienischer Speisefrühkartoffeln veränderte sich das Sortiment ein wenig. Die Offerten generierten aber laut BLE noch wenig Aufmerksamkeit, da sie zum einen zu teuer waren und zum anderen die Speiselagerkartoffeln qualitativ weiterhin überzeugen konnten. Die Geschäfte verliefen generell unaufgeregt und die Notierungen verharrten meistens auf dem bisherigen Niveau.
Bereits zum dritten Mal in Folge ist die Ernte von Speisekartoffeln in Deutschland geschrumpft, berichtet die AMI. Gegenüber dem schon knappen Vorjahr fehlen rund 4 Prozent. Deutlich überdurchschnittlich sind die Rückgänge im Norden. Im Westen und Süden wuchs dagegen etwas mehr heran, wenngleich die Ernte beispielweise in Bayern erneut unterdurchschnittlich ausfiel. Im Norden dürfte der Rückgang vor allem der Umwidmung von Anbauflächen für Speisekartoffeln in den Anbau von Verarbeitungskartoffeln geschuldet sein.
Da bis zur Einlagerung bereits einiges an Ware verkauft wurde, schrumpften die Vorräte noch stärker. Insgesamt könnte der Rückgang der Vorräte etwas über 10 Prozent betragen. Neben dem Norden sollen auch die im Westen angelegten Bestände kleiner als 2022 sein. Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei Kartoffeln für die Herstellung von Pommes frites. Deren Erntemenge wuchs um 12 Prozent.
Niedersachsen:
Das Weihnachtsgeschäft lief gut an, während die erhöhte Nachfrage gedeckt werden konnte. Die winterlichen Verhältnisse erschwerten die Kartoffelverladungen.
Rheinland-Pfalz:
Die Erzeugerpreise tendieren fest. Witterungsbedingt ist Feldware vom Markt verschwunden, es wird fast ausschließlich Lagerware verarbeitet. Der Markt für Speisekartoffeln ist ausgeglichen, das Angebot wird vollständig abgerufen. Eingelagerte Kartoffeln sind meist von guter Qualität, die Partien wurden vor der Einlagerung scharf sortiert. Im Abhofverkauf wird bei saisonal normalen Umsätzen eine Belebung zu den Feiertagen erwartet. Maut und Thermo-Transporter verteuern die Logistik.
NRW:
Die Nachfrage am Speisekartoffelmarkt ist weiterhin ansprechend. Die Räumung der Flächenlager schreitet zügig voran. Das relevante Thema am Industriemarkt sind die noch zu rodenden Kartoffeln. Sicher scheint bereits jetzt, dass ein Teil der Ernte definitiv verloren ist.
Schleswig-Holstein:
Die Erzeugerpreise blieben in der laufenden Woche unverändert. Je nach Qualität und Lagerung zeigt sich eine breite Preisspanne. Mit dem Monatsbeginn laufen Sonderangebotsanktionen im LEH, die für etwas mehr Mengenumsätze sorgen. Höhere Preise lassen sich jedoch aktuell nicht durchsetzen. Selbst die Pressemeldungen in der Vorwoche über nicht geerntete Kartoffelfelder aufgrund von Nässe und durch den Wintereinbruch haben die Nachfrage nicht nachhaltig erhöht. Betroffen sind hier eher Kartoffeln für die industrielle Verwertung. Dennoch stützen Preisaufschläge hier auch die Kurse für Speisekartoffeln.
Hessen:
Am hessischen Kartoffelmarkt hat es im Vergleich zur Vorwoche keinerlei Preisänderungen gegeben.
Bayern:
Eine geringe Ernte von Kartoffeln trifft auf hohe Nachfrage, so Johann Dittenhauser, Juniorchef der Agropa, gegenüber dem Wochenblatt DLV. "Die letztjährige Ernte lag mit 1,4 Millionen Tonnen in Bayern etwa 20 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Vermarktung ging schon relativ früh im März zu Ende, was sich jetzt noch auf den Markt auswirkt. Denn von da an mussten Lücken geschlossen werden und Ware vorgezogen vermarktet werden."