Die Türkei zählt zu den größten Nicht-EU-Exportländern im Bereich Süßkirchen. "Während die Türkei im Achtmonatszeitraum 2022 Kirschen im Wert von 134 Millionen Dollar exportierte, brachten die Kirschexporteure im Zeitraum Januar bis August 2023 mit einer Exportsteigerung von 60 Prozent 214 Millionen Dollar an Devisen in die Türkei", meldet die Aegean Export Association.
Jochem Wolthuis und Yusuf Oğuz Evler auf der Anuga 2023
Unterstützung deutsch-türkischer Partnerschaften
Mit einer breiten Palette von Aktivitäten, die von Lobbyarbeit und Messeveranstaltungen bis hin zur Unterstützung von Start-ups und Marktanalysen reichen, schlägt die DTFOOD Ambassadors eine Brücke zwischen den beiden Ländern. Denn sowohl bei diesem Produkt als auch bei vielen anderen Obst- und Gemüseartikel unterstützt das Netzwerk von DTFOOD unter der Leitung von Yusuf Oğuz Evler deutsch-türkische Partnerschaften. "Wir sprechen sowohl mit mittelständischen als auch großen Unternehmen, wobei wir auch kleinere Unternehmen, bei denen wir Potenzial entdecken, wie modernen Start-ups, Unterstützungsarbeit leisten."
Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld von DTFOOD ist die Erstellung von Marktanalysen und die Identifizierung zukünftiger Trends im Lebensmittelsektor. Die Organisation fungiert dabei wie eine Think-Tank-Gruppe, die die Entwicklung neuer Produkte und Vertriebskanäle für diese Produkte im Blick hat. "Eine der Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, ist die Verbesserung der Obst- und Gemüseproduktion. Obwohl die Türkei ein Agrarland mit einer Fläche ist, die sogar größer ist als die von Deutschland, gibt es immer noch Bereiche, in denen die Türkei hinterherhinkt."
Neue Potenziale in der Türkei
Die Verbindung zu Europa sei noch ausbaufähig, da die Unternehmer in der Türkei den europäischen Markt nicht allzu gut kennen und daher nicht wissen, wie sie dort andocken sollen, so Evler. "Da kommen wir ins Spiel. Wir beobachten die Nachfrage in Europa und schauen, welches Potenzial wir hier aufgreifen können. Betrachtet man etwa die Kostenentwicklung durch die Beheizung der Gewächshäuser in den Niederlanden, so orientieren sich einige Unternehmen an Lösungen in Ländern wie in der Türkei, in denen die Energiekosten noch im Rahmen liegen. Insbesondere solches Wissen wollen wir entsprechend kommunizieren."
Aufgrund der zunehmend schwierigen Produktionsbedingungen in Spanien und den Folgen des Ukraine-Konflikts sieht DTFOOD Potenzial für die Türkei, zu einem weiteren wichtigen Markt im Obst- und Gemüsebereich zu werden. Die Organisation setzt auf Wissenstransfer und neue Kooperationen, um die Defizite in der Türkei zu korrigieren. Im Logistikbereich sei man dabei mit der Dachser-Gruppe im Gespräch.
Drachenfrucht und Süßkirchen im Trend
"Was zurzeit sehr gefragt ist, ist die Drachenfrucht, die etwa in Österreich sich einer hohen Nachfrage erfreut. Davon abgesehen zählt die Türkei im Bereich Süßkirchen zum größten Nicht-EU-Lieferant. Auch diesen Bereich könnte man aufgreifen und verbessern." Weitere Möglichkeiten sieht der Branchenexperte bei Produkten wie Ananas, Erdbeeren und Bananen. Nachforschungen von DTFOOD zufolge werden im Handel zwischen der Türkei und Deutschland 2,2 Milliarden Euro generiert. "Um die 500 Millionen Euro beziehen deutsche Unternehmen mit ihren eigenen Marken, etc. Der restliche Anteil wird vom ethnischen Handel erzielt. Schätzungsweise werden diese Umsätze bei bis zu 10.000 ethnischen Märkte erwirtschaftet. Das heißt, dass der Marktanteil an türkischer Frischware im deutschen LEH vermutlich bei 0,1 Prozent liegt, wenn nicht sogar darunter."
Deutscher LEH in der Türkei
Im Zuge der multiplen Krisen der letzten Jahre seien Evler nach auch einige deutsche LEH-Ketten und weitere Marktteilnehmer in der Türkei aktiver geworden. "Sie sprechen gezielt Unternehmen in der Türkei an, sowohl im Frischebereich als auch im Verarbeitungssektor. Zwar scheitert die Kommunikation zuweilen noch an Detailfragen, jedoch scheinen einige LEH-Ketten zunehmend Schwierigkeiten mit den bisherigen, traditionellen Ländern Ware zu haben, weshalb sie sich nun stärker an der Türkei orientieren." Vor einiger Zeit habe DTFOOD von einem Vorstandsmitglied einer großen Kette erfahren, dass mit türkischen Kirschen zwar keine großen Gewinne erzielt werden würden, seitens der Endkunden jedoch eine hohe Nachfrage nach der Ware bestünde.
"Wenn man sich richtig organisiert und investiert, kann man viele Produkte aus der Türkei professionell exportieren. Wir sagen den Unternehmen immer: 'Scheut euch nicht vor dem EU-Markt. Ihr braucht aber Geduld, einen gewissen Grad an Professionalität, Nachhaltigkeitsstandards etc.' Wenn man mit den großen LEH-Ketten kooperieren will, muss man gut vorbereitet sein und kann keine spontanen Treffen erwarten."
Als einer der größten Verpackungshersteller Europa sitzen in der Türkei auch viele große Exporteure im Verpackungsgeschäft. "Hinsichtlich Nachhaltigkeitsstandards und Recyclingprozesse gibt es ebenfalls Aufholbedarf. Hierbei kooperieren wir mit dem Grünen Punkt in Deutschland sowie einem englischen Unternehmen, das recyclebare Verpackungen anbietet. Das ist für viele Unternehmen in der Türkei aber noch Neuland. Hierbei wäre es wünschenswert, wenn es eine europäische Verpackungskonferenz gäbe, etwa auch in der Türkei, um Alternativen aufzuzeigen."
Weitere Informationen:
Yusuf Oğuz Evler
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