Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber

Einblick in das Keimlabor von Enza Zaden in Dannstadt-Schauernheim

Im Zuge des 19. Gemüsebau-Feldtags der Enza-Zaden-Gruppe führte Bereichsleiter Oliver von der Plant Seed Operations zusammen mit der Managerin der Quality Assurance und des Keimlabors Dr. Alexandra Rehfus Interessierte durch das Keimlabor am Standort in Dannstadt-Schauernheim. "Die Seed Operations sind ein wichtiges Bindeglied innerhalb der Lieferkette, deren Ziel es ist, zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Qualität, die korrekten Saatgutform und -mengen bereitzustellen. Am Standort in Deutschland tragen wir die Verantwortung für viele Kulturen. Viele andere Schwesterhäuser, etwa in Frankreich, sind sogenannte Commercial Subs, die fertig getestetes und abgepacktes Saatgut vom Mutterhaus in Eindhoven erhalten, um das Produkt in ihren jeweiligen Regionen zu verkaufen", erläutert Schmid.


Bereichsleiter Oliver Schmid ist seit 17 Jahren bei Enza Zaden tätig.

"Dem Standort in Deutschland kommt jedoch eine doppelte Rolle zuteil: Wir sind einerseits eine Commercial Sub, andererseits sind wir auch Supplier, das heißt, dass wir für die Kulturen global verantwortlich sind. Seed Operations produziert und bewertet oder testet das Saatgut, und setzt gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung ein, wie Veredelungen, Reinigungs- und Desinfektionsschritte, Primingprozesse etc. Eben alles, was rund um das Saatgut durchgeführt werden muss, damit wir die Vorgaben der Kunden erfüllen."

Zur Seed Operations zählen vier Abteilungen. Dazu zählen das Labor mit der Quality Assurance und dem Bereich Stock Management, der das allerdings bald zu Supply Planning Department umbenannt wird. Diese Abteilung ist dafür verantwortlich, dass ausreichende Mengen zur Verfügung stehen und Bedarfsverlagerungen erfolgen. "Dieser Bereich bewertet gleichzeitig auch die Saatgutpartien. Anschließend wird die Ware der vierten Abteilung zugeteilt, dem Warehouse und Processing Department, die die Ware aufbereiten, abpacken und an unsere Schwestern auf der ganzen Welt versenden. Wir haben weltweit mehrere Hubs, an denen Saatgut produziert und aufbereitet wird."

4.000 Keimtests pro Jahr
"Wir sind mit vier Personen zwar ein relativ kleines Team im Keimlabor, jedoch führen wir hier jährlich bis zu 4.000 Keimtests durch", erläutert Dr. Rehfus. "Wir überprüfen, ob unter anderem, ob es Verunreinigen in den Partien gibt. In unserem Labor werden über 60 verschiedene Gemüse-, Salat- und Kräutersorten getestet. Unser Hauptbereich liegt allerdings bei Kräutern und Rucola. Wir arbeiten sehr eng mit dem Keimlabor in unserer Zentrale in Eindhoven zusammen. Die Ware wird direkt nach der Ankunft bei uns getestet, aber auch nach Reinigungsprozessen und in den Monaten, während das Saatgut bei uns im Lager liegt."


Das Team des Keimlabors von Enza Zaden (v.l.n.r.): Katrin de Santis, Dr. Alexandra Rehfus, Merle Gabor und Stefan Gahler

Vielfältige Verfahren
"Die Labortests werden unter standardisierten Bedingungen durchgeführt. Parallel dazu finden aber auch Tests im Gewächshaus statt. Die Methode ist dabei abhängig von der Kultur. So werden etwa Rucola und Basilikum in Erde getestet, Salat wird wiederum in Papier eingekeimt, Zwiebelsprossen in In-Between-Paper-Verfahren etc. Wir überprüfen sowohl, ob die Samen keimt oder eben nicht keimen und auch, ob es sich um anormale Pflanzen handelt."

Sobald etwa weiße Keimblätter zu sehen sind, müssen diese entsprechend aussortiert und genau beobachtet werden. "Von den Proben, die bei uns ankommen, entnehmen wir pro Partie ca. 400 Samen, die entsprechend getestet werden. Dabei werden verschiedene Normen getestet, die sich etwa für den Einsatz im Profi- oder den Amateurbereich eignen."

Dabei kann Enza Zaden auf Vermehrer aus der ganzen Welt zurückgreifen. "Wir schicken unser Stock Seed zu unseren Vermehrern und erstellen Aufträge, etwa dazu, welche Mengen wir benötigen. Es gibt dabei auch bestimmte Vorgaben, die die Vermehrer erfüllen müssen hinsichtlich der Keimfähigkeit, aber natürlich auch, dass die Proben keine Krankheiten tragen etc. Anschließend wird das Saatgut bei uns getestet. Dabei erhalten wir unter anderem Saatgut aus Indien, Australien, Neuseeland und USA." Das Keimlabor arbeitet nach den ISTA- (International Seed Testing Association) und den NAL- (Naktuinbouw Authorized Laboratories) Standards, die garantieren, dass die Tests nach standardisierten Verfahren arbeiten.


Die Vermehrung findet im Freiland statt, wodurch auch immer wieder Unkrautsamen, Erde und Sand hineingeraten. "ISTA gibt vor, dass man für die Reinheitsüberprüfung 2.500 Samen überprüfen soll und bei den Besatztests wiederum 25.000 Samen. Ein Besatztest kann bis zu vier Stunden dauern. Um welches Unkraut es sich dabei handelt, wird noch über Bestimmungsbücher gesehen. Sobald wir merken, dass die Reinheit zu stark kompromittiert ist, wird die Partie zur Reinigung verschickt", erklärt Dr. Rehfus.

"Alle Informationen stehen in unserem Warenwirtschaftssystem zur Verfügung, so auch, welche Tests usw. gebraucht werden, was auch auf den Probentüten zu sehen ist. Die Probentüten sind mit Barcodes versehen, womit die Proben eingescannt werden können und nichts verwechselt wird. Krankheitstests werden allerdings extern durchgeführt, weil uns die Kapazitäten hier noch fehlen."


Das Team aus dem Warehouse und Processing Department (v.l.n.r.): Jean-Pierre Galot, Maria Hinganut, Beatrix Hammer und Jochen Daut.

Im Receiving Department des Warehouse und Processing Abteilung werden saubere Saatgutproben gezogen, die eine gesamte Saatgutpartie repräsentieren sollen. "Saatgutproben kommen, je nach Kultur, in sehr großen Mengen bei uns rein. Damit man die Qualität des Saatguts auch richtig bewerten kann, ist es wichtig, wie das Saatgut vorbereitet wird. Hier arbeiten nur zertifizierte Probennehmer, das heißt, dass sie alle hier nach den NAL-Standards geschult worden sind."

Am Beispiel eines Oktabins mit Petersiliensaatgut wird gezeigt, wie solche eine Probenentnahme vonstattengeht. "Diese Probe wurde im Freiland vermehrt. Hier dürften 300 bis 400 kg enthalten sein. Im Lager haben wir allerdings auch Proben, die vier bis fünf Tonnen beinhalten", so Schmid.

"Den Vorschriften gemäß muss mit einem Stab fünfmal in die Probe gestochen werden. In dem Stab sind Kammern, die in geschlossenem Zustand in die Probe eingeführt werden. Die Kammern werden anschließend nacheinander in der Probe geöffnet, wodurch verschiedene Proben aus der Partie entnommen werden können. Wir schauen auch, ob schlechte Gerüche oder ein Käferbefall etc. zu sehen sind. Sobald wir so etwas wahrnehmen, wird die Testung gestoppt. Da die Qualität aufrechterhalten werden soll. Anschließend werden die mehreren Teilproben aufwendig gemischt und mehrmals geteilt, bis man ein gewisses Gewicht erreicht hat."

Weitere Informationen:
Enza Zaden Deutschland GmbH & Co. KG
An der Schifferstadter Straße
67125 Dannstadt-Schauernheim
E-Mail: [email protected]
Webseite: https://www.enzazaden.com/de