Zum Beginn des Jahres waren die Preise für Zwiebeln in 5-kg-Gebinde um etwa 100 Prozent höher als im Vorjahresmonat gewesen, teilte uns Carl Bleyert vom Großmarkt Dortmund mit. "Allgemein waren die Preise von Kartoffeln und Zwiebeln über einen sehr langen Zeitraum äußerst hoch, was ungewöhnlich ist. Normalerweise gehen die Preise, sobald die neue Ernte anfängt, zurück. Aufgrund der hohen Feuchtigkeit ging die Ernte aber nur schleppend voran. In den letzten zehn Tagen sind die Preise aber wieder etwas gesunken."
Verzögerungen durch witterungsbedingte Qualitätsprobleme
Bleyert weist darauf hin, dass die Zwiebeln getrocknet werden müssen, bevor sie verpackt und verladen werden können: "Das war angesichts der vielen Niederschläge schwierig. Zwiebeln müssen um die Jahreszeit eigentlich eingelagert werden. Wenn die Zwiebeln aber so feucht sind, leidet die Haltbarkeit darunter. Daher mussten wir auch bei der Anlieferung der Zwiebeln bereits einige Mengen sofort reklamieren." Ähnliche Probleme seien bei den spanischen Zwiebeln zu beobachten: "Erst hatten sie lange Trockenperioden, dann wiederum heftige Niederschläge. Wir neigen uns aber allmählich in Richtung Lagerzwiebeln und können nur hoffen, dass die Qualität besser wird."
Die deutsche Ware sei daher erheblich später auf den Markt gekommen, da die Landwirte sich wegen der Feuchtigkeit nicht getraut hatten, die Ware zu verladen. "Obwohl die Zwiebeln vorhanden waren, ist eine Knappheit entstanden, weil die Ware eben nicht verkauft wurde. Die Landwirte befürchteten, dass sie mit den Händlern Probleme kriegen, da die Ware nach wenigen Tagen schon verdorben wäre." Die Auslandsware laufe langsam aus, während man sich nun allmählich hiesigen Gebieten widmet.
Ungewöhnlich hohe Preise
Die Preise bewegen sich zwar wieder leicht zurück, jedoch sei das Preisniveau für die Jahreszeit weiterhin ungewöhnlich hoch. "Man darf dabei nicht die hohen Energiepreise vergessen, was sich insbesondere bei der Trocknung der Zwiebeln bemerkbar macht. Die Ware wird durch eine bestimmte Lüftungstechnik getrocknet, was natürlich Strom kostet. Zudem sind die Mindestlöhne als auch Benzinpreise gestiegen. Wir werden nie wieder das Preisniveau erreichen, das wir noch vor wenigen Jahren hatten." Man habe sich in Deutschland zu sehr an Discounterpreise gewöhnt, was in anderen Ländern nicht zwingend der Fall sei.
"Bei 5-kg-Gebinden sind 0,20 EUR bis 0,30 EUR mehr kaum der Rede wert, zumal unsere Kunden auch bereit sind, mehr zu zahlen, solange sie wissen, dass sie auch bessere Ware erhalten. Unsere Umsätze sind daher auch nicht rückläufig. Immerhin genießen wir dank der guten Qualität unsere Waren einen guten Ruf auf dem Großmarkt. Das liegt nicht zuletzt an der gleichsam unserer guten Wareneingangskontrolle. Unsere Umsätze sind über die Jahre hinweg in etwa gleichgeblieben, wobei wir mittlerweile eher kleinere Verpackungen verkaufen als früher", so Bleyert. "Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es noch viele Verbraucher gibt, die sich 25-kg-Säcke kaufen."
Der Großmarkthändler und Vorstandsmitglied der Großmarkt Dortmund eG feierte in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum in seiner Firma, die es seit 1926 gibt. Der Großteil seiner Mitarbeiter ist bereits seit mindestens 30 Jahren bei ihm tätig. "Wir haben auf dem Dortmunder Großmarkt nach wie vor eine Vollvermietung. Es ist aktuell nichts frei, was auch unserer guten Verwaltung zu verdanken ist."
Weitere Informationen:Inh. Carl Bleyert
Carl Bleyert Handelsgesellschaft mbH
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