Erzeuger, Gewerbetreibende, Einzelhändler und andere Beteiligte der Handelskette waren in der 24. KW auf der Hausmesse von Enza Zaden willkommen. Seit letztem Jahr hat das Veredelungsunternehmen seinen Demo-Standort für seine Hightech-Pflanzen als festen Standort bei Duijvestijn Tomaten in Pijnacker eröffnet. Neben den 3.000 Quadratmetern belichtetem und 6.000 Quadratmetern unbelichtetem Tomatenanbau verfügt Enza Zaden über eine große Präsentationsfläche im Unternehmen, auf der alle Neuheiten vorgestellt wurden.
Renée Klaver und Frank van der Spek
Auch in diesem Jahr war die Begeisterung groß bei den Besuchern aus Asien, Nordamerika, Osteuropa, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Beneluxländern, von denen viele ihren Besuch auf der Hausmesse mit der GreenTech kombinierten. Große Aufmerksamkeit erregte in diesem Jahr die exklusive Kollektion hochresistenter Tomatensorten, die zur Bekämpfung des ToBRFV-Ausbruchs entwickelt wurden. Die HREZ-Kollektion umfasst Sorten aller wichtigen Tomatenarten, darunter Romatomaten, Fleischtomaten, Pflaumentomaten, Kirschtomaten, Snacktomaten und Strauchtomaten.
Das Versuchsgewächshaus bei Duivestijn Tomatoes
Das Besondere an den HREZ-Sorten ist laut Kees Konst, dem Leiter der Tomatenforschung, dass die Resistenz auf einem einzigen Gen beruht, was zunächst die klassische Rückkreuzung in Kulturtomaten erleichtert. "Wir haben die Resistenz in einer Wildtomate gefunden, dank der Tausenden von Linien in unserer Genomdatenbank. Wir investieren jedes Jahr etwa 30 Prozent unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung, auch in unsere Genomdatenbank. Diese Sammlung hat sich nun bewährt. Wir haben nach dem Ausbruch sofort zusätzliche Flächen angemietet, um uns ganz auf die Suche nach Resistenzen konzentrieren zu können. Das ist uns schließlich recht schnell gelungen, und dabei haben wir das Glück, dass auch diese Resistenzen nicht auf Kosten der positiven Eigenschaften der Sorten gehen. Wir betonen aber immer wieder, wie wichtig es für die Landwirte ist, die Pflanzenschutzmaßnahmen genau zu beachten."
"Unsere HREZ-Kollektion ist ein Durchbruch, der dazu beiträgt, die Ausbreitung von ToBRFV zu verhindern und die Tomatenindustrie zu revolutionieren", sagt Frank van der Spek, Verkaufsspezialist für Tomaten und Auberginen. In den Beneluxländern beträgt die Anbaufläche dieser Sorten inzwischen über 500 Hektar, weltweit sind es 1.000 Hektar. "Ein extremer Start. Normalerweise beginnen wir mit neuen Sorten bei einem Erzeuger nur mit ein paar Bahnen, jetzt haben viele Erzeuger massiv umgestellt. Wo wir sonst höchstens zwei bis drei neue Sorten pro Jahr einführen, führen wir inzwischen in zwei Jahren etwa 20 neue Sorten für einen angeheizten Markt ein. Organisatorisch war das eine große Herausforderung für das gesamte Unternehmen."
Renée Klaver und Frank van der Spek
Der virale Druck hat das Tomatenangebot in kurzer Zeit stark verändert. "Die Probleme mit ToBRFV sind noch nicht ausgestanden. Deshalb besteht weiterhin großes Interesse an diesen HREZ-Sorten", sagt van der Spek und vergleicht den Ausbruch mit dem des Tomatenmosaikvirus (ToMV) Mitte der 1980er-Jahre. "Die damals gefundene Resistenz hielt 50 Jahre lang an, wurde aber durch dieses Virus gebrochen. Im Grunde genommen werden also alle neuen Sorten, die wir jetzt einführen, diese Resistenz haben."
Carmen Ampt mit Marcel Biemans, Bart van Bael und Annie Verheyen von der Cooperatie Hoogstraten
Dirk Vreugdenhil und Joost van der Voort (QPI) und Cees van Dorst
Laut Ampt, Expertin für die Produktionskette, wurde in den letzten Jahren immer deutlicher, dass sich das Angebot an Tomaten in der Kette deutlich verändern wird. "Sie wollen eine ganzjährige Verfügbarkeit garantieren und haben im letzten Jahr gesehen, dass dies angesichts der leeren Regale in Großbritannien nicht immer gegeben ist. Glücklicherweise ist sich die Handelskette auch darüber im Klaren, dass sich die Welt mit einer Vielzahl von Sorteneinführungen in kurzer Zeit und unterschiedlichen Energiepreisen schnell verändert. Infolgedessen stehen wir heute in viel direkterem Kontakt mit Handelsunternehmen und Supermärkten als noch vor fünf Jahren."
Vitalis Bio-Sortiment
Neben Tomaten präsentierte Enza Zaden auch die neuesten Sorten von Melonen, Gurken, Paprika, Auberginen sowie das Bio-Sortiment der Tochtergesellschaft Vitalis. In den letzten Jahren hat sich das Gurkensortiment stark vergrößert, sodass Enza Zaden inzwischen Sorten für jede Anpflanzung im Angebot hat. Als Beispiele seien Springfield, Dee Viate und die jüngste Einführung Dee Pend für den Sommer- und Herbstanbau genannt.
Salatgurken
Bei den Paprika wurde der neuen gelben Blockpaprikasorte Levente besondere Aufmerksamkeit geschenkt, die im vergangenen Jahr bei mehreren Erzeugern eingeführt wurde. Mit einer Anbaufläche von mehr als 100 Hektar ist sie die größte gelbe Sorte in den Niederlanden und Belgien. Auch der roten Paprikasorte Margrethe wurde die gebührende Aufmerksamkeit zuteil. "Eine Sorte, die stark anfängt und ihr Gewicht gut hält. Der Anfang zeichnet sich durch einheitliches Pflanzenmaterial und Gleichheit der Stiele aus. Der Wuchs ist offen und gleichmäßig. Die Fruchtqualität von Margrethe ist sehr gut und die Früchte haben eine längere Haltbarkeit. Auch bei warmen Temperaturen hält diese Sorte ihre Produktion gut aufrecht", sagt van Dorst.
Weitere Informationen:
Enza Zaden
+31 (0)228 350100
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