Erdbeer- und Kirschen-Update KW 22-23:

VSSE widerspricht Pestizid-Vorwürfen bei Erdbeeren, Hagel gefährdet Kirschenernte am Kaiserstuhl

Die heimische Erdbeerernte nähert nun ihren Höhepunkt, während die Kirschenernte vielerorts langsam, aber sicher in Schwung kommt. FreshPlaza.de bündelt die jüngsten Kommentare aus den bedeutenden Obstanbaugebieten in der DACH-Region.

VSSE widerspricht BUND-Analyse
Eine Analyse des BUND macht Verbrauchern Erdbeeren madig. Die Warnungen der Umweltschützer waren landesweit in den Medien. Doch die Sache habe einen ziemlich großen Haken, widerspricht Simon Schumacher vehement. "Erdbeeren sind sichere und gesunde Lebensmittel", sagt der Geschäftsführer des Verbands Süddeutscher Spargel– und Erdbeeranbauer (VSSE) der Schwäbischen Zeitung und kritisiert den BUND–Test aufs Schärfste. "Reine Schaumschlägerei", so sein Fazit, denn die vom BUND in den Proben gefundenen Wirkstoffmengen lägen meilenweit unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten.

Oberpfalz: "Die Sonderkultur Erdbeere ist ein Nischenprodukt"
Seit drei Jahren erprobt die Familie Rester den Stellagen-Anbau unter Dach und befindet sich immer noch in der Entwicklungsphase. "Wir setzen auf Qualität", versichert Johannes Rester gegenüber Onetz. Er muss mit den ausländischen Mitbewerbern konkurrieren, die ihre Produkte viel früher auf den Markt bringen. Ihm bleibt zur Vermarktung nur ein Zeitfenster von wenigen Wochen. Von Anfang Juni bis Ende Juli. "Die Sonderkultur Erdbeere ist ein Nischenprodukt", erklärt der Betriebsleiter. In Bayern gebe es nur fünf Betriebe mit einer Anbaufläche von 13 Hektar. Deutschlandweit seien es 140 Unternehmen mit 300 Hektar.

Sachsen: Üppiger Fruchtbehang trotz späten Saisonauftakts
Die sächsische Erdbeersaison startet so spät wie selten. "Es war im Mai zu kalt, vor allem die Nächte. Erdbeeren reifen nachts, aber nur, wenn es mindestens zwischen 10 und 15 Grad warm ist", erklärt Erdbeerbauer Harald Funck (57) gegenüber Tag24. "Die Stauden haben reichlich Früchte angesetzt. Es gab kaum Ausfälle durch Spätfrost."

Mainz: Krähenplage beeinträchtigt Obsternte
Krähen-Schwärme machen sich über Kirschbäume und Erdbeerfelder in Mainz her. Die Landwirte beklagen, dass ihnen jede Möglichkeit genommen sei, etwas dagegen zu tun. Obstbauer Sven Schmitt aus Mainz-Finthen ist fassungslos. Allein er habe in diesem Jahr bereits zehn Tonnen Süßkirschen eingebüßt. Sein Nachbar verliere derzeit täglich bis zu 300 Kilogramm Erdbeeren an die Krähen. Die Schäden der Mainzer Obstbauern summierten sich mittlerweile auf mehrere 100.000 Euro, so Schmitt gegenüber SWR. Sie könnten aber absolut nichts tun, um ihre Früchte vor den gefräßigen Krähen zu schützen.

Tirol: Hohe Eigenversorgung
Auf 35 Hektar werden in Tirol Erdbeeren angebaut. "Mit 350 Tonnen Tiroler Erdbeeren können wir den Tiroler Markt zu 100 Prozent versorgen", so Wendelin Juen von der Landwirtschaftskammer. "Wir sind aufgrund des nass-kalten Frühjahrs rund zehn Tage später dran", sagt Wendelin Juen. Aufgrund der steigenden Lohn- und Verpackungskosten sei man heuer auch ein wenig teurer als im vergangenen Jahr. "In der Direktvermarktung hingegen nicht", betont Pfurtscheller. Der Grund: "Die Leute reagieren sehr sensibel auf Preiserhöhungen und bleiben dann z. B. im Erdbeerland aus."

Kaiserstuhl: Mittelmäßiges Kirschenjahr erwartet
Am Kaiserstuhl berichtet man von einem mittelmäßigen Kirschenjahr. Die Kälte im Frühjahr habe die Blühsaison stark beeinträchtigt. Weil weniger Bienen unterwegs waren, konnte keine Befruchtung erfolgen. Stellenweise kam Hagel hinzu. Deshalb seien die Ernteerwartungen durchwachsen, bestätigen regionale Landwirte gegenüber der Badischen Zeitung. Am Obsthof Sommer seien besonders die frühen Sorten wie Grace Star oder Celeste betroffen. Man spricht von 30 bis 40 Prozent optischen Schäden.

"Würde ich meine Kirschen an den Großhandel liefern, dann könnte ich sie grad wegschmeißen", sagt Inhaber Ralf Sommer. Doch er verkaufe seine Erzeugnisse direkt bei sich am Hof an einem kleinen Stand oder auf Wochenmärkten. "Geschmacklich macht es keinen Unterschied, aber eben optisch." Auf dem Markt erkläre er das den Kundinnen und Kunden. Viele hätten Verständnis.


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