Vor etwa sechs Wochen erhielt die Bayerische Pilze & Waldfrüchte Uwe Niklas GmbH die ersten Pfifferlinge aus dem Balkan, wie uns Lisa Niklas auf Anfrage mitteilt. "Die Mengen sind mittlerweile sehr gut. Im Moment beziehen wir die frischen Pfifferlinge aus dem Balken, sprich Serbien, Bulgarien etc. Über die Wintermonate erhalten wir diese aus Marokko und den USA. So können wir unsere Kunden das ganze Jahr über mit frischen Pfifferlingen versorgen. Am Markt bekommt man die Information, dass in diesem Jahr mit einer reduzierten Menge zu rechnen ist, weil die Ukraine und Russland als Lieferländer wegfallen."
Abseits von Russland könne man jedoch auch auf weitere Lieferländer zurückgreifen. "Im Moment ist am Balkan eine sehr gute Ernte zu verzeichnen. Auch in der Ukraine sowie in Litauen und Polen gab es eine gute Ernte. Im Moment ist es nicht absehbar, ob es mehr oder weniger Ware als zum Vorjahr geben wird, da dies natürlich wetterabhängig ist. Jedoch rechnen wir mit guten Mengen aus den genannten Ursprungsländern."
Gestiegene Nachfrage für TK-Ware
Der Anteil an sowie die Nachfrage für TK-Ware sei bei der Bayerischen Pilze & Waldfrüchte Uwe Niklas GmbH in den letzten Jahren stark gestiegen, so Niklas. "Hier gibt es natürlich ganz klar den Vorteil, dass die Ware eine lange Haltbarkeit aufweist und der Kunde sie nach Bedarf zubereiten kann. Vor allem bei den TK-Pfifferlingen gibt es zubereitet wenig Differenz zum frischen Pfifferling. Diese Vorteile wurden vom Kunden in den letzten Jahr stark angenommen. Wir verarbeiten ca. 40 Prozent Frischware, ca. 40 Prozent TK-Ware und ca. 20 Prozent Trockenpilze."
Den größten Absatz erziele man mit den 1-kg- sowie 3-kg-Standard-Sortierungen. Jedoch gäbe es auch eine sehr gute Nachfrage nach ausgesuchten kleinen und Mini-Pfifferlingen. "Die ausgesuchten kleinen Pfifferlinge haben eine Sortierung bis 30 mm Kopfdurchmesser und die Minis sogar nur bis 20 mm Kopfdurchmesser. Diese sehen besonders gut am Teller aus. Auch beliebt bei Gastronomen und im LEH sind die vorgeputzten bzw. pfannenfertigen Pfifferlinge. Diese werden bei uns gewaschen, getrocknet und nachgeputzt, bevor sie zum Kunden rausgehen. Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass sie direkt verwendet werden können und sich der Verbraucher die Zeit zum Säubern spart."
Großes Interesse seitens des LEHs und der Gastronomien
"Für den aktuellen Zeitpunkt ist die Nachfrage sehr gut, weil auch die Qualität der Pfifferlinge sehr gut ist. Sowohl die Gastronomie als auch der LEH haben eine große Nachfrage nach Pfifferlingen. An den LEH liefern wir derzeit hauptsächlich vorsortierte Premium-Pfifferlinge in 150-g- oder 200-g-Schalen." Gegenwärtig sei die Ware deutlich günstiger als im Vorjahr, weil die Ernte in diesem Jahr sehr früh begonnen habe und schon sehr gute Mengen am Markt seien. "Wir beliefern Kunden in ganz Deutschland, aber auch in Nachbarländern wie Österreich, Frankreich und Luxemburg." In der Gastronomie bzw. beim Großverbraucher seien 1-kg- und 3-kg-Gebinde nach wie vor sehr gefragt. Der Einzelhandel bevorzuge zurzeit noch die 150-g- und 200-g-Schalen, zur fortschreitenden Saison auch 400-g-Schalen.
"Bei den Pfifferlingen kann jede Saison anders sein", so Niklas. "Letztes Jahr war die Ernte am Balken sehr mäßig, in diesem Jahr ist sie aber wieder sehr gut. Die Ukraine zum Beispiel hatte letztes Jahr eine sehr gute Ernte und in Russland, wohin sowieso nicht importiert werden konnte, war die Ernte aufgrund der Trockenheit sehr gering." Als Herausforderung für diese Saison, insbesondere auch für TK-Ware, sehe sie die aktuelle unklare Wirtschaftslage. "Unsere Pilze sind keine Grundnahrungsmittel, wir würden sie eher zu den Luxus-Nahrungsmitteln zählen, welche sich der Verbraucher 'gönnt' oder eben nicht. Hier sehen wir aktuell für diese Saison eine Ungewissheit. Jedoch blicken wir aufgrund der aktuellen Nachfrage der Saison positiv entgegen."
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Lisa Niklas
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