Die Überproduktion auf dem Markt veranlasste den Chicoréeanbauer Tonny Kraan vor zehn Jahren, nach Polen zu ziehen. "Meine Frau ist Polin, das hat mir den Schritt etwas erleichtert. Und ich sah in Polen einen schönen Wachstumsmarkt für Chicorée", sagt der Anbauer. "Der Anfang war nicht einfach. Damals exportierten wir hauptsächlich nach Deutschland, aber nach und nach wuchs auch der Absatz auf dem lokalen Markt. Biedronka war die erste Supermarktkette, die unseren Chicorée in ihr Sortiment aufnahm, und von da an stiegen auch die anderen ein. Jetzt bieten alle polnischen Supermärkte Produkte von uns an."
Chicorée ist ein relativ neues Produkt auf dem polnischen Markt. "Neben unserem Unternehmen gibt es einen anderen großen Chicorée-Anbaubetrieb, ebenfalls unter niederländischer Leitung, allerdings gibt es ihn schon länger", sagt Kraan. "Wir bauen hier in Polen auf Kostenbasis an und erzielen das ganze Jahr über den gleichen Preis. Die Preisschwankungen in den Niederlanden und Belgien haben keine Auswirkungen auf uns. Aber man merkt, dass die derzeitige Inflation etwas mehr Druck auf den Markt ausübt. Chicorée ist hier in Polen so etwas wie ein Luxusartikel. Die Leute greifen inzwischen eher zu preiswerteren Produkten wie Möhren und Kohl, und man sieht, dass vor allem die Discounter ihre Programme kürzen."
Wachstumspotenzial in Italien
Für Fresh Salad ein Grund, auch über den Tellerrand hinauszuschauen. "Wir versuchen, jedes Jahr ein bisschen zu wachsen. Das tun wir, indem wir den lokalen Markt weiter ausbauen, allerdings haben wir auch den nötigen Absatz in Deutschland, von wo aus wir nicht weit entfernt sind. Außerdem sehen wir Italien als einen vielversprechenden Exportmarkt. Derzeit wird Italien vor allem aus den Niederlanden und Belgien beliefert, aber wir sind hier in Polen eben so weit von Verona entfernt. Die Anbaufläche in Frankreich, ebenfalls ein wichtiger Exporteur nach Italien, schrumpft stark."
Die Chicorée-Wurzeln für Fresh Salad werden alle in den Niederlanden oder in Belgien angebaut und ein- bis zweimal pro Woche aus den Niederlanden nach Polen gefahren. "Wir haben hier die Kapazität, bis zu 60 Tonnen Chicorée pro Woche zu liefern. Wir können auch roten Chicorée liefern, aber das tun wir nur auf Bestellung. Wir verkaufen den Chicorée meist verpackt, vor allem mit einem Tray in Kleinverpackungen oder Flowpacks von 500 Gramm."
"Zusätzlich liefern wir auch Produkte wie Schnittlauch und Sprossen an unsere Kunden, aber Chicorée ist unser Kerngeschäft", sagt Kraan, der auch Freilandgemüse wie Lauch und Salat aus den Niederlanden und Belgien importiert, um seine polnischen Chicorée-Kunden zu beliefern.
Kraan hat seine Auswanderung keinen Moment lang bereut. "Das heißt nicht, dass es immer einfach ist, aber ich bin sehr zufrieden mit den Schritten, die wir in Polen gemacht haben, und wir möchten das in den kommenden Jahren weiter ausbauen."
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Tonny Kraan
Fresh Salad
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