Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Anbauflächenverschiebung bei belgischen Auktionen

"Virusdruck und Energiepreise treiben Erzeuger in der nächsten Saison von Spezialtomaten weg"

Auf den belgischen Auktionen scheint es eine zunehmende Flächenverschiebung zu geben. Sowohl bei der Coöperatie Hoogstraten als auch bei BelOrta entscheiden sich die Erzeuger aufgrund des Virendrucks und der hohen Energiepreise für die kommende Saison zunehmend für "einfachere" oder weniger risikoreiche Optionen, wobei die Anbauflächen für Spezialtomaten in beiden Auktionshäusern stark zurückgehen und die für Gurken zunehmen.

Bei BelOrta ist die Zahl der Stopper für 2023 bei Gewächshausgemüse weiterhin begrenzt. Innerhalb des Tomatensegments findet jedoch eine Verschiebung statt. Dies geht aus einer Umfrage unter den Erzeugern hervor. Auffallend ist der Rückgang der Anbauflächen bei mehreren Fruchtgemüsen wie Zucchini (-16 Prozent), Stangenbohnen (-10 Prozent), Tomaten (-8 Prozent), davon Spezialitäten (-18 Prozent) und Paprika (-3 Prozent). Dem steht ein bemerkenswert starker Anstieg der Gurkenanbaufläche um bis zu 25 Prozent gegenüber. Der Grund dafür liegt laut der Versteigerung darin, dass neue Erzeuger in den Markt eingetreten sind und bestehende Erzeuger auf dieses relativ einfache und weniger risikoreiche Gemüse umgestiegen sind.

ToBRFV, Risikoverteilung und Arbeitskosten
"Der Hauptgrund ist sicherlich die ToBRFV-Geschichte", erklärt Maarten Verhaegen, Bereichsleiter für den Verkauf von Obst und Gemüse bei BelOrta. "Wir haben einige Landwirte gesehen, die darunter gelitten haben, was bedeutet, dass man zwei Dinge tun kann: Entweder auf resistente Sorten umsteigen, was aber auch noch keine Sicherheit bietet, weil die Protokolle über diese Sorten oft noch nicht schlüssig sind, oder man kann auf eine andere Kultur umsteigen. Darüber hinaus war die Umstellung auf den Gurkenanbau vielleicht am attraktivsten, weil die Preise im letzten Jahr so gut gelaufen sind."

BelOrta-Verkaufsleiter Bruno Vuerinckx hat es einst wie folgt beschrieben: "Die Gurke war im letzten Jahr der Gewinner unter den Fruchtgemüsen, wenn wir die Preise betrachten. Das gute Wetter im Sommer sorgte dafür, dass der gesunde Snack viel konsumiert wurde. So lag der Verbrauch 2019 im Durchschnitt bei etwas mehr als einem Kilo (1,02 Kilogramm) pro Person, während er 2022 bei 1,32 Kilogramm lag, also fast eine Gurke mehr auf Jahresbasis. Und wenn die Nachfrage gut ist, steigen auch die Preise. Nach einem Superjahr entscheiden sich dann mehr Erzeuger, von den guten Preisen zu profitieren."

Ein weiterer Faktor sind die gestiegenen Arbeitskosten. "Der Anbau von Spezialtomaten erfordert mehr Arbeit bei geringerem Ertrag, sodass der Wechsel zu einer 'Massenware' wie Rispentomaten oder losen Tomaten eine schnell getroffene Entscheidung ist", fügt Verhaegen hinzu. Dennoch macht er sich keine Sorgen um den Tomatenanbau. "Obwohl die Anbaufläche für Spezialitäten stark zurückgegangen ist, erwarte ich bei den Commodities keine wesentlich geringeren Mengen."

Leichte Unterschätzung
Jan Engelen von der Coöperatie Hoogstraten hat diese Bedenken auch auf der anderen Seite. "Ich glaube, wir unterschätzen das Virusproblem ein wenig. Ich habe diese Woche mit einer Reihe von Landwirten gesprochen, die mir gezeigt haben, dass es sehr wohl ein echtes Problem ist. Es handelt sich um eine potenziell ernsthafte Bedrohung, bei der resistente Sorten durchaus Abhilfe schaffen können, aber dafür ist es noch recht früh. Außerdem gibt es bei vielen Tomatensorten noch keine Resistenz gegen ToBRFV, sodass die Menschen sich für die Sicherheit anderer Kulturen entscheiden."

Engelen geht davon aus, dass sich mit der Zeit eine Resistenz gegen das Virus herausbilden wird, aber das wird seine Zeit brauchen. "In der Vergangenheit hatten wir beim Tomatenanbau durchaus Probleme. Die Saatgutzüchter reagieren in der Regel schnell darauf, aber bis jede Tomatensorte resistent ist, dauert es wahrscheinlich noch ein paar Jahre. Bis dahin ist es wirklich ein Kampf, denn wenn man sich damit auseinandersetzen muss, hat man ernsthafte Probleme."

Von Spezialitäten zu Massenware
"Aufgrund der hohen Energiekosten und der Anbaukosten im Allgemeinen kann man bei der Produktion keine Risiken mehr eingehen", fährt Engelen fort. "Wenn ein großer Teil der Ernte durch einen Virus verloren geht, kann das für einen Erzeuger bei den derzeitigen Kosten katastrophal sein. Das führt auch bei uns dazu, dass die Leute vor allem Spezialtomaten aufgeben und sich für 'sichere' Strauchtomaten entscheiden oder auf den Anbau anderer Produkte, vor allem Gurken, umsteigen. In diesem Fall muss es sich nicht um eine vollständige Umstellung handeln. Man kann den Anbau von Tomaten fortsetzen und mit dem Herbstanbau von Gurken kombinieren. Auf diese Weise ist unsere Tomatenanbaufläche im Vergleich zu 2022 um etwa 20 Hektar zurückgegangen (von 216 auf 193 Hektar). Der größte Teil davon entfällt auf Gurken, deren Anbaufläche wir von zehn auf etwa 26 Hektar erhöht haben."

Auch bei BelOrta ist die Tomatenanbaufläche in allen Segmenten rückläufig. Aufgrund der höheren Energiekosten haben einige BelOrta-Anbauer angegeben, dass sie ihre Anbaufläche nicht voll ausschöpfen werden. Insgesamt ist die Anbaufläche um acht Prozent zurückgegangen, und im ganzjährigen Anbau ist der Anteil des Freilandanbaus ebenfalls von 23 Prozent auf acht Prozent gesunken. Bei den Freilandtomaten ist ein Rückgang von drei Prozent und bei den Strauchtomaten von acht Prozent zu verzeichnen. "Und schließlich geht die Anbaufläche von Spezialitäten nach Jahren des konstanten Wachstums sogar um 18 Prozent zurück", so Verhaegen weiter.

Anhaltender Anstieg hängt vom Preis ab
Auf die Frage, ob der Aufwärtstrend bei Gurken in den kommenden Jahren anhalten wird, ist Verhaegen klar. "Das erwarte ich nicht. Die Energiepreise werden wieder erträglich. Unsere Erzeuger haben erneut angedeutet, dass sie im nächsten Winter mit der Beleuchtung beginnen werden, sofern keine verrückten Dinge passieren. Ich gehe also davon aus, dass die Tomatenerzeuger, die jetzt Gurken gesetzt haben, dann wieder zu Tomaten zurückkehren werden."

Diese Entscheidung könnte nach Ansicht von Verhaegen auch durch ein schwierigeres Jahr für Gurken verstärkt werden. "Wir werden in diesem Jahr nicht die verrückten Preise des letzten Jahres erleben, daher erwarte ich, dass die Beliebtheit dieser Kultur abnimmt und sich der Aufwärtstrend wieder umkehren wird." Engelen stimmt dem zu. "Ob der Anstieg der Anbaufläche anhält, hängt von den Preisen ab. Wenn es, wie es jetzt aussieht, eine erhebliche Ausweitung gibt, werden auch viel mehr Mengen auf den Markt kommen. Dann bleibt es abzuwarten, was mit dem Preis passiert. Gurken sind ja auch ein sehr wetterabhängiger Artikel. Bei schönem Wetter wird sie einem aus den Händen gerissen, bei schlechtem Wetter bleibt sie aber auch schnell liegen. Insofern bleibt es ein Rätselraten."

Weitere Informationen:
Maarten Verhaegen
BelOrta
Mechelsesteenweg 120
B-2860 Sint-Katelijne-Waver, Belgien
+32 (0)15 55 11 11
info@belorta.be    
www.belorta.be    

Jan Engelen
Coöperatie Hoogstraten
Loenhoutseweg 59 
2320 Hoogstraten, Belgien
Tel.: +32 33 40 02 11
info@hoogstraten.eu    
www.hoogstraten.eu      

Erscheinungsdatum: