Ankündigungen

Stellenangebote

Top 5 - Gestern

Top 5 - letzte Woche

Top 5 - im letzten Monat

Christophe Vermeulen, Belgapom, der Verband der belgischen Kartoffelindustrie und des Kartoffelhandels:

"Belgischer Kartoffelsektor wächst solide, kämpft aber mit hohen Kosten"

Die belgische Kartoffelverarbeitungsindustrie hat im vergangenen Jahr mehr als 6,2 Millionen Tonnen Kartoffeln verarbeitet. Damit hat der Sektor seinen eigenen Rekord aus dem Jahr 2019 um bis zu 18 Prozent nach oben geschraubt. Die Beschäftigung in der Branche steigt dementsprechend und die Marke von 6.000 Arbeitern und Angestellten ist in Sicht.

Christophe Vermeulen, CEO von Belgapom, dem Verband der belgischen Kartoffelindustrie und des Kartoffelhandels: "Diese Zahlen zeugen von der Widerstandsfähigkeit, Flexibilität und Stärke unseres Sektors. Die schwierigen Corona-Jahre sind verdaut, und trotz einiger Sommer mit schwierigen Ernten aufgrund extremer Witterungsbedingungen gelingt es dem Kartoffelsektor, seine internationale Führungsposition zu stärken. Belgien ist das Land der Kartoffel und die Pommes frites ist der König. Damit bestätigt dieser Sektor auch seine soziale und sozioökonomische Bedeutung in Zeiten, in denen unsere Landwirtschaft ständig unter Druck steht."

Die Zahlen sprechen für sich:

  • Mehr als 6,2 Millionen Tonnen Kartoffeln, die zu Pommes frites, Kartoffelpüree, Kartoffelchips, Kartoffelflocken und -granulat oder vorgekochten Kartoffeln verarbeitet werden.
  • 2,8 Millionen Tonnen tiefgekühlte Pommes frites: ein sattes Plus von 25 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2019 und 31 Prozent mehr als im ersten Coronajahr 2020.
  • 257.345 Tonnen gekühlte Pommes frites: ebenfalls ein Rekord. 12 Prozent mehr als im Referenzjahr 2019 und sogar 57 Prozent mehr als im Coronajahr 2020.
  • Pommes frites, Kartoffelpüree, Kroketten und andere Spezialitäten: 700.000 Tonnen.
  • 5.912 Beschäftigte und Angestellte. Das sind 41 Prozent mehr als im Jahr 2020 (ein Jahr mit einem soliden Rückgang), aber auch, und das ist besonders wichtig, 18 Prozent mehr als im Referenzjahr 2019.
  • Unternehmensinvestitionen: +300 Millionen Euro.
  • Bestimmung der Exporte (weltweit): 3.022.473 Tonnen oder 82 Prozent der Produktion. Das sind zwölf Prozent mehr als im Jahr 2019.
  • Bestimmungsland Belgien: 608.690 Tonnen bzw. 18 Prozent der Produktion.

Vermeulen schränkt jedoch ein: "Als Sektor können wir brillante Wachstumszahlen vorlegen, und darauf sind wir stolz. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Wachstum und Rentabilität. Diese geriet 2022 stark unter Druck. Der Krieg in der Ukraine verursachte einen Mangel an Sonnenblumenöl und Wucherpreise für die Alternativen. Außerdem ist die Herstellung von Tiefkühlchips sehr energieintensiv, sodass auch hier die Rechnung nicht aufgehen konnte. Darüber hinaus stiegen die Kosten für andere Rohstoffe und Verpackungen überproportional an, sodass wir neben einem Verarbeitungs- und Umsatzrekord auch einen Kostenrekord vorweisen können: Mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro gab die Branche allein für Öl, Energie und Verpackung aus. Nimmt man zudem noch die gestiegenen Kosten für die Kartoffeln selbst sowie die Indexierung der Löhne hinzu, so kann man sich vorstellen, dass sicherlich nicht alles Gold ist, was glänzt."

Prognosen für 2023 sind noch etwas verfrüht. Die Exporte laufen gut, und der Inlandsverbrauch hält sich in Grenzen. Extreme Energie- und Transportkosten scheinen vorerst hinter uns zu liegen. Die Inflation bleibt trotz der Prognosen, die auf eine Stabilisierung hindeuten, ein Sorgenkind. Sorgen bereitet auch die Suche nach Personal. Ehrgeizige, wachsende Unternehmen brauchen gute Leute mit den richtigen Fähigkeiten, die aber immer schwerer zu finden sind. Auch neue Steuern wie die Abfallsteuer belasten das verarbeitende Gewerbe zunehmend. Am meisten Kopfzerbrechen bereitet der Branche ihr Rohstoff, die belgische Kartoffel.

Christophe Vermeulen: "Die Entwicklung in der Landwirtschaft macht uns natürlich große Sorgen. Wir wollen einen nachhaltigen Agrarsektor mit Investitionssicherheit und Perspektiven sowohl für die Landwirte als auch für die Agrar- und Ernährungsindustrie. Wir glauben fest an die eigene Innovationskraft des Sektors. Wir vertrauen auf die Zusammenarbeit mit allen Akteuren, was wir bei den Verhandlungen über den Gülleaktionsplan unter Beweis gestellt haben. Die Dossiers stapeln sich: Stickstoff, MAP, Erosionsschutzgesetz, Naturschutzgesetz, Auslaufen des Pflanzenschutzes, die Wasserproblematik, ..."

"Die Auswirkungen auf den Ackerbau und damit auf unsere Branche sind enorm. Wo können und dürfen wir in fünf Jahren noch Kartoffeln anbauen? Wir hoffen, dass unsere Politiker, genau wie in anderen europäischen Ländern, endlich die Kronjuwelen ihrer Lebensmittelindustrie voll und ganz verteidigen werden. In Frankreich, Spanien oder Italien ist das eine Selbstverständlichkeit. Hier aber schweigen sie, und das ist unverständlich."

Weitere Informationen:
Christophe Vermeulen
Belgapom
Sint-Annaplein 3
9290 Berlare, Belgien
+32 9 339 12 49
christophe.vermeulen@fvphouse.be  
www.belgapom.be  


Erscheinungsdatum:



Erhalten Sie den täglichen Newsletter in Ihrer E-Mail kostenlos | Klick hier


Weitere Nachrichten in dieser Branche:


Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.