Rund eine Woche später als im Vorjahr wurde in der KW 13 der erste Heizspargel auf dem Gut Plätz im Herzen der Altmark gestochen. "Noch ist die Nachfrage bescheiden, im März hält sich der Spargelkonsum in der Regel noch in Grenzen", sagt Inhaber Klaus Heinl und ergänzt: "Wir hätten die ersten Stangen schon zwei Wochen früher ernten können, es war aber in Anbetracht der Kälte und der überschaubaren Nachfrage eine richtige Entscheidung den Spargel noch zwei Wochen wachsen zu lassen."
Als Großlieferant beliefert Heinl unter anderem den heimischen LEH und Großabnehmer bis in die Schweiz. "Wir arbeiten bereits seit Jahren mit ausgewählten Partnern am Engrosmarkt Zürich zusammen. Da der Selbstversorgungsgrad in der Schweiz nach wie vor gering ist, trifft unser Spargel dort auf eine gute Nachfrage." Nichtsdestotrotz mache sich der harte Wettbewerb mit Italien immer mehr bemerkbar. "Die Italiener haben in den zurückliegenden Jahren viel angepflanzt und haben dabei den Wettbewerbsvorteil der niedrigeren Lohnkosten. Dies führt leider ebenfalls dazu, dass wir mit diesen Billigstpreisen nicht mithalten können."
Der erste Heizspargel vom Gut Plätz kommt nun sukzessive auf den Markt. Es werden vorwiegend die Sorten Backlim und Cyngus angebaut.
Nichtsdestotrotz sei die diesjährige Ernte recht gut angelaufen, fährt Heinl fort. "In den Tunnelanlagen ernten wir nun etwa 250 kg Spargel je Hektar, was ich als gut einstufen würde. Im Freiland starten wir um den 25. April herum in die neue Ernte, für genaue Auskünfte zum Ertrag ist es daher noch zu früh. Generell sprießt die Freilandware jedes Jahr auf einmal, weshalb wir sie innerhalb kürzester Zeit ernten müssen. Der beheizte Anbau im Tunnel ist hingegen besser zu steuern und somit planbarer."
Die Zusatzkosten (Löhne, Energie usw.) können laut Heinl momentan kaum weitergegeben werden. "Wir können zwar kostendeckend produzieren, die Gewinnmargen sind dagegen äußerst gering." Die erschwerten Rahmenbedingungen der vergangenen Jahren haben den Spargelerzeuger dazu bewogen, seine Anbaufläche von 70 auf 14 ha zu reduzieren. "Statt Spargel setzen wir nun vermehrt auf Ackerbaukulturen, insbesondere Mais und Kartoffeln, zumal wir dafür weniger Personal benötigen."
In der Schweiz seien die Spargelpreise etwa gleich geblieben. Im deutschen LEH liege der Preis um bis zu 20 Prozent unter Vorjahresniveau.
Der anhaltende Personalmangel gepaart mit der Mindestlohnerhöhung wird dem pflegeintensiven Spargelanbau auch in Zukunft zusetzen. "Die seitens der Regierung angestrebte Mindestlohnerhöhung auf 13-14 Euro/Stunde wird den Spargelanbau und damit die Existenzen vieler Familienbetriebe gefährden. Die Wertschätzung für hochwertige, heimische Lebensmittel ist zwar in aller Munde, widerspiegelt sich aber nicht in den Preisen und Rahmenbedingungen", schlussfolgert Heinl.
Bilder: Gut Plätz
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Klaus Heinl
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