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Hans Hofmann, Geschäftsführer Gemüsebau Hofmann aus Nürnberg, erweitert seine Gewächshausproduktion

"Wir generieren nun 80 Prozent unseres Umsatzes über die Gewächshausproduktion"

Aufgrund des angehobenen Mindestlohns sowie der hohen Energiepreise sind die Produktionskosten vielerorts exorbitant angestiegen, so auch beim Gemüsebau von Hans Hofmann aus Nürnberg. "Es ist zuweilen sehr schwierig, unsere Kosten weiterzugeben. Der Handel versucht, seine Kunden an sich zu binden, indem er vermehrt auf Import-Angebote zurückgreift. Dadurch konnten im Februar keine großen regionalen Aktionen vorangetrieben werden. Der LEH orientierte sich eher an der Ware aus Südeuropa, der Türkei, Marokko etc., also auf die Länder, in denen die Produktionskosten ohnehin nicht allzu hoch sind."


Hans Hofmann

Schlangengurken gehen zu 80 Prozent an den Lebensmitteleinzelhandel
Der Preis für regionale Artikel bewegte sich am Anfang des Jahres noch auf einem für Verbraucher größtenteils unattraktivem Niveau. "Die großen Mengen, die wir produzieren, lassen sich nicht so ohne Weiteres auch nicht an Endverbraucher vermarkten." Seine Erzeugnisse vermarktet Hofmann zum Teil selbst direkt an den Lebensmitteleinzelhandel, wobei über die Erzeugergenossenschaft Frankengemüse Knoblauchsland eG ein Großteil der Supermarktketten im Raum Bayern sowie am Nürnberger Großmarkt beliefert werde.

"Unsere Schlangengurken werden zu 80 Prozent an den LEH verkauft. Ende Januar starten wir mit der Pflanzung, woraufhin die Gurken um die fünf Wochen brauchen, um sich zu entwickeln, sodass sie gegen Ende Februar/Anfang März erntereif sind. Wir erwarten, dass wir im Jahresdurchschnitt etwa 150 Schlangengurken pro Quadratmeter ernten können, was natürlich sehr stark vom Wetter abhängig ist."

Ferner baut Hofmann auch Tomaten unter Glas an. "Wenn ich Tomaten Ende Januar pflanze, bin ich je nach Sorte, erst ab Mitte/Ende April in der Ernte. Wir laufen einmal pro Woche durch das Gewächshaus, um alles zu ernten. Tomaten sind für gewöhnlich beständiger als Gurken, da die Erträge gleichmäßiger sind. Sobald ich mit der Tomatenernte anfange, bleiben die Erträge auf einem relativ stabilen Niveau."

Erweiterung der Gewächshausfläche
Im August 2022 begann Hofmann mit den Bauarbeiten zur Erweiterung seiner Gewächshausflächen um einen Hektar. "Dabei handelt es sich um Flächen, auf denen früher Freilandgemüse wie etwa Sellerie, Kohl, Salate etc. angebaut wurde. Das sind Produkte, die über die Saison hindurch nicht mehr stark nachgefragt werden und bei denen wir einen entsprechend niedrigeren Absatz erfahren. Daher haben wir uns stärker in Richtung Gewächshausgemüse, sprich auf Tomaten, Gurken, Auberginen und Paprika konzentriert." Durch den Neubau soll zudem ein älteres Gewächshaus ersetzt werden. Sobald das Neue in Betrieb ist, wird die Fläche des alten Gewächshauses in Ackerland umgewandelt.

Etwa ein Drittel der gesamten Fläche, die Hofmann zur Verfügung stehen, sind unter Glas. "Mit dem Neubau dürften wir bei etwa drei Hektar Gewächshaus und sieben Hektar Freilandfläche liegen. Der Arbeitsaufwand beim Anbau unter Glas für die gleiche Fläche ist jedoch wesentlich höher und auch kostenintensiver. Gleichzeitig generieren wir nun 80 Prozent unseres Umsatzes über die Gewächshausproduktion."

Freilandproduktion durchautomatisiert
Die ersten größeren Anpflanzungen im Gewächshaus erforderten einen höheren Einsatz an Arbeitskräften, da diese Produktionsform deutlich arbeitsintensiver sei als der Anbau von Freilandkulturen wie Salate, Sellerie, Kohl und dergleichen, so Hofmann. "Im Freiland verläuft die gesamte Produktion automatisiert, etwa in Form von Pflanzmaschinen, die sehr effizient sind und eine hohe Schlagkraft haben. Lediglich die Ernte wird noch per Hand durchgeführt. Im Glashaus ist diese Automatisierung noch nicht möglich, weshalb pro Hektar braucht zwischen sieben bis acht Arbeitskräfte vonnöten sind."

Materialengpässe habe Hofmann nicht hinnehmen müssen. "Ich habe jegliche Form von Dünger, Substratmatten etc. erhalten. Auch für den Neubau wurden uns nach wie vor Stahl, Beton und Glas geliefert, allerdings deutlich mit einem Preisanstieg von 25 bis 30 Prozent."

Optimierte Produktionsbedingungen für Pflanzen
In modernen Gewächshäusern mit hohen Stehwänden wie dem von Hofmann finden sich auch sogenannte Busrail-Systeme vor. "Dabei handelt es sich um ein Rohrschienensystem, bei dem sich am Boden Heizungsrohre befinden, welche Wärme abgeben. Diese Wärme kann dabei gezielt abhängig von den Bedürfnissen der Pflanze eingesetzt werden."

Das gesamte Lüftungs- und Heizungssystem ist dabei computergesteuert. "Wir sind nah an optimalen Bedingungen für die Pflanzen dran und können gewährleisten, dass so gut wie keine Pilzkrankheiten entstehen. Daher müssen wir unsere Gewächshauspflanzen das gesamte Jahr hindurch nahezu gar nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandeln." Die Früchte, die in Ernte sind, werden auch nicht direkt besprüht, da das von ihm eingesetzte Pflanzenschutzsystem über Düsen verfügt, mit denen sich die Kulturen sehr gezielt besprühen lassen. 

Zirkuläres Wassersystem
"Im gesamten Knoblauchsland werden Wasserzisternen bzw. Wasserbetonbecken errichtet, sobald neue Gewächshäuser gebaut werden. Das komplette Dachwasser wird darin aufgefangen und in mehreren Tausend Kubikmeter gesammelt, was sich mehrere Wochen verwenden lässt. Zudem gibt es noch den Wasserverband Knoblauchsland. Das ist ein Zusammenschluss von allen Gärtnern in der Region, die eine Wasserversorgung aufgebaut haben. Das Wasser wird in mehreren Speichern gesammelt. Sobald es Engpässe gibt, etwa im Juli/August, wird zusätzliches Wasser vom Verband aufgekauft. Dabei handelt es sich um ein Uferfiltrat. Gerade im letzten Jahr wurde das auch sehr kontingentiert."

Gleichzeitig könne sich das Knoblauchsland auch über genügend Niederschlage erfreuen. "Wir brauchen weniger chemische Pflanzenschutzmittel aufgrund der standortbedingten Vorteile. Es ist aber dennoch wichtig, die Produktion so effizient zu gestalten wie möglich, sodass die Kosten entsprechend niedrig gehalten werden, vor allem, damit wir auch gegenüber der Importware gut bestehen können."

"Wir arbeiten hier in einem geschlossenen System. Das heißt, dass ich der Pflanze eigentlich mehr Wasser und Nährstoffe gebe, als sie braucht. Die Überschüsse können aber über die Substrate in den Rinnen in den Tanks zwischengelagert und gefiltert werden, thermisch erhitzt rezirkulieren sie dann wieder. Dabei gelangt auch kein Nitrat ins Grundwasser, da wir bodenunabhängig arbeiten."

Weitere Informationen:
Hans Hofmann
Gemüsebau Hofmann
Schnepfenreuther Hauptstr. 87
90425 Nürnberg
Telefon: 0911 345087
Telefax: 0911 381849
E-Mail: info@gemuesebau-hofmann.de 
Webseite: https://www.gemuesebau-hofmann.de


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