Seit 1980 ist die durchschnittlich verfügbare Wassermenge in Spanien um zwölf Prozent zurückgegangen, und Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2050 ein weiterer Rückgang zwischen 14 und 40 Prozent zu erwarten ist. Die Regierung hat einen neuen Wasserbewirtschaftungsplan angekündigt, der jedoch zu regionalen Spannungen mit den Landwirten im trockenen Südosten geführt hat, die auf die kostbare Ressource für ihre Industrie angewiesen sind.
Eine der Maßnahmen, die die Regierung ergreift, besteht darin, den Mindestdurchfluss des Tajo zu erhöhen, um seine ökologische Zukunft zu schützen. Diese Maßnahme bedroht jedoch den Lebensunterhalt von Tausenden von Landwirten im Südosten Spaniens.
Nach Ansicht von Jose Vicente Andreu, dem Vorsitzenden des Landwirtschaftsverbandes ASAJA in Alicante, könnte dies katastrophale Folgen für das Gebiet haben, das als "Garten Europas" bekannt ist. Orangen, Erdbeeren, Wassermelonen, Paprika, Salat, Gurken, Blumenkohl, Brokkoli: Mehr als 60 Prozent aller spanischen Obst- und Gemüseexporte stammen aus dieser Region.
Die regionalen Arbeitsplatzverluste in den Regionen Valencia, Murcia und Almería könnten sogar noch größer sein, da rund 25.000 Existenzen bedroht sind. Der Tajo versorgt den Segura seit den 1930er-Jahren über die Tajo-Segura-Überleitung mit Wasser, die eines der größten Wasserbauprojekte Spaniens ist.
Quelle: newseu.cgtn.com