Laut den Analysten von EastFruit konnten die ukrainischen Erzeuger die Exporte von gefrorenen Himbeeren im Jahr 2022 steigern und damit den bisherigen Rekord übertreffen. Das ist besonders erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Bedingungen aufgrund des russischen Krieges und der Besetzung einiger Gebiete der Ukraine, des Arbeitskräftemangels, der sehr teuren und schwierigen Logistik und der regelmäßigen russischen Terroranschläge auf die zivile Infrastruktur, insbesondere auf die Energieerzeugungs- und -verteilungssysteme, äußerst schwierig sind.
Nach vorläufigen Schätzungen von EastFruit erreichte der Export von gefrorenen Himbeeren aus der Ukraine am Ende des Kalenderjahres 40.000 Tonnen, was einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2021 entspricht. Dies spiegelt die schnell wachsenden Gefrierkapazitäten in der Ukraine sowie die steigende Produktion und Qualität der angebauten Himbeeren wider.
Mehr als 60 Prozent aller gefrorenen ukrainischen Himbeeren wurden 2022 in das Nachbarland Polen exportiert, das die Importe der ukrainischen Beere im Jahresverlauf um 37 Prozent steigerte. Im Allgemeinen sind die ersten elf größten Importeure ukrainischer Himbeeren im Jahr 2022 die Länder der Europäischen Union (EU). Deutschland liegt an zweiter Stelle, gefolgt von Litauen, der Tschechischen Republik, den Niederlanden, Italien, Österreich, Belgien und Frankreich. Alle diese Länder importierten aus der Ukraine jeweils rund 1.000 Tonnen oder mehr.
"Angesichts der Probleme mit der Energieinfrastruktur, die ständigen Angriffen aus Russland ausgesetzt ist, ist ein solches Ergebnis ein weiterer kleiner Sieg für die Ukraine und ihre Landwirte. Schließlich ist es unter diesen Bedingungen sehr schwierig, Himbeeren einzufrieren und zu lagern", sagt Andriy Yarmak, Wirtschaftswissenschaftler des Investitionszentrums der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).
"Natürlich haben die ukrainischen Erzeuger in diesem Jahr bei der ersten Gelegenheit gefrorene Himbeeren exportiert, um die Risiken zu verringern. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie gezwungen waren, den Exportpreis der Produkte im Vergleich zur letzten Saison zu senken. Das Preisniveau, das sowohl die Landwirte als auch die Verarbeiter erzielten, deckte jedoch die Kosten für den Anbau, die Verarbeitung und die Lagerung der gefrorenen Beeren vollständig ab. Daher haben sich gute Möglichkeiten für die weitere Entwicklung dieses Sektors in der Zukunft ergeben", so der FAO-Experte.
Es sollte auch darauf hingewiesen werden, dass die komplexe Logistik die ukrainischen Exporteure nicht daran gehindert hat, die geografische Ausdehnung der Himbeerexporte zu erweitern. Im Jahr 2022 wurden große Sendungen gefrorener ukrainischer Himbeeren in 24 Länder der Welt geliefert, was einen weiteren Rekord darstellt.
Quelle: east-fruit.com