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Charles Cattoir, Primalof, Belgien:

"Gute Monate auf dem Chicorée-Markt können die schwächeren Monate noch nicht ausgleichen"

"Wir hatten einen ordentlichen Herbst für Chicorée und selbst im Januar können wir noch von guten Verkäufen und schönen Preisen sprechen", sagt Charles Cattoir von Primalof. "Es gibt allerdings keine wirkliche Euphorie, denn es war lebenswichtig. Ein paar gute Monate machen ein paar schlechte Monate nicht wett, insbesondere bei den aktuellen Kosten."

Dennoch spricht der Unternehmer von einer positiven Entwicklung. "Die Rohstoffe haben natürlich einiges getan", fährt Charles fort. "2021 war eine sehr nasse Saison, die für etwa 20 Prozent mehr Rohstoffe gesorgt hat. Daher wurde in Belgien, den Niederlanden und Frankreich 20 Prozent weniger ausgesät, um 2022 ein normales Volumen zu erreichen. Insgesamt hat die extreme Trockenheit in dieser Saison dennoch dazu geführt, dass deutlich weniger Chicorée vom Feld kam. In Kombination mit einem guten Absatz können wir daher derzeit von einem gesunden Gleichgewicht auf dem Markt sprechen. Es ist der Lohn für die Arbeit und eine bittere Notwendigkeit."

Das war auch nötig, denn der Chicorée-Sektor befand sich in der letzten Saison in einer äußerst schwierigen Phase. "Ohne diesen erforderlichen Ausgleich hätten viele Unternehmen ohnehin beschlossen, früher als geplant auszusteigen. Zum Überleben war das notwendig. Dennoch deckt es bei Weitem nicht ab, was im Jahr 2022 geschehen ist. Dafür brauchen wir mindestens ein komplettes gutes Jahr, um einen Teil der Verluste auszugleichen. Man muss auch bedenken, dass in diesem Jahr, abgesehen von den guten Preisen, ein enormer Anstieg der Kosten zu verzeichnen war. Die Energie-, Rohstoff- und zumindest in Belgien auch die Personalkosten schießen in die Höhe. Das ist zwar ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es ist ein Licht am Ende des Tunnels."

Storytelling wichtiger als Rezepte
Auf der Nachfrageseite sieht Charles eine klare Zweiteilung. "Einerseits stimmt es, dass es ein relativ unbekanntes Produkt für junge Leute ist, aber es ist nicht neu. Chicorée ist ein bitteres Produkt, dessen Geschmack man im Laufe der Zeit immer mehr zu schätzen lernt. Darüber hinaus werden auch bittere Produkte wie Gin-Tonic und Spezialbier immer beliebter. Ich denke einfach, dass wir uns von der klassischen Marketingtaktik mit Rezepten und all den Möglichkeiten lösen müssen. Junge Leute müssen Chicorée kennenlernen. Die Geschichte dazu ist genauso wichtig wie der Geschmack. Ich bin überzeugt, dass sie es essen werden, wenn sie es kennen."


Primalof hat kürzlich in den eigenen Fuhrpark investiert, um mehr Transporte selbst durchführen zu können.

"Andererseits ist der Konsum unter der älteren Bevölkerung hoch, was auch nicht unbedingt negativ sein muss", fährt Charles fort. "In Belgien (und anderen europäischen Ländern) ist ein immer größerer Teil der Bevölkerung 50 Jahre und älter, was bedeutet, dass wir in den kommenden Jahren einen guten Konsum haben werden. Aber es ist dann sehr wichtig, die Qualität aufrechtzuerhalten, damit die Leute immer wieder danach greifen. Der Vorteil ist, dass wir in Belgien Qualität der Quantität vorziehen. Wirtschaftlich vielleicht weniger rentabel, aber ich bin überzeugt, dass die Verbraucher dann weiterhin für belgischen Chicorée zahlen werden." Nach Ansicht des Chicorée-Erzeugers dürfte dem Sommerchicorée jedoch etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. "Ich denke, es gibt ein großes Potenzial für Grillgerichte und Salate, aber darauf müssen wir reagieren."

Die Zukunft bleibt ungewiss
Mit Blick auf die Zukunft ist es daher wichtig, dass die gute Phase anhält. "Es gibt sicherlich nicht zu viele Rohstoffe, also brauchen alle eine gute Feldsaison. Niemand kann dies vorhersagen. Es bleibt also ein unsicheres Jahr und wir müssen aufpassen, dass es im September, Oktober und November nicht zu Extremen kommt. Die Feldsaison ist ein wichtiger Faktor, der sich aber erst ein Jahr später in der landwirtschaftlichen Produktion niederschlägt. Das sollten wir nicht unterschätzen."

Charles sieht auch einen Mangel an Pachtgrundstücken entstehen. "In Belgien gibt es eine große Konkurrenz durch Kartoffeln. Hier wird viel mehr dafür bezahlt und die Erträge pro Hektar sind höher. Das müssen wir berücksichtigen, denn bei dieser Konkurrenz wird es nicht einfacher, Pachtgrundstücke zu finden. Das alles sind Faktoren, die auf dem Chicorée-Markt zu berücksichtigen sind, und daher ist Euphorie im Moment sicherlich fehl am Platz."

Weitere Informationen:
Charles Cattoir
Primalof
Leeg Bracht 23
9860 Balegem, Belgien
+32 (0)483 48 47 17
charles@primalof.be        
www.primalof.be 

Erscheinungsdatum: