Die Demeter-Felderzeugnisse GmbH aus dem hessischen Alsbach feierte in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Mit Geschäftsführer Klaus-Dieter Brügesch sprachen wir vor Ort über die aktuelle Entwicklung des Bio-Unternehmens sowie über sein vielfältiges Sortiment.
Klaus-Dieter Brügesch
"Wir sind eine Vermarktungsorganisation, die Produkte von gut 150 Betrieben vermarktet, von Mitgliedern einer Erzeugergemeinschaft und von Nichtmitgliedern. Diese sind größtenteils in Deutschland angesiedelt, wobei wir auch mit Betrieben aus Spanien und den Niederlanden kooperieren. Von Rohstoffen bis hin zu verarbeiteten Produkten bieten wir ein breites Sortiment von Feldgemüse bis hin zu Kartoffeln, Getreide, Tiefkühlprodukten und Tiernahrung an, alles in Bio-/Demeter Qualität. Wir beliefern insbesondere den Bio-Fachhandel, wobei auch die Gastronomie bzw. die Außer-Haus-Verpflegung sowie die Verarbeitungsindustrie zu unseren Kunden zählen", sagt Brügesch.
Jährliche Mengen von 50.000 Tonnen
Die Hauptmarken, unter denen die Bio-Tiefkühlerzeugnisse verkauft werden, heißen Natural Cool und bio inside. "Der Umsatzanteil für TK-Ware liegt zwischen 40-50 Prozent, während der Frischebereich eher im niedrigen zweistelligen Bereich anzusiedeln ist. Der Frischeanteil wird größtenteils als Verbandsware verkauft, je nach Herkunft", so Brügesch.
Insgesamt hat Demeter-Felderzeugnisse letztjährig ca. 50.000 Tonnen an Bio-Ware vermarktet, wovon zwischen 6.000 bis 7.000 Tonnen auf den TK-Bereich anfallen und gut 40.000 Tonnen auf Rohstoffe. Brügesch: "Es war uns auch wichtig, ein breites Portfolio an Bio-Produkten aufzubauen, weshalb wir auch Eis, Fisch und Convenience anbieten."
Im TK-Bereich seien die Lagerkosten aufgrund der Energiekrise stark gestiegen, die Preise werden seitens der Dienstleister mittlerweile vierteljährlich angepasst. "Noch gab es keine riesigen Umsatzeinbrüche. Auch die Bio- und Naturkostszene hat durchaus mit diesen sehr großen Herausforderungen umzugehen. In der Logistik fehlen unter anderem Fahrer für die Lkws."
Anteil von 20 - 25 Prozent der TK-Ware ins Ausland
Die Waren werden sowohl bundesweit als auch an die umliegenden Nachbarländer vermarktet. "Der Auslandsanteil bei TK-Ware liegt bei etwa 20 bis 25 Prozent. Produkte, die im Gewächshaus angebaut werden, findet man im Verarbeitungsbereich so gut wie gar nicht vor. Es sei denn, es handelt sich dabei um Ware, die sich nicht absetzen ließ, was wiederum eine Ausnahme darstellt. Auf dem Frischmarkt sind wir erst seit zwei Jahren aktiv. Die Resonanz ist bislang gut, vereinzelte Stimmen berichten aber auch von rückläufigen Umsätzen bei der Verbandsware im Frischebereich."
Es gäbe nicht das eine Produkt, bei dem besonders hohe Umsätze zu vernehmen wären. "Gemüse ist unser Steckenpferd. Die Kosten können aber erst allmählich in die Preise eingespeist werden, zumal wir auch die Entwicklung der Lagerhaltungskosten im Auge behalten müssen. Wir stehen mit Ware aus Niedriglohnländern in Konkurrenz, die ihre Erzeugnisse teils deutlich unter hiesigen Produktionskosten verkaufen können." Im letzten Jahr sei ein größerer Umsatzzuwachs zu verzeichnen gewesen, allerdings habe es auch in der Vergangenheit keine nennenswerten Einbrüche gegeben. "Dennoch ist die aktuelle Situation mit keiner anderen zu vergleichen, die ich bislang erlebt habe."
Weltweit einzigartiger Verband
"Demeter ist ein Warenzeichen und liegt im Eigentum des Verbandes. Es ist weltweit einzigartig, dass ein Verband die Mitgliedsaufgaben koordiniert und auch ein gemeinsames Warenzeichen präsentieren kann. Und wie auch bei anderen Bio-Verbänden sollen die am Gesamtprozess beteiligten möglichst integriert werden, sprich: Erzeuger, Verarbeiter bis hin zu Händlern und möglichst auch die Stimmen der Verbraucher." Die mit den Warenzeichen bzw. Verbandslogos versehenen Produkte müssen vor der Vermarktung von den jeweiligen Verbänden vorerst freigegeben werden. "Hierzu gehören neben Demeter unter anderem auch Bioland dazu. Welche Marken letzten Endes im LEH vorzufinden sind, muss vorher von den Verbänden autorisiert werden bzw. entscheiden unsere Kunden."
Ein Teil des Teams der Demeter-Felderzeugnisse GmbH auf der Biofach-Messe 2022
Zur Geschichte der Demeter-Felderzeugnisse GmbH
Die Demeter-Felderzeugnisse gibt es seit 30 Jahren. Als Ein-Mann-Betrieb entstand das Unternehmen 1992 und bot ursprünglich nur Rohwaren für industrielle Verarbeitung an, ab 1994 dann auch ein kleines Bio-Tiefkühlkost-Sortiment. "Zur Zeit der BSE-Krise ist die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten aus ökologischer Erzeugung geradezu explodiert. Zuvor hatten wir eine jährliche Wachstumsrate von gerade einmal 0,5 Prozent", erinnert sich Brügesch. "Der Zusammenhalt ließ im Zuge dessen zu wünschen übrig, weil die Landwirte aufgrund der starken Nachfrage ihre Ware teils selbst gut vermarkten konnten. Hierdurch sind wir Schritt für Schritt in die Veredelung eingestiegen und haben eigene Marken kreiert, die wir auch eintragen ließen. Mittlerweile haben wir um die 70 Mitarbeiter und können einen guten Umsatz generieren."
Weitere Informationen:
Klaus-Dieter Brügesch
Demeter-Felderzeugnisse GmbH
Neue Bergstraße 13
D-64665 Alsbach
Tel.: +49(0)6257-9340-0
Fax: +49(0)6257-9340-19/-49
E-Mail: [email protected]
Webseite: https://www.felderzeugnisse.de