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Pressekonferenz zur der Biofach/Vivaness in Nürnberg:

"Jetzt ist die Zeit für die Agrarwende"

Vom 26. bis zum 29. Juli 2022 fand erneut die Doppelmesse Biofach/Vivaness in der Messe Nürnberg statt. Zur Sommeredition der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel Biofach kamen 2.276 Aussteller aus 94 Ländern zusammen, wovon 30 Prozent nationale und 70 Prozent internationale Aussteller waren, die die gesamte Wertschöpfungskette der Bio-Community repräsentierten, wie Petra Wolf (Mitglied der Geschäftsleitung Messe Nürnberg) mitteilt. Zusätzlich zu den Ausstellungen fanden auch Vorträge und Panels rundum um das Thema Bio-Lebensmittelmarkt statt.

Hier finden Sie die Fotoreportage zur Biofach.


Die fünfköpfige Leitung der Doppelmesse (v.l.n.r.): Barbara Böck (Messe Nürnberg), Petra Wolf (Messe Nürnberg), Louise Luttikholt (IFOAM), Tina Andres (BÖLW) und Mirja Eckert (THE NEW) 

Hauptthema: "Organic Climate Resilience"
Wolf zufolge sei die "neue Währung" nicht mehr die Quantität, sondern die Qualität der Besucher. "Wir befinden uns aber nach wie vor im Veränderungsprozess. Die Messe wird durch die digitale Erweiterung mit einem entsprechend digitalen Mehrwert ergänzt. Teile der Messe sind sowohl live vor Ort als auch on demand verfügbar", so Wolf. Sie zeigte sich angesichts der gegebenen Umstände auch dankbar für die Solidarität der Kunden, Aussteller und Besucher. 

Petra Wolf (Mitte)

Auf der Messe standen vor allem die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Vordergrund. Gleichzeitig wurde auch die Rolle der Kommunen als "Basis für die Verteilung von Bioprodukten" betont. Erfreulich für die Messeleitung war auch, dass sich die "Biofach World" weiterhin positiv entwickle. Hierfür zeigte sich Wolf besonders dankbar für das gesamte Team hinter der Doppelmesse.

"Jetzt ist die Zeit für die Agrarwende"
Für Louise Luttikholt (Executive Director IFOAM) steht fest: "Eine nachhaltige Landwirtschaft kann erst durch Subventionen ermöglicht werden, die kohärent mit der Agrarpolitik sind." Sprich: Die Landwirtschaft wird nicht wirtschaftlich benachteiligt. Im Weiteren weist sie darauf hin, dass die Landwirtschaft 25 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verursache, wovon ein Viertel durch die Verwendung von Kunstdüngern herrührt. Dennoch seien die Produzenten weiterhin auf Letztere angewiesen.


Louise Luttikholt (Mitte)

Gleichzeitig seien die Preise für Kunstdünger zusammen mit den Energiepreisen um 40-50 Prozent gestiegen. Luttikholt sieht hier sowohl den Anbau als solchen sowie die Unabhängigkeit der Produzenten bedroht, da die Rentabilität für einige Erzeuger nicht mehr gegeben sei. "Jetzt ist die Zeit, um weiter an der Agrarwende zu arbeiten", plädiert sie daher.

Im Hinblick auf die gestiegenen Temperaturen sagt Luttikholt: "Es könnte sein, dass der aktuelle Sommer zu den kühlsten Sommern zählt, die wir in den kommenden Jahren erleben werden." Wie sich ihr zufolge auf dem letztjährigen UN Food Systems Summit herausstellte, müsste das Gesamtsystem zusammen mit den ökonomischen Aspekten stärker in Form eines ganzheitlichen Ansatzes der Landwirtschaften umgestaltet werden. 

Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz
Für gewöhnlich würde Mirja Eckert (THE NEW) aktuelle Zahlen zur Branche Naturkosmetik vorstellen, jedoch lägen diese noch nicht vollständig vor. Eckert: "Wir befinden uns in der VUKA-Welt: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz." Der Gesamtmarkt im Kosmetikbereich sei größtenteils ein saturierter Markt.


Mirja Eckert (rechts)

Bio als Antwort auf viele Probleme
"Die Klima- als auch die Biodiversitätskrise warten nicht darauf, bis der Krieg in der Ukraine zu Ende geht", sagt Tina Andres (Vorstandsvorsitzende BÖLW). Vielmehr unterstrichen aktuelle Krisen die Wichtigkeit, weiter am Wandel zu arbeiten. Andres zufolge sprächen Verbraucher hierbei eine eindeutige Sprache, schließlich sei 2021 35 Prozent mehr für Bio-Produkte ausgegeben worden - trotz der Krisen. "Corona hat das Bewusstsein der Verbraucher sehr deutlich für nachhaltige Lebensmittelwertschöpfungsketten geschärft. Verbraucher zeigen, dass wir eine andere Ernährungswissenschaft brauchen." Die Resilienz des Bio-Ssektors zeige sich unter anderem in der Preisentwicklung: 2,5 Prozent Erhöhung im Ökosektor und acht Prozent bei konventioneller Ware.


Tina Andres (Mitte)

Diskussionen rund um das Thema Verpackungsmüll wären durch die Pandemie zwar gebremst, aber keineswegs gestoppt worden. "Wir brauchen den Rückenwind aus der Politik, um auch die Arbeit von Bio-Produzenten in ganz Europa nachhaltig unterstützen zu können. Denn: Wer 30 Prozent Bio will, muss auch entsprechende Förderung gewährleisten."

Aktuell reiche die Finanzierung Andres zufolge aber gerade einmal für drei Prozent der Biofläche bis 2027 aus. "Dabei darf es nicht bleiben. Hierfür muss auch das Forschungsetat in diesem Bereich stärker gefördert werden. Wir brauchen Capacity Building, große Aufklärungskampagnen für Verbraucher, Ernährungsbildung von Kindergärten, usw. Aber vor allem in der Außer-Haus-Verpflegung, etwa in öffentlichen Kantinen, brauchen wir noch mindestens einen Anteil von 30-50 Prozent." 

In den kommenden Tagen finden Sie auf FreshPlaza.de Interviews mit den Südtiroler Erzeugergenossenschaften VI.P, VOG sowie Unternehmen wie die biosanica GmbH. 

Weitere Informationen:
Biofach/Vivaness
NürnbergMesse GmbH
Messezentrum
90471 Nürnberg
Tel. +49 911 86 06 0
Fax +49 911 8606 8228
https://www.biofach.de/de