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Linda Mense, Judith Emmerling und María Paula Goméz S. vom Import Promotion Desk:

"Der europäische Markt ist nach wie vor sehr interessant für asiatische und lateinamerikanische Produzenten"

Das Import Promotion Desk (IPD) stellte gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) dieses Jahr auf der Biofach-Messe in Nürnberg Bio-Produkte aus 15 Entwicklungs- und Schwellenländern vor, mit dem Fokus auf Länder wie Sri Lanka, Indonesien und der Ukraine. Vor Ort sprachen wir mit Linda Mense (Regional Expert IPD HUB Sri Lanka), Judith Emmerling (IPD Head of Sourcing & Markets) und María Paula Goméz S. (IPD Expert Sourcing & Markets) über die Besonderheiten von, aber auch Herausforderungen für die jeweiligen Bioprodukte. 


Linda Mense, Judith Emmerling und María Paula Goméz S (v.l.n.r.)

Sri Lanka zu 100 Prozent Bio-Anbau
Während verarbeitete Produkte wie etwa Kokosnussflocken, -öle, und -chips weiterhin stark nachgefragt werden, sei die Lage für Frischware unter anderem wegen der äußerst hohen Luftfrachtpreise schwierig, weiß Mense. "In allen asiatischen Ländern befindet sich die Logistik in einer problematischen Lage aufgrund der hohen Preise. Wir sind aber zuversichtlich. Die Aussichten für frische Mangos aus Sri Lanka sehen sehr gut aus. Gemeinsam mit dem sri-lankischen Unternehmen Ellawalla Horticulture, das wir auf der Messe vorstellen, arbeiten wir zum Beispiel weiter an einer Markteröffnung nach Europa für innovative Mangosorten." Ferner bestünde auch ein großes Interesse in Europa nach verarbeiteten Jackfrüchten, Ananas und ähnlichen Produkten.

Mense erklärt zudem: "In Sri Lanka hat man sich sehr darum bemüht, eine Kampagne zu starten, um ein 100 Prozent ökologisches Anbauland zu werden. Dementsprechend findet sich in Sri Lanka eine breitflächige Bio-Struktur und zahlreiche biozertifizierte Exporteure."
Auf der Biofach fand außerdem die offizielle Erteilung der Europäischen Union für das geschützte Ursprungszertifikat Ceylon Cinnamon am sri-lankischen Länderstand statt. Dieser Länderstand wurde gemeinsam mit dem lokalen Partner EDB (Sri Lanka Export Development Board), der GIZ Sri Lanka und dem IPD organisiert.

Großes Interesse am EU-Markt aus Lateinamerika
Als Expertin für den lateinamerikanischen Raum weiß Goméz auch um die Sicht der Exporteure aus Ländern wie Ecuador auf den EU-Markt. "Die lateinamerikanischen Unternehmen versuchen meist – aufgrund der geographischen Nähe und der Bekanntheit der lateinamerikanischen Produkte - ihre Waren in den USA zu vermarkten. Europa und Japan sind Märkte, in denen es schwer ist Eingang zu finden." Es herrsche aber ein wachsendes Interesse an den Unternehmen, bestimmte Zertifikate zu erlangen, um in den EU-Markt einzutreten. "Besonders im Bio-Sektor zahlt es sich für die Unternehmen am Ende aus, auch wenn es mit gewissen Herausforderungen verbunden ist", so Goméz.

"Der europäische Markt ist nach wie vor sehr interessant für asiatische und lateinamerikanische Produzenten. Deutschland ist immerhin weltweit einer der größten Abnehmer von Bioprodukten", sagt Goméz. "Die gestiegene Nachfrage für Bioprodukte in Deutschland selbst erkennt man unter anderem an den vielen, neuen Bioläden und Bio-Supermärkten, die jährlich eröffnet werden." Aber auch viele Einzelhändler böten nun preiswertere Bioprodukte an. 

70 von 400 Unternehmen bio-zertifiziert
Goméz weist daraufhin, dass das IPD auf ein Pool von fast 400 Unternehmen zurückgreifen kann, die sowohl konventionelle als auch ökologische Produkte herstellen, wovon 70 Unternehmen komplett ökologisch produzieren. Mense betont, dass es je nach Herkunftsland große Unterschiede gäbe: So seien die meisten sri-lankischen Unternehmen im IPD Programm bio-zertifiziert, während der Anteil der vom IPD unterstützten Frischprodukte aus Peru ebenfalls sehr groß sei und in Äthiopien wiederum nur wenige Unternehmen bio-zertifiziert seien.

Sofern mehrere Unternehmen, die die Kriterien für eine Kooperation mit dem IPD erfüllen, zur Auswahl stünden, entscheide sich das IPD oft für eine Kooperation mit Bio-Unternehmen, weil diese wichtige Kriterien erfüllten, die auf dem EU-Markt gefordert werden, so Emmerling. "Aber natürlich kooperieren wir auch mit Unternehmen, die konventionellen Anbau betreiben. Ich habe aber den Eindruck, dass in vielen Ländern ein steigendes Bewusstsein für das Potenzial von Bio-Produkten besteht." Wie etwa in Ägypten, in dem Emmerling selbst einige Jahre arbeitete. 

IPD Programm und Matchmaking-Prozesse
"In das IPD Programm werden sorgfältig ausgewählte Unternehmen aufgenommen. Unternehmen, die für den Export geeignet sind, aber noch nicht alle Anforderungen erfüllen, werden vom IPD intensiv vorbereitet. Hierfür bieten wir E-Learnings, Beratungen durch IPD Expert:innen und Experten für den Import und Export sowie für den EU-Markt an, die die Unternehmen in exportrelevanten Themen unterstützen sollen, womit sie letztlich Matchmaking-fähig sein sollen", sagt Emmerling.

"Um in das IPD-Programm aufgenommen werden zu können, werden die Unternehmen nach strengen Kriterien geprüft. Dabei berücksichtigen wir Produktqualität, Exportfähigkeit und -kapazität sowie die Erfüllung von internationalen Standards und Zertifizierungen. Besonders wichtig sind uns dabei transparente Lieferketten ohne Zwischenhändler, um so den Sorgfaltspflichten des Lieferkettengesetzes (LkSG) zu genügen“, sagt Goméz. "Sobald sie im Programm sind, unterstützen wir sie gewöhnlich für drei Jahre, um auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen und Kontakte zu Importeuren zu knüpfen. Wir beobachten genau, welche Bereiche des Unternehmens sich gut entwickelt haben und welche eventuell noch verbessert werden könnten. Wir begleiten die Produzenten auf der sogenannten letzten Meile. Danach haben die Unternehmen in der Regel den Sprung nach Europa geschafft, haben nachhaltige Geschäftsbeziehungen aufgebaut und verkaufen ihre Produkte in den EU-Markt.“

Weitere Informationen:
Judith Emmerling
María Paula Goméz S.
Linda Mense
Import Promotion Desk
c/o sequa gGmbH
Alexanderstr. 10
D-53111 Bonn
Fon: +49 (0) 228 909 0081 0
Fax: +49 (0) 228 926 37 989
E-Mail: info@importpromotiondesk.de 
Web: https://www.importpromotiondesk.de