Das Interesse an geschnittener bzw. Convenience-Ware ist in Deutschland zwar relativ überschaubar. Karsten Schmitz, Geschäftsführer der FOODCONS GmbH & Co. KG, kann dennoch einen Nachfrageanstieg nach Stanzmaschinen für Obst und Gemüse verzeichnen. "Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob es mit der Nachfrage auf dem Markt zusammenhängt oder nicht vielmehr damit, dass es in den letzten zwei Jahren einen Investitionsstau gegeben hat. Immerhin verdienen die Unternehmen momentan wieder mehr und investieren dementsprechend auch mehr, um ihre eigene Produktion voranzutreiben", stellt Schmitz fest.
Karsten Schmitz (links) mit seinem Kollegen Albert Köster (hinten rechts) auf dem European Convenience Forum 2022.
Besonders beliebt seien Stanzmaschinen in der Gemüseverarbeitung. "Wir sind auf Stanzmaschinen spezialisiert, die es in verschiedenen Ausführungen gibt, ob nun manuell oder automatisiert. So bieten wir Maschinen an, mit denen sich Tomaten oder andere Gemüse und Früchte in Scheiben, Ecken oder in Sticks schneiden lassen", sagt Schmitz.
Weltweiter Vertrieb durch Sormac
Durch Sormac, FOODCONS Partner aus den Niederlanden, werden seit 2019 ihre Maschinen nun auch weltweit verkauft. FOODCONS selbst ist primär für den Vertrieb der Maschinen in Deutschland und Österreich zuständig, wobei das Unternehmen auch für die hiesige Vermarktung der Maschinen von Sormac verantwortlich ist. "Dank Sormac sind wir so gut wie in jedem Land vertreten. Allerdings sind in vielen osteuropäischen Ländern die Investitionen noch nicht so hoch, da sich der Markt dort noch nicht so entwickelt hat."
Zu den Hauptabnehmern seiner Maschinen zählen Betriebe, die Schmitz als Gemüseverarbeiter bezeichnet: "Das sind Firmen, die Gemüse verarbeiten, welches wiederum an Tankstellen, Supermarktketten und Sandwichbetriebe geliefert wird. In Märkten wie den USA oder in den Niederlanden können deutlich mehr Maschinen als in Deutschland vermarktet werden. Allerdings stellt Deutschland weiterhin einen der größten Märkte für unsere Produkte in Europa dar."
Stanzmaschine FS-1500. Mit der FS-1500 Stanzmaschine können Obst und Gemüse in Ecken, Scheiben oder Sticks geschnitten werden. Bild: FOODCONS
Edelstahlpreis um 45-50 Prozent erhöht
Auch die Produktion von FOODCONS ist von den aktuellen Krisen und hohen Kosten betroffen. "Wir mussten bereits auf ausländische Lieferanten zurückgreifen, weil die Kontingente in Deutschland erschöpft sind. Die Preise steigen momentan sehr stark an. Der Edelstahlpreis hat sich innerhalb von drei bis vier Monaten um 45-50 Prozent gesteigert. Unsere Maschinen bestehen nun einmal größtenteils aus Edelstahl. Hinzu kommen Probleme bei der Beschaffung von Elektrokomponenten wie Sicherheitsschalter, Frequenzreglern oder SPS-Steuerungen."
Aufgrund des auch schon vor der Pandemie bestehenden Personalmangels in der Branche und der weiteren Erhöhung des Mindestlohns bieten die Stanzmaschinen eine Möglichkeit, Kosten zu sparen. Der Schritt zur Automatisierung und der Nutzen der Maschinen sei ihm zufolge daher "unaufhaltsam". "Vor allem bei der Zufuhr der Rohware und der anschließenden Abfuhr der geschnittenen Ware ist Automatisierung ein wichtiges Thema. Das wird in Zukunft ein großer Markt werden." Hohes Interesse bestehe aktuell für Stanzmaschinen im Bereich Tomaten, Zitrusfrüchte und Äpfel.
Video von der FS-1500 Stanzmaschine. Quelle: YouTube/ FOODCONS
Salatverarbeitung, Kartoffel- und Zwiebelschälmaschinen in Deutschland im Vordergrund
Schmitz: "In anderen Ländern wird viel mehr Gemüse verarbeitet, während bei uns bei uns die Verarbeitung von Salat im Vordergrund steht. In Deutschland ist aber auch die Nachfrage nach Kartoffel- und Zwiebelschälmaschinen von Sormac größer als für Verarbeitungsmaschinen für Salate. Das ist in vielen anderen Ländern genau umgekehrt. Es gibt aber in Deutschland sehr viele kleine bis mittlere Salat- bzw. Gemüseverarbeiter, hierfür wurde von Sormac das VeggieLine-Programm entwickelt.“
"In den Supermärkten hat sich in den letzten Jahren absolut nichts geändert im Convenience-Bereich, anders als in den Niederlanden oder in anderen Ländern. Was ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen kann. Vermutlich sollte man diesen Bereich einfach noch stärker bewerben. Denn wenn 90 Prozent der angebotenen Ware aus dem Frischbereich kommen und nur etwa 10 Prozent aus geschnittener Ware bestehen, kann der Markt natürlich nicht steigen", sagt Schmitz abschließend.
Video von der Kartoffelverarbeitungslinie von Sormac/FOODCONS. Quelle: YouTube/FOODCONS
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